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Fotografieren bei schlechtem Licht

Tipps, Kniffe und Bastelleien unserer Forum-User rund um die digitale Fotografie.

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Incancellabile
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Fotografieren bei schlechtem Licht

Beitrag von Incancellabile » So Dez 18, 2011 1:12 pm

Hallo,

Ich als Hobbyfotografin werde oft von den Vereinsmitgliedern meines Reitvereins als Fotografin beansprucht, weil alle meine Fotos so toll finden. Draußen sind sie das auch wirklich, aber grade jetzt in der Winterzeit reiten viele in der Halle und dort ist das Licht sehr eigenartig. Fenster sind nur kurz unter dem Dach (ziemlich hoch) und das Licht fällt deswegen schräg von oben herein. Die Strahler an der Decke bringen recht wenig und ich komme mit meinem selbstangeeigneten Wissen nicht mehr weiter.
Ich hab schon alles mögliche probiert mit meiner Nikon D5000 (55-200mm-Objektiv): Blende auf, ISO hoch, mit Belichtungskorrektur unterbelichten. Die Bilder werden einfach immer verschwommen, weil zu viel Bewegung im Bild ist. Ein Stativ bringt da auch nichts, weil das Motiv sich ja bewegt. Also muss ich ja meine Belichtungszeit möglichst kurz halten.
Hat mir jemand noch weitere Tipps?
Danke schonmal im Voraus!

MfG,
Incancellabile

Gast

Beitrag von Gast » So Dez 18, 2011 1:19 pm

Die Bilder werden verschwommen weil die Verschlusszeiten zu lang sind, das resultiert aus zu lichtschwachem Objektiv in Verbindung mit zuwenig Umgebungslicht.

Entweder also brauchst du mehr Umgebungslicht oder ein lichtstarkes Objektiv, letzteres wäre wohl eher zu bewerkstelligen. Mit Blitz z.B. würde ich den Pferden zuliebe nicht arbeiten wollen . Wenn die ISO zu hoch sind verleirst du ausserdem Dynamik und es fängt schnell an zu rauschen .
Zuletzt geändert von Gast am So Dez 18, 2011 4:52 pm, insgesamt 1-mal geändert.

Scriptor
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Beitrag von Scriptor » So Dez 18, 2011 3:49 pm

Incancellabile, hast Du statisch oder nur dynamisch Szene? Falls nur dynamisch, aber ISO und Stativ helfen nicht, Du hast nur das Licht zu verstärken. :( Falls statisch, probierst auch Stativ mit Selbstauslöser, Du kannst verschieben das Fotoapparat wenn Du Auslöser manuell drückst.

Und kannst Du auch eine Beispiel dieser verschwommenen Fotos posten?
Zuletzt geändert von Scriptor am So Dez 18, 2011 4:10 pm, insgesamt 1-mal geändert.

KaoTai

Re: Fotografieren bei schlechtem Licht

Beitrag von KaoTai » So Dez 18, 2011 3:54 pm

Incancellabile hat geschrieben:Blende auf, ISO hoch, mit Belichtungskorrektur unterbelichten.
Blende auf und ISO hoch kann ich beipflichten.

Warum Du die Belichtung nach unten korrigierst verstehe ich nicht ganz.
Etwa um während der Aufnahme auf kürzere Verschlußzeiten zu kommen und die Bilder hinterher am rechner auf normale Helligkeit zu bringen?
Okay, dann macht es Sinn.

Dann bleibt noch ein lichtstärkeres Objektiv.
Aber das bringt auch nur etwas, wenn Du diese maximalen Blendenöffnungen dann auch verwendest.
Bei Blende 8 sind ein lichtstarkes und ein lichtschwaches Objektiv genau gleich hell!
Und wenn du die großen Blendenöffnungen einsetzt, dann hast Du entsprechend geringe Schärfentiefe, d.h. der Autofokus muß dann wirklich genau stimmen.
Bei laufenden Pferden auch nicht ganz leicht.

Zwei Vorschläge:

Mitziehen, d.h. mit der Kamera während der Aufnahme der Bewegung des Pferdes folgen.

Oder draußen fotografieren, wo es heller ist.

daimos
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Beitrag von daimos » So Dez 18, 2011 4:25 pm

Bei schlechtem Licht mag ich an der 7D mein Canon EF-S 17-55 f/2.8 IS USM, da der Stabi gut was rausholt. Bei beweglichen Motiven bringt das natürlich gar nichts, dann ist meine 28mm f/1.8 Festbrennweite am Zuge.

Ich stelle auch gerne manuell eine Blende dunkler ein, um die Verschlusszeit runter zu bekommen und nicht noch mehr ISO geben zu müssen. Photoshop bringt unterbelichtete Bilder besser raus, als verrauschte.

Grüße aus Hennef,
Guido
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Beitrag von Incancellabile » So Dez 18, 2011 9:03 pm

Danke für die schnellen Antworten!

Ich glaube echt, ich brauch ein lichtstärkeres Objektiv...
Also Blitz kommt tatsächlich überhaupt nicht in Frage bei Tieren und das mit den hohen ISO Zahlen nervt mich eigentlich auch, weil die Bilder wie ihr gesagt habt, einfach schneller verrauscht werden. Die geringere Tiefenschärfe stört mich nicht, im Gegenteil.
Genau, ich stelle die Belichtungskoerrektur auf Unterbelichtung, um eine kürzere Belichtungszeit zu bekommen. Aber nur soweit, dass die Bilder nicht zu dunkel werden. Ich bearbeite meine Bilder prinzipiell nicht am PC, obwohl ich es könnte.
Die Bewegung verfolge ich während des Fotografierens sowieso immer mit, das geht bei Pferden gar nicht anders, die sind ja sonst viel zu schnell wieder aus dem Bild ;)
Was genau bringt eine Festbrennweite?

