Wofuer braucht man Fisheyes ueberhaupt?
-immer wenn man besonders nah ran will, um die Perspektive zu betonen
...(deshalb ist auch die kurze Naheinstellgrenze eine sehr wichtige Eigenschaft)
-bei Gruppenportraits in besonders beengten Verhaeltnissen.(ja, richtig gelesen
Portraits mit dem Fisheye sehen wesentlich besser aus als die mit entsprechend kurzen Superweitwinkeln)
-wenn man moeglichts viel auf`s Bild bekommen will/muss.
-wenn krumme Linien nicht stoeren oder sogar erwuenscht sind.
Die "krummen Linien" sind auch das, was die Fisheyelinsen von den anderen Objektiven unterscheidet. Alle Linien, die nicht durch den Bildmittelpunkt laufen, werden zum naeheren Bildrand hin gebogen.
Je kuerzer die Brennweite und je naeher am Bildrand, desto gebogener wird es.
Superweitwinkel versuchen ja, gerade Linien so gerade wie moeglich zu belassen. Das erfordert einen enormen Korrekturaufwand.
Es gibt 2 verschiedene Fisheye Objektive, die Zirkular-Fisheyes und die Diagonalfisheyes.
Erstere bieten nach m.E. recht wenig sinnvolle Anwendungsmoeglichkeit. Der Effekt nutzt sich sehr schnell ab. Fuer wissenschaftliche Zwecke und spezielle Anwendungen wie Kugelpanoramen sind sie sinnvoll. Sie liefern ein kreisrundes Bild, welches gerade so ins Format passt, wenn sie an der korrekten Formatgroesse betrieben werden.
Apropos Format: da es FT, APS-C und Kleinbildformate gibt, muss das Fisheyeobjektiv mehr noch als andere Objektive auf das Format abgestimmt sein. Sigma baut nicht umsonst 4 verschiedene Fisheyeobjektive.
Dabei sind das 4,5 und das 10mm fuer APS-C, das 8 und das 15mm fuer Kleinbild ausgelegt.
Bei FT sollte man fuer bestmoegliche Ergebnisse das Zuiko 8mm Diagonalfisheye nehmen. Benutzt man (an FT) andere oder auch Kleinbildobjektive an APS-C Kameras, verschenkt man viel Bildwinkel.
Bei Verwendung eines 8mm KB-Zirkularfisheyes an einer APS-C Kamera erhaelt man ein Mittelding zwischen kreisrundem und rechteckigem Bild
Wenn man ein 15mm Fisheye an einer APS-C Kamera benutzt, faellt der Fisheye Effekt kaum auf.
Die Diagonalfisheyes bilden einen Winkel von ca 180 Grad ueber die Diagonale des passendes Formates ab und sind recht universell in der Architektur und Landschaftsfotografie einsetzbar.
Das ganze Format wird ausgeleuchtet und man erhaelt ein rechteckiges Bild. Geschickt eingesetzt bemerkt der Bildbetrachter gar nicht den Einsatz dieser Extrembrennweite, kann sich der "etwas anderen Motivansicht" aber kaum entziehen.
Gruss
Heribert
P.S.
hier findest Du Beispielfotos vom gleichen Motiv in immer gleicher Abbildungsgroesse, aber etlichen verschiedenen Brennweiten, auch Fisheye 10 und 17mm:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/11896600