Susan hat geschrieben:Woran liegt es, wenn die Kameras den gleichen Sensor haben, dass die Teste unterschiedliche Bildqualität beschreiben?
Ich kopiere mal meinen Textbaustein. Da ging es zwar um Kameratests allgemein, aber auch um die Bildqualitaetsunterschiede:
"Zu meinen Gruenden, die allermeisten Tests anzuzweifeln, oder zumindest gut daran zu tun, auch mal zwischen den Zeilen zu lesen:
1. entdecke ich (andere natuerlich auch) immer wieder Fehler. Und das ueber Monate hinweg in verschiedenen Ausgaben. Sei es, dass den Marktfuehrern Ausstattungsmerkmale angedichtet werden, die sie objektiv nicht haben (Beispiel Spotmessung der kleinen Canons vor der 450D), oder dass den Nischenherstellern Eigenschaften abgesprochen werden, die sie ganz offensichtlich besitzen. Mit einem Blick in die Bedienungsanleitung haette man das auch rausfinden koennen.
2. Die Kameras wurden grundsaetzlich (ausser bei dpreview) nur in JPG und nur in ihren Grundwerkseinstellungen getestet. Jeder, der schon mal seine DSLR "verstellt" hat weiss, wie dramatisch sich die Bilder veraendern.
Dabei sind die Grundeinstellungen aber nicht neutral, (noch nicht mal bei einem Hersteller und verschiedenen Modellen), sondern mehr oder weniger Richtung Zielgruppe getrimmt. Einsteigerkameras sind etwas bunter und schaerfen mehr als SemiPro- oder Prokameras.
Rauschen wird sehr stark bewertet. Dabei wird aber allermeistens (nur dpreview und neuerdings colorfoto machen es besser) die Unterdrueckung der Details ausser acht gelassen. Das geht aber nun mal Hand in Hand.
Und waehrend beispielsweise Pentax Kameras eine schwache oder gar keine Rauschunterdrueckung in der Grundeinstellung haben (und deshalb auch bei hohen ISOs noch alle Details zeigen) unterdruecken viele andere Kameras schon vor dem Speichern das Rauschen und damit auch sehr viele Details
Da viele der "kompetenten" Tester das Rauschen aber nur in der Flaeche bewerten, faellt die Detailarmut dabei gar nicht ins Gewicht:
3. Die Kameras werden teilweise mit voellig unterschiedlichen Objektiven getestet. Schoen wenn man das wenigstens zugibt und informiert.
4. Einzelne Eigenschaften der Kameras wurden sehr hoch bewertet, obwohl sie eigentlich eine kleine oder gar keine Rolle spielen:
-Einschaltverzoegerung (hier wurden Olympus Kameras schon immer abgewertet, weil sie halt erst mal den Dreck vom Sensor schuetteln. Das haette man aber auch ausschalten oder unterbrechen koennen)
-Rauschverhalten (entrauschen geht spaeter am Rechner mit kontrolliertem Detailverlust sowieso besser. Verlorene Details kann man aber kaum wiederherstellen)
uvm.
5. andere Eigenschaften werden gar nicht oder kaum bewertet:
-Suchergroesse
-Belichtungsreihenautomatik
-wireless Blitzcontrol
-separates Statusdisplay
-Kabelanschluss
-IR-Ausloesemoeglichkeit, einfach oder auch 2fach
-wechselbare Einstellscheiben
-Nutzbarkeit alter Objektive
-Intervallfunktion
-Remotemoeglichkeit
-Wetterschutz
-Abblendtaste
-Spiegelvorausloesung
-Software
-Garantiezeit
-Service
6. fehlende Ausstattung fuehrt auch kaum zur Abwertung
fehlende oder mangelhafte Software
fehlende Streulichtblenden
fehlende oder suboptimale Spiegelvorausloesung
7. AF-Geschwindigkeit:
Die AF-Geschwindigkeit einer Kamera gibt es nicht.
Sie unterscheidet sich bei einer Kamera schon an einem Zoomobjektiv bei kuerzester und laengster Brennweite.
Weiterhin gibt es bei verschiedenen Objektiven auch verschiedene Werte, je nach dem, ob
-es ein modernes Objektiv mit Innenfokussierung und sehr kurzem Verstellweg ist (das ist dann wiederum schlecht fuer`s manuelle fokussieren)
-es ein Objektiv mit Ring-USM, Micro-USM oder normalem Motor ist.
-es ein stangengetriebener AF ist
-es ein kombinierter stangengetriebener-USM AF-Antrieb ist
-Es kommt drauf an bei welchem Lichtwert der AF-Test gemacht wird.
-Es kommt drauf an ob AF (single) oder AF (continous) getestet wird.
-und Kombinationen aus all diesen Parametern
Und die "Testinstitute" geben 1, maximal 2 Werte an und das noch ohne grosse Erklaerung
7. letztendlich werden geringste Unterschiede aufgeblasen und Testsieger gekuert, obwohl sich die erzielbaren Bildergebnisse kaum unterscheiden, wenn man sich mit allen Geraeten ernsthaft Muehe gibt und gleichwertige Objektive verwendet
Wenn dann eine Kamera mit z.B. 70% und eine andere mit 75% bewertet wird, sollte man sich als Leser auch im klaren darueber sein, dass dies sich ueberhaupt nur auf ca 20% der erreichbaren Bildqualitaet bezieht. (unterm Strich also nur 14% bzw 15%)
Bildbearbeitungssoftware/RAW-Konverter und noch mehr die Objektive haben einen viel groesseren Anteil am Bildergebnis. Den Fotografen lasse ich jetzt mal aussen vor.
Bei hohen ISO/ASA ist der Einfluss der Kameras allerdings groesser.
Deshalb sollte man sich vor dem Kauf nicht nur ueber die Bodys informieren, sondern auch ueberlegen, wie deren Aufgabengebiet speziell bei einem selbst aussieht."