Gast

Beitrag von Gast » So Dez 18, 2011 9:18 pm

Was genau bringt eine Festbrennweite?
Viel , wenn man damit uzugehen weiss, allerdings bist du da ziemlich eingeschränkt gegenüber einem Standard- oder Telezoom, die "Brennweite" musst du Dir dann "erlaufen" , nicht umsonst nennt man die Gläser auch "Turnschuhzoom" :wink:

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Beitrag von daimos » So Dez 18, 2011 10:30 pm

Festbrennweiten sind einfacher herzustellen und auf eben eine einzige Brennweite optimiert. Es gibt sie deutlich lichtstärker und die Bildqualität ist in der Regel besser (weniger Abbildungsfehler als bei Zoomobjektiven, da diese immer einen Kompromiss darstellen).

Man hat halt keinen Zoom, was je nach Situation aber kein Nachteil ist.
Alle Verallgemeinerungen sind falsch!

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Beitrag von Marius » So Dez 18, 2011 10:38 pm

meistens hast du mit festbrennweiten schonmal ne bessere abbildungsleistung, weil das objektiv genau für diese brennweite gebaut wurde. bei einem großen zoom (z.b. 18-200) hast du da immer kompromisse. dazu kommt noch, dass festbrennweiten ziemlich lichtstark oft lichtstärker sind als zooms. zum beispiel das canon 50 1.4 (gibts gekauft schon für 350 euro). der "nachteil" ist aber ganz klar und ich denk der begriff von robert "turnschuzoom", den ich so noch nie gehört hab :) triffts genau richtig.
es gibt aber zooms die auch schon relativ lichtstark sein können, z.b sigma 17-50 2.8 oder das tamron 17-50 2.8

gruß, marius

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Beitrag von Incancellabile » Mo Dez 19, 2011 8:46 pm

Vielen Dank!
Also Canon kommt gar nicht in Frage, ich hab eine Nikon :D Ich schau mich mal um, vielleicht kann ich mir ja etwas zu Weihanchten schenken :D

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Beitrag von Marius » Mo Dez 19, 2011 9:33 pm

Incancellabile hat geschrieben:Vielen Dank!
Also Canon kommt gar nicht in Frage, ich hab eine Nikon :D Ich schau mich mal um, vielleicht kann ich mir ja etwas zu Weihanchten schenken :D
sorry, weiß ich auch nich wieso ich beim schreiben auf canon gekommen bin, aber die zooms, die ich vorgeschlagen hab, sollte es auch für nikon geben.

oder auch eine 50er festbrennweite (auch blende 1.4, das ist schon sehr sehr lichtstark)

hier von sigma
(Link wurde entfernt)

hier von nikon
(Link wurde entfernt)

gruß, marius

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Beitrag von buerokratiehasser » Di Dez 20, 2011 12:01 pm

Na wenn sie schon ISO und Blende hochdrehen muß bis zum gehtnichtmehr, wird ihr ein besseres Objektiv doch nicht sooo viel mehr nutzen, oder?

Wenn die Bildqualität bei hohen ISO schon im Eimer ist dank Matsch und Rauschen, hat sich doch die effektive Auflösung schon reduziert - dann kann man die schlimmste Scherbe nehmen und auf F8 abblenden, um wenigstens Tiefenschärfe zu kriegen. Das gleiche mit Vögeln im Flug usw., manchmal besser ISO noch mehr hochdrehen und dafür Blende F8 um dem Tracking zu helfen und dafür die Verschlußzeit runter

50/1.8 wird schon mehr Licht bringen, damit kommt sie aber nicht ran an die Viecher

FRAME-Fotoproduktion
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Beitrag von FRAME-Fotoproduktion » Di Dez 20, 2011 1:02 pm

Leider hab ich keine Ahnung mit welchen Blenden Du arbeitest.

Aber pauschal gesagt brauchst Du für solche Situationen min. Blende 2,8 ... und zwar durchgehend über den gesamten Brennweitenbereich des Zoom-Objektives.

Das dürfte Dir in Kombination mit einer hohen ISO 1600 denke ich mal noch genügend Reserven geben.

Oder Du arbeitest mit zwei Kameras gleichzeitig, welche Du jeweils mit einer Festbrennweite bestückst.
Dann hast Du extreme Lichtstärken von 1,x und wechselst dann einfach blitzt schnell die Kamera je nach dem welche Brennweite Du brauchst.

Und das Rauschen bei hohen ISO-Werten sollte in diesem Fall wohl verkraftet werden können ... man kann eben nicht alles haben ... entweder ein rauschfreies gut ausgeleuchtetes Bild ... oder ein Bild welches bei bekanntlich wiedrigen Bedingungen gemacht wurde und bei dem noch das Bestmögliche heraus geholt wurde.
Alte Damen sind die besten ... es lebe die DSLR-Nostalgie !!

Canon EOS D2000 ; 1D ; 1Ds ; D30 ; D60 ; 10D ; 30D ; 5DMk1
SpeedLite 270EX ; 420EX
Gläser auschließlich von SIGMA
Studio-Leuchten von WALIMEX

http://www.flickr.com/photos/58387604@N06/

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Beitrag von Incancellabile » Fr Dez 23, 2011 11:21 am

Ich stelle jetzt doch mal Bilder hier rein, damit man auch weiß, worüber man redet.

1) In der Halle
Bild

Nikon D5000
120mm
Blende: 4,8
Belichtung: 1/50
ISO: 800 (Ich hab auch Bilder bis ISO 3200, aber die sehen wirklich nicht besser aus)

2) Und so kann das draußen aussehen...