RUHRPOTTLAR hat geschrieben:
Was bedeutet eigendlich Rauschen? wird das Bild grober ?
Habe mir Diverse Erfahrungsberichte durchgelesen,
in einem wird geschrieben das man die Iso auf 100 stellen sollte,
um ein besseres Ergebniss zu bekommen.
Das wäre auch bei deiner alten analogen Kamera so gewesen:
Wenn es dunkel ist wählt sie längere Belichtungszeiten (falls sie keinen Blitz hat oder der Blitz nicht ausreicht).
Und wenn sich während der längeren Belichtungszeit etwas bewegt, dann ist das halt verschwommen.
Nur könnte eine analoge Kamera nicht für ein paar solche Bilder die ISO-Zahl hochsetzen. Da mußte man - sofern man nicht eine Profi-Kamera mit Wechselmagazinen hatte - mit der gleichen Empfindlichkeit für alle 36 Aufnahmen des gerade eingelegten Films leben.
Bei einer Digitalkamera man kann dagegen die ISO-Zahl bei jeder Aufnahme ändern.
Grundsätzlich sollte man jedoch mit der niedrigsten ISO-Zahl arbeiten, da das - abgesehen von deinen Verwischungen - die beste Bildqualität liefert.
Für höhere ISO-Zahl dreht die Kamera die elektronische Verstärkung des Bildsensors hoch.
Damit wird aber nicht nur das Nutz-Signal des tatsächlich durchs Objektiv einfallenden Lichts verstärkt, sondern auch das immer vorhandene, störende Grundrauschen des Sensors. Das kommt von statistisch-quantenmechanischen Prozessen im Halbleiter und hängt tatsächlich von der Temperatur ab. D.h. im Winter ist es geringer als im Sommer.
Rauschen bewirkt, dass das Sensorpixel zuviel oder zuwenig Licht elektronisch registriert. Das merkt man vor allem in dunklen Bildbereichen wo das "richtige" Licht sehr schwach ist.
Die werden dann nicht gleichmäßig dunkel sondern bunt gesprenkelt.
Kameras mit größerem Sensor (vor allem DSLRs) haben mehr Chipfläche um Licht einzufangen und müssen das Signal daher weniger elektronisch verstärken. Daher zeigt sich im Bild weniger Rauschen.
Man kann zwar auch versuchen das Rauschen - in der Kamera oder am Computer - digital zu kompensieren.
Dazu müßte man aber unterscheiden können, was nun tatsächliche, gegenständliche Strukturen im Bildhintergrund sind und was sich der Sensor nur eingebildet hat. Das gelingt nur bedingt.
Zu starke elektronische Rauschunterdrückung führt häufig auch zu einer Weichzeichnung (Unschärfe) des richtigen Bildes.