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blendenzahl

Fragen und Antworten rund um Objektive für DSLR Digitalkameras.

Moderator: ft-team

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Schaumrolle
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blendenzahl

Beitrag von Schaumrolle » Fr Aug 14, 2009 11:19 pm

Hi leute!

Wir haben seit neuestem eine Digitalkamera in der Familile (EOS 500D) und das hat mich dazu veranlasst, mal in das Thema Fotografie einzusteigen. Ich hab mich schon etwas in das Thema eingelesen, und einige Grundlagen kenne ich auch noch aus dem Physikunterricht (Optik), aber dennoch gibt es noch ein paar Unklarheiten.
Da das Objektiv das beim Kauf dabei war nicht grad das beste ist, hab ich mich da mal etwas umgesehn. Zum einen gibt es ja die Festbrennweite, wo immer auch noch die Offenblende angegeben ist, zb 50mm F2.8. Dann gibt es noch die Zoomobjektive, mit Maximaler Offenblende bei größter und kleinster Brennweite, also zb 18 - 50mm F2.8 - 4.5. Das ist soweit noch einleuchtend, da sich laut Formel ja die Blendenzahl ändert, wenn sich Brennweite ändert. Bei den unterschiedlichen Brennweiten müsste sich der Maximale (unveränderliche) Blendendurchmesser auf die Blendenzahl auswirken, was offensichtlich auch der Fall ist. Jezt aber zu meinem Problem, es gibt ja dann noch Zoomobjetive, die nur einen Blendenwert angegeben haben. Bedeutet das dann, dass ich die Blende bei den unterschiedlichen Brennweiten dann nicht immer gleich weit auf machen kann (also rein vom Durchmesser her)? Wo liegt da der Unterschied und gibt es zwischen solchen Objektiven einen Qualitativen Unterschied?
Auf diese Frage konnte ich mir bisher leider noch keinen Reim drauf machen, hoff euch langweilt es nicht das Thema zum x-ten mal wieder durchzukauen :lol:

Danke!

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heribert stahl
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Re: blendenzahl

Beitrag von heribert stahl » Fr Aug 14, 2009 11:59 pm

Schaumrolle hat geschrieben:... Jezt aber zu meinem Problem, es gibt ja dann noch Zoomobjetive, die nur einen Blendenwert angegeben haben. Bedeutet das dann, dass ich die Blende bei den unterschiedlichen Brennweiten dann nicht immer gleich weit auf machen kann (also rein vom Durchmesser her)? Wo liegt da der Unterschied und gibt es zwischen solchen Objektiven einen Qualitativen Unterschied?
Du stellst ja nicht einen Durchmesser in "mm" ein, sondern einen Blendenwert. Genau so, wie sich der groesste Blendenwert beim Zoomen aendert, aendert sich auch der Durchmesser der Blendenoeffnung. Und bei den Zooms mit konstanter Oeffnung eben derart, das der Quotient aus Brennweite und wirksamer Blendenoeffnung immer gleich bleibt.

Gruss
Heribert

Schaumrolle
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Beitrag von Schaumrolle » Sa Aug 15, 2009 12:06 am

das heisst also, mir stehen nicht alle möglichen Blendenöffnungen über den gesamten Brennweitenbereich zur Verfügung?

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fibbo
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Beitrag von fibbo » Sa Aug 15, 2009 12:45 am

Schaumrolle hat geschrieben:das heisst also, mir stehen nicht alle möglichen Blendenöffnungen über den gesamten Brennweitenbereich zur Verfügung?
Doch, Du kannst alle Blenden benutzen, musst aber nicht zwangsweise eine Offenblendänderung in Kauf nehmen. Konkret gesagt kannst du bei einem 70-200/2,8 alles von f=2,8 bis ca. f=22 verwenden, aber bei einem 28-300/3,5-6,3 musst Du z.B. bei 300mm als Minimum f=6,3 benutzen weil es Dir nicht erlaubt, mit f=2,8 zu fotografieren.

Guckst Du hier:
http://www.fototalk.de/ftopic16331-0-asc-0.html

fibbo

Schaumrolle
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Beitrag von Schaumrolle » Sa Aug 15, 2009 2:44 am

fibbo hat geschrieben:
Schaumrolle hat geschrieben:das heisst also, mir stehen nicht alle möglichen Blendenöffnungen über den gesamten Brennweitenbereich zur Verfügung?
Doch, Du kannst alle Blenden benutzen, musst aber nicht zwangsweise eine Offenblendänderung in Kauf nehmen. Konkret gesagt kannst du bei einem 70-200/2,8 alles von f=2,8 bis ca. f=22 verwenden, aber bei einem 28-300/3,5-6,3 musst Du z.B. bei 300mm als Minimum f=6,3 benutzen weil es Dir nicht erlaubt, mit f=2,8 zu fotografieren.

