Louis Frey hat geschrieben:Zum Tamron: ist der Bildrand bei f/2.8 immer so unscharf oder bildet es auch dort gut ab wenn beim Bildrand fokusiert wird?
Du kannst ja mal zwei "Meßreihen" durchprobieren, für die Du die Kamera senkrecht auf ein ebenes Motiv (Wohnzimmerschrankwand, Fototapete, Häuser-Front) richtest. Dann liegen alle Motivpunkte auf einer Ebene senkrecht zur optischen Achse, haben also gleiche Gegenstandsweite.
Nun einmal bei Blende 2.8 mehrere Fotos mit abgeschaltetem Autofokus machen, bei denen Du die Einstellentfernung variierst, so daß sie mal vor und hinter dem Wert liegt, den der Autofokus vorschlägt.
Dann suchst Du aus der Meßreihe das Foto, bei dem die Bildmitte am schärfsten ist.
Wenn das nicht dasjenige ist, das der Autofokus vorgeschlagen hat, dann hat deine Kamera einen Front- oder Backfokus-Fehler.
Angenommen, das Foto das der AF-Entfernung entspricht sei das schärfste.
Dann kann Du jetzt suchen welches Bild am Rand am schärfsten ist.
Wenn das jetzt ein anderes ist, als das für welches die Mitte am schärfsten ist, dann spricht das für die von dir postulierte Bildfeldwölbung.
Nun stellst Du die Kamera auf die schärfste Entfernung ein und machst eine neue Bildreihe, während der Du die Blende schrittweise schließt (das machst Du sinnvollerweise mit Zeitautomatik, damit die Verschlußzeit entsprechend schrittweise länger wird).
Dann sollte sich von Blende 2.8 über 4 bis 5.6 eine Verbesserung der Schärfe ergeben, und bei Blende 16, 22, usw. irgendwann wieder eine Verschlechterung.
Am Anfang reduziertst Du durch Abblenden die strahlenoptischen Bildfehler (*). Bei sehr starkem Abblenden provozierst Du dafür wellenoptische Beugungsunschärfe.
(*) Ja, wenn sich bei Blende 4.0 am Rand eine deutliche Verbesserung einstellt könnte man in der Tat fragen, ob Tamron mit der Spezifikation "Lichtstärke 2.8" etwas zu optimistisch war.
Aber das ist bei fast allen Objektiven so, daß Abblenden um ein, zwei Stufen gegenüber der maximal möglichen Öffnung die Schärfe sichtbar verbessert.