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Alte Papierfotos verlieren die Farbe...

Alle rund um die Bildbearbeitung im Labor

Moderator: ft-team

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IWI
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Alte Papierfotos verlieren die Farbe...

Beitrag von IWI » Sa Dez 06, 2008 6:29 pm

Ich hoffe, ich bin mit meiner Frage in diesem Bereich richtig. Wenn nicht, bitte entsprechend verschieben.

Mir ist vor einigen Wochen etwas aufgefallen, was mich doch sehr geschockt hat: alle alten Fotos unserer Kinder (und auch andere Fotos) haben die Farbe verloren, d. h. es sind nur mehr Schwarz-, Braun-, Gelb- und Weißtöne vorherrschend, kaum mehr die Personen/Gesichter zu identifizieren!!
D. h., alle Fotos, die wir vor mehr als 30 bzw. 35 Jahren von unseren Kindern gemacht haben, in entsprechenden separaten Alben (Kleinkind, Kommunion, Jugend) angelegt haben, sind wertlos, weil nicht mehr verwendbar/ansehbar!! Dies betrifft aber nicht nur unsere eigenen Fotos, sondern auch Fotos, die vom Profi-Fotografen gemacht wurden (Kindergartenfoto aus dem Jahre 1981, das einen totalen Rotschleier aufweist)
Ich bin vor vier Wochen durch Zufall darauf gestoßen als ich nach einem alten Fotos suchte und in diesem Zusammenhang die Alben hervorholte.
Da es vor 30 und 35 Jahren weder Schlecker noch Seifenplatz oder sonstige Billigentwickler gab, wir alle Papierfotos im Fotofachgeschäft haben entwickeln/abziehen lassen, ausschließlich für die damals im Einsatz befindliche Konica-Kleinbildkamera und später eine Canon Eos 600 Original Kodak-Filme verwendet haben, kann ich dieses Phänomen nicht verstehen.
Da wir Fußbodenheizung haben, die Fotoalben im Schrank zuunterst ( auf dem Fußboden) gelagert werden, hielt ich das für einen Grund. Inzwischen hat sich gezeigt, daß bei einer Freundin, die keine Fußbodenheizung hat, das gleiche Problem aufgetreten ist....
Hat jemand schon Ähnliches bemerkt? Woran kann das liegen??

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Zorro
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Beitrag von Zorro » Do Nov 19, 2009 7:40 pm

Jawohl, das gleiche. einige wenige sind erhalten geblieben, die meisten im rötlich-braunen Grundton. Es liegt- ließ ich mir sagen- an nachlässiger Be- und Verarbeitung im Großlabor. Inzwischen mache ich sie selber, und da ist noch keines perdu.

VG

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Johnars
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Beitrag von Johnars » Do Nov 19, 2009 10:32 pm

Ausser Cibachrome/Ilfochrome sind alle Farbvergrösserungen leider nicht für die Ewigkeit gemacht und auch bei den Ilfochromes haben sie die Langzeitstabilität in den letzten Jahren stark nach kürzer korrigiert, hängt vielleicht auch mit der immer stärker werdenden Luftverschmutzung zusammen.
Dazu kommt noch das viele Grosslabore einen zusätzlichen UV Schutz als letzter Arbeitsschritt weggelassen haben.
Dann kommt noch die Lagerung in modernen Möbeln aus Spannplatten mit Kunstharzplatten überzogen etc.dieses Zeugs gibt vorallem in den ersten Jahren ziemlich viele starke Gase ab ( der Name der Ausdünstung ist mir gerade entfallen, ich werde langsam alt ) die Bilder sehr leicht angreifen können. Dann sind bei billig Alben die Blätter häufig auch noch sauer, was den Bildern den guten Rest gibt.
Fotografen und Museen lagern deshalb Fotos in kühlen Raumen mit genau definierter Luftfeuchtigkeit und in Metallkästen die Passparouts sind neutral gepuvert oder von Natur aus neutral usw.

Gruss Armin

P.S. SW Baryt Bilder oder noch besser Platinprints halten wirklich einige Generationen länger durch!

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Do Nov 19, 2009 10:36 pm

Einscannen und "Auto-Tonwert-Korrektur" - und die Bilder sind fast wie neu.

Naja, das war etwas übertrieben.

Aber Du kannst die alten Farb- und Schwarzweiß-Fotos wirklich mit jedem normalen Büroscanner digitalisieren.

Und dann selbst mit einfachen Bildbearbeitungsprogrammen (IrfanView, Photoshop Elements) relativ leicht "korrigieren", sodaß sie vielleicht nicht wie neu, aber zumindest deutlich besser aussehen.

Wenn Du dir mehr Zeit läßt (manuelle Tonwert- und Farbkorrektur, Kratzer zustempeln, usw.) wird das Ergebnis sogar recht gut.

Gast

Beitrag von Gast » Do Nov 19, 2009 11:28 pm

Wenn die Negative noch vorhanden sind, neue Abzüge machen lassen und die wirklich wichtigen Fotos mit einer UV-Schutzfolie versiegeln lassen oder selber UV-Lichtschutzlack drübersprühen. Hlaten dann auch nicht ewig, aber länger.

Alternativ die Negative digitalisieren lassen.

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Fr Nov 20, 2009 1:27 pm

Klingt merkwürdig wenn ich daran denke wie wir in der heutigen Zeit
bei digitalen Bildern auf CD z.B. sagen, die halten nicht lange aber
Ausbelichten auf Papier hält ewig.
Vor allem weil selbst gemachte Familienfotos und Fotos vom Fotografen
gleichermaßen betroffen sind. Es liegt also nicht an der Qualität des Abzugs.
Mein erster Gedanke war, es hat etwas von außen auf die Fotos eingewirkt
und zu einer chemischen Veränderung beigetragen.
Nahe liegend sind z.B. die Spanplattenmöbel. Es ist Formaldehyd was
ununterbrochen aus den Spanplatten gast, es steckt in den Binde- und Klebemitteln.
War mein erster Lehrberuf, Industrietischler zur Fertigung von
Schrankwänden am Fließband, alles mit Spanplatte und Dekorfolie, übel,
gut, dass ich noch anderes gelernt habe.
Die Fußbodenheizung war es sicher nicht außer sie hat die Ausdünstungen
im Schrank noch begünstigt.
Habe im Netz jedoch nichts gefunden, dass irgendwo erwähnt wurde,
dass Formaldehyd auf Fotos negativ einwirkt.

Haben die Fotoalben eventuell sonst irgendwie in der Nähe gelegen von
Etwas das auf die Fotos reagiert haben könnte?

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Johnars
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Beitrag von Johnars » Fr Nov 20, 2009 8:09 pm

Formaldehyd auf Fotos negativ einwirkt.

Doch sonst würden ja alle die grossen Museen usw. ihre Bilder und Negative nicht in viel teureren Metallschränke lagern. Was aber häufig noch mehr an der Stabilität der Bilder kratzt ist der Karton von den billigen Alben die häufig auch Zeugs absondern und in die Bilder hinein diffundieren!!!!!

Gruss Armin

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