Guckst Du hier:
http://www.fototalk.de/ftopic16331-0-asc-0.html

fibbo
Ja das ist mir eigentlich alles klar was die Blende macht, und dass es einen Unterschied zwischen Blendenzahl und konkreter Blendenöffnung gibt ist mir auch klar. Vielleicht sollte ich eher fragen wie es technisch möglich ist, bei verschiedenen Brennweiten die gleiche Blendenzahl einzustellen, da sich laut Formel k = f/D die Blendenzahl ja ändert, wenn man die Brennweite verstellt (wenn man mal als D den maximal einzustellenden Durchmesser der Blende wählt). Wenn k in der Formel konstant bleibt und f sich ändert, muss sich zwangläufig D aber ändern. Somit habe ich aber nicht bei jedem f alle möglichen Ds zur verfügung. Ich denk so kommt es eher rüber woran ich mich da aufhänge. Is eher ein technisches und kein photografisches Problem :lol:

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fibbo
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Beitrag von fibbo » Sa Aug 15, 2009 4:06 am

Schaumrolle hat geschrieben:...Is eher ein technisches und kein photografisches Problem :lol:
Aha... nunja. Das ist sicherlich streng geheim wie das die Hersteller machen ;-)

Aber schau mal hier:
http://www.schneiderkreuznach.com/knowhow/variogon.htm
http://www.schneiderkreuznach.com/knowhow/zoom.htm
(Link wurde entfernt)

fibbo

Gast

Beitrag von Gast » Sa Aug 15, 2009 11:40 am

Wobei D nicht der Frontlinsendurchmesser sondern der (ich sag es mal einfach) genutzte Frontlinsendurchmesser ist.

Das 70-200/2,8 nutzt also vereinfacht bei 200mm das Licht das durch die gesamte Frontlinse kommt, bei 70mm aber nur den Innenbereich der Frontlinse (Das Licht das durch den Außenbereich kommt wird irgendwo im Objektivgehäuse geschluckt).

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Beitrag von Schaumrolle » Sa Aug 15, 2009 3:48 pm

DSP hat geschrieben:Wobei D nicht der Frontlinsendurchmesser sondern der (ich sag es mal einfach) genutzte Frontlinsendurchmesser ist.

Das 70-200/2,8 nutzt also vereinfacht bei 200mm das Licht das durch die gesamte Frontlinse kommt, bei 70mm aber nur den Innenbereich der Frontlinse (Das Licht das durch den Außenbereich kommt wird irgendwo im Objektivgehäuse geschluckt).
Ich dachte D ist der Durchmesser der Blende... oder ist das das gleiche wie der genutzte Frontlinsendurchmesser?
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es nicht so ganz rüberkommt was ich genau wissen will :D ...liegt aber vermutlich an meiner eher dürftigen Beschreibung... :lol:
Ich versuchs nochmal mit einem Rechenbeispiel, vermutlich häng ich mich zu sehr an dieser Formel auf (die Zahlen mögen vielleicht nicht immer realistisch sein):
Ich habe ein Objektiv, dass rein Bautechnisch bedingt seine Blende maximal auf einen Durchmesser von 20mm öffnen kann. Das Objektiv sei ein Zoom von 50mm - 200mm. Demnach habe ich bei 50mm eine Blendenzahl (Offenblende) von 2,5 (50 / 20). Bei 200mm kommt man bei gleicher Offenblende aber auf eine Blendenzahl von 10 (200 / 20). Wenn ich bei 200mm jetzt auch eine Blendenzahl von 2,5 haben möchte, dann müsste sich die Blende ja auf 80mm Durchmesser öffnen lassen. Aber dann müsste ich diese Öffnung ja auch bei 50mm zur Verfügung haben, was in dem Fall eine Blendenzahl von 0,625 ergeben müsste (50 / 80). Das ist aber nicht realistisch, irgendwo hab ich also nen Denkfehler drin.
Ich hoff jetzt wirds langsam klar... :lol:

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Beitrag von fibbo » Sa Aug 15, 2009 4:05 pm

Schaumrolle hat geschrieben:..Aber dann müsste ich diese Öffnung ja auch bei 50mm zur Verfügung haben, was in dem Fall eine Blendenzahl von 0,625 ergeben müsste (50 / 80)

Nicht annehmen, sondern recherchieren und lesen ;-) Zoom-Objektive sind schon seit über 30 Jahren teilweise extrem komplex aufgebaut, und da gelten die uralten einfachen optischen Regeln nicht mehr. Deshalb hatte ich ja die links auf das Variogon gepostet, damit Du mal siehst wie aufwendig die konstruiert sind. Was jetzt ganz genau gemacht wird um die Lichtstärke bei Offenblende konstant zu halten, das habe ich in 5 Min nicht heraus gefunden, dazu müsste man mal etwas "tiefer" recherchieren. Insbesondere die aktuellen kompakten Zooms sind regelrechte "Berechnungsmonster" geworden, weil die nicht mal mehr den Fokus bei der Brennweitenänderung konstant halten (was damals für die manuelle Fokussierung wichtig war!)

fibbo
Zuletzt geändert von fibbo am Sa Aug 15, 2009 4:18 pm, insgesamt 2-mal geändert.

