Hallo StoWo,
wie du selbst richtig sagst: Es ist immer eine Frage der persönlichen Ansprüche und auch der Bereitschaft, was man ausgeben möchte. Und nein, man muss als Anfänger auch nicht sofort einen Batzen Geld ausgeben. Das wäre vielleicht sogar kontraproduktiv, weil man trotz des teuren Objektivs ja erstmal lernen muss, zu fotografieren.
Das "teuerste" und wichtigste Bestandteil der Kamera ist immer der Kopf dahinter
Im Gegenteil, es kann ja sogar durchaus spannend sein, erstmal klein anzufangen, und sich dann nach und nach über immer hochwertigere Objektive zu freuen. Allerdings sollte das nicht dazu führen, dass man Schrott einkauft. Und da gehört das hier leider sicherlich dazu:
StoWo hat geschrieben:Was macht ein 150-Euro-Teleobjektiv schlecht? )(Link wurde entfernt) ).
Ich bin überrascht, dass es so etwas überhaupt gibt. Ich habe noch nie von einem Objektiv mit 1:8 gehört. Und ich bin fest davon überzeugt, dieses Objektiv richtet sich exakt an Neulinge, die keine Ahnung haben, sich aber von dem unglaublich starken Tele-Faktor blenden lassen.
Wie Rene Koch ja schon richtig gesagt hat: Die Blendenzahl ist eine der wichtigsten Qualitätsmerkmale eines guten Objektivs. Sie gibt an, wie weit du deine Blende überhaupt öffnen kannst, vereinfacht gesagt, wie viel Spielraum und Flexibilität du beim Fotografieren hast.
Die Blende bestimmt a) in welchen Lichtverhältnissen du fotografieren kannst und b) noch als Nebeneffekt, wie sehr sich Vordergrund und Hintergrund voneinander abheben (das berühmte "Verschwimmen"). Die meisten Standard-Kit-Objektive, die man immer umsonst als Dreingabe bekommt, haben irgendwas zwischen 4,0 und 6,0.
Objektive, mit denen sich begeisterte Amateure aufrüsten, liegen dann demzufolge bei 2,8 bis 3,5. Alles darunter wird meistens schon richtig teuer.
Nur mal so als Ansatzpunkt, was für ein Ding man da zu verkaufen versucht. Das einzige, was es wohl kann, ist Motive nah heran holen. Vermutlich wird aber kein Foto am Ende tatsächlich scharf sein oder eine interessante Bildgestaltung haben. Finger weg.
StoWo hat geschrieben:Meine Objektiv,- und Praxisfrage: ich habe bei meiner EOS 1000d das Kitobjektiv 18-55mm dabei. Ich nehme einfach mal an, dass es für "normale" Aufnahmen ausreicht, sprich das Kind beim spielen, Alltagsschnappschüsse, etc.
Für "Alltagsschnappschüsse" reicht das Kit sicherlich aus, aber dafür hättest du dir dann auch eine kleine Automatik zulegen können. Eine DLSR wird eigentlich nur dann sinnvoll, wenn man auch bereit ist, mit mehreren Objektiven zu spielen.
Ich stimme Rene Koch aus seinem anderen, verlinkten Thread zu: Leg dir ein Tele zu, das irgendwo im Bereich 200mm liegt, da kann man anständige Dinge zu einem fairen Einsteigerpreis bekommen und damit herumexperimentieren.
Und wenn du wirklich mal erfahren willst, was eine niedrige Blende bedeutet, dann leg dir das 50mm von Canon zu. Das bekommst du für schlappe 100 Euro, und es hat eine Blende von 1,8. Damit experimentierst du dann eine Zeitlang herum, und wirst schnell merken, worin der Wert von knackigen, niedrigen Blenden liegt. Anschließend bist du dann entweder anfgefixt, und bereit, für bessere Objektive auch mehrere hundert Euro auszugeben. Oder du hast halt erkannt, dass, wie du sagst, Fotografie doch nicht dein Hobby wird.