Makro?

[Phreak2k3]

Moin,

ich leite ein Unternehmen, welches als Dienstleistung Platinen bestückt. In den letzten Jahren habe ich immer mal wieder die Leiterkarten fotografiert und war mit dem Ergebnis eigentlich immer ganz zufrieden. Wie jeder im Alltag auch bemerkt so wird alles kleiner und kleiner und so auch die Elektronik. Um diese nun noch gut abbilden zu können, habe ich mir gedacht ich besorge mir ein Makro. Ist ein Makro dafür die richtige Anschaffung?

Vielen Dank

[heribert stahl]

Ja. Du muesstest nur noch entscheiden, welcher Brennweite Du den Vorzug gibst. Das koenntest Du ja mit Deinen vorhandenen Objektiven mal eingrenzen.
Makroobjektive koennen (fast) alle im Massstab 1:1 abbilden, und das ueberragend gut. Wie nahe Du ran musst, entscheidet die Brennweite.
Es gibt
35, 50, 60, 70, 90, 100, 150, 180 und 200mm.

Gruss
Heribert

[Gast]

Ist ein Makro dafür die richtige Anschaffung?

Kommt auf den gewünschten Abbildungsmasstab an. Makroobjektive erreichen ihre maximale Abbildungsqualität bei Masstäben von 1:10 bis 1:1. Wenn grössere Abbildungsmasstäbe als 1:1 (also vergrösserte Abbildung) gewünscht ist, wäre die Adaption von Lupenobjektiven zu überlegen.

Im übrigen können alle (Makro-)Objektive auch grösser als 1:1 abbilden, wenn man den Auszug mittels Zwischenring(en) oder Balgengerät vergrössert. Dann sollte aber die Montage des Makros in Retrostellung erfolgen, das heisst Frontlinse zum Sensor zeigend, da bei vergrössernden Abbildungen die Bildweite grösser als die Gegenstandsweite ist. Dann passts wieder mit der maximalen Abbildungsleistung...

[Phreak2k3]

Da ich finanziell nicht zu viel Geld investieren kann, dachte ich an das 90er Tamron oder das 60er Canon. Eben habe ich gesehen, dass auch Tamron ein 60er gebaut hat, darüber weiß ich aber noch nichts.

Ums einmal zu zeigen. Die ist ein Bild, welches ich mit meinem normalen 70-300 von Canon gemacht habe. Das Ziel war eigentlich ein schwarzes Pad unter einem IC abzubilden. Hier ein orig. Ausschnitt:

(Link wurde entfernt)

Generell möchte ich natürlich auch unsere ganzen Karten abbilden, die haben meistens eine Größe von ca. 100x160 mm. Und das möglich mit vielen Details.

Wenn ich so ein Objektiv würde ich natürlich auch mal für Insekten oder dergleichen nutzen, aber nicht hauptsächlich. Sollte aber gehen oder?

Danke für die Hilfe

[buerokratiehasser]

Generell möchte ich natürlich auch unsere ganzen Karten abbilden, die haben meistens eine Größe von ca. 100x160 mm. Und das möglich mit vielen Details.

Das kann doch jede Kitlinse, sogar mit AF?

Vielleicht hat ein Makro noch geringfügige andere Vorteile - die sind meistens so teuer, daß sie rattenscharf sind und kaum verzerren.

Aber normalerweise kaufen sich die Leute sowas für kleine Insekten. 1:1 bedeutet, daß das Bild auf dem Sensor genauso groß ist wie das Objekt. D.h. etwa ein "Daumennagel" (Sensorgröße) wird bildfüllend. 1:4 können auch viele Teleobjektive schon.

[KaoTai]

Ich würde mir für Leiterplatten ein einfaches Repro-Gestell besorgen, das dann auch für eine gleichmäßige Beleuchtung sorgt:

(Link wurde entfernt)

[Gast]

Das kann doch jede Kitlinse, sogar mit AF?

Das zeig mir mal, dass eine Kitlinse eine Postkarte formatfüllend ablichtet, und falls sie das kann, dann auch noch ausreichend scharf zeichnet. Im übrigen gibt es inzwischen auch Makroobjektive mit AF, wenn man den im Makrobereich denn überhaupt nutzt.

[Phreak2k3]

Moin,

ja, so ein Gestell werde ich mir besorgen, oder da etwas selbst bauen, das nicht das Problem. Also lohnt sich jetzt ein Makro oder eher weniger? Ich hab auch mal was vom Kit Objektiv gelesen und dieses dann andersherum eingesetzt =). Vielleicht meinte er das.

Ein Af hat das Tamron 100 doch auch oder? Ist das 60er besser, also das 60er Tamron oder sogar das 60er Canon. Eigentlich würde ich aber eher 100 nehmen, da mir die Entfernung bei 60 doch etwas zu gering ist.

Danke

[Gast]

Wenn Du rauchbare Fotos im Nahbereich brauchst, kommst um ein Makro nicht drumrum. Ein Zoom, wo vielleicht Makro draufsteht, ist niemals ein Makro drin, bei Zooms bedeutet das nur, dass man in den Nahbereich kommt. Hinsichtlich der Abbildungsqualität dort hat die Aufschrift "Makro" keinerlei Relevanz. Zur Retrostellung v on Objektiven hatte ich bereits etwas geschrieben.

Wenn Du ein Unternehmen leitest, und dann die paar hundert Euro Ausgabe für ein Makro scheust, um Eure Produkte abzulichten... dann scheint das Unternehmen ja super zu laufen.

[Phreak2k3]

Das Unternehmen läuft besser denn je, daher überhaupt der Gedanke einer solchen Anschaffung.
Habe ich gesagt, dass es meine/unserer Produkte sind? Nein sind es nicht. Wir sind Bestückungsdienstleister und übernehmen lediglich die Bestückung für unsere Kunden und die Bilder sind nur für interne Zwecke, zwecks Nachbestückung, Übersicht, Lagerarchivierung etc. und um den Kunden auf Fehler, die sehr selten auftreten, besser bildlich belehren zu können.

[buerokratiehasser]

Ich wollte ein schnelles (runtergerechnetes) Knipsbild einer Streichholzschachtel bei 55 mm * 1.5 einstellen, ... Anhängen geht irgendwie gar nicht und in der 'Galerie' nur 1000x1000. Ja, ich weiß, wie verkleinern geht.

Jedenfalls hat das Sony 1855 damit keine Probleme - für eine Postkarte würde man eher 18 mm versuchen.

Persönlich würde ich für Leiterplatte usw. immer als erstes zur Kompakten greifen, wegen der eingebauten Schärfentiefe. Genug Licht kann man der Leiterplatte/Postkarte ja verschaffen, wegrennen tut sie auch nicht.

[piranha]

Hallöle , da wirst wohl nicht drumherum kommen und ein Macro kaufen um gute Ergebnisse für deine Anforderungen zu bekommen. Hab das auch ne weile mit einem Tele versucht aber der Unterschied ist gravierend und hab den Kauf eines Macros nicht bereut. Ne Weile gucken und warten dann bekommst recht günstig ein canon 100mm 2,8f oder 90mm tamron auf ebay. So hab ich das gemacht und bin mehr als zufrieden (Objektiv + extension tube 25 für 300 €) Das canon kann ich damit aus eigener Erfahrung empfehlen.

mfg Holger