Schaumrolle
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Beitrag von Schaumrolle » Sa Aug 15, 2009 4:15 pm

Dann gilt die Formel k = f/D auch nicht mehr für modernen Objektive?

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Beitrag von fibbo » Sa Aug 15, 2009 4:20 pm

Schaumrolle hat geschrieben:Dann gilt die Formel k = f/D auch nicht mehr für modernen Objektive?
Schon, aber D variiert offenbar im Gegensatz zu einer einfachen Linsenkonstruktion:

http://vintagephoto.photobutmore.de/objektive/

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Beitrag von heribert stahl » Sa Aug 15, 2009 4:50 pm

Schaumrolle hat geschrieben: Ich dachte D ist der Durchmesser der Blende...
Ja, aber der Durchmesser vom Abbild der Blende :!:
Das Bild der Blende aendert sich doch beim zoomen. Je laenger die Brennweite, desto groesser die Blendenoeffnung. Teilweise wird die Blende bei kurzen Brennweiten auch kuenstlich geschlossen, um die konstante Lichtstaerke zu halten :shock:

Schaumrolle hat geschrieben: oder ist das das gleiche wie der genutzte Frontlinsendurchmesser?
Nein
Schaumrolle hat geschrieben: Ich habe ein Objektiv, dass rein Bautechnisch bedingt seine Blende maximal auf einen Durchmesser von 20mm öffnen kann. Das Objektiv sei ein Zoom von 50mm - 200mm. Demnach habe ich bei 50mm eine Blendenzahl (Offenblende) von 2,5 (50 / 20). Bei 200mm kommt man bei gleicher Offenblende aber auf eine Blendenzahl von 10 (200 / 20). Wenn ich bei 200mm jetzt auch eine Blendenzahl von 2,5 haben möchte, dann müsste sich die Blende ja auf 80mm Durchmesser öffnen lassen. Aber dann müsste ich diese Öffnung ja auch bei 50mm zur Verfügung haben, was in dem Fall eine Blendenzahl von 0,625 ergeben müsste (50 / 80). Das ist aber nicht realistisch, irgendwo hab ich also nen Denkfehler drin.
Ich hoff jetzt wirds langsam klar... :lol:
Alles richtig. Aber beim gleichzeitigen zoomen und Blick auf die Blende (durch die Fronlinse) wird man feststellen, dass der Durchmesser sich veraendert. Beispielsweise haette man dann bei 200mm eine Blendenoeffnung von ca. 36mm bei einem kompakten Billigzoom.
Beim teuren Profizoom waeren es ca 72mm

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gethupa
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Beitrag von gethupa » Sa Aug 15, 2009 5:24 pm

fibbo hat geschrieben:
Schaumrolle hat geschrieben:...Is eher ein technisches und kein photografisches Problem :lol:
Aha... nunja. Das ist sicherlich streng geheim wie das die Hersteller machen ;-)

Aber schau mal hier:
http://www.schneiderkreuznach.com/knowhow/variogon.htm
http://www.schneiderkreuznach.com/knowhow/zoom.htm
(Link wurde entfernt)

fibbo
empfehlenswert die Link's...vorallen das Vario 10-40/2,8

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fibbo
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Beitrag von fibbo » Sa Aug 15, 2009 5:47 pm

gethupa hat geschrieben:...empfehlenswert die Link's...vorallen das Vario 10-40/2,8

Das wäre was Nettes für heutige DSLRs, gelle? Aber das im ersten Link ist der Hammer: Variogon 1,8 / 6 - 180 mm. In der f=2,8 Version findet man sowas heutzutage in den teureren Bridges. Ich schätze mal dieses modernste und aufwändigste Objektiv dürfte aus Ende der 60er stammen.

(Link wurde entfernt)
(Link wurde entfernt)

fibbo

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Beitrag von Schaumrolle » Sa Aug 15, 2009 7:26 pm

Ok danke euch für die Erklärungen, is halt alles doch bissl komplizierter als gedacht. Im Endeffekt darf man eigentlich nicht drüber nachdenken was da innen drin passiert, und sich nur an den Zahlen orientieren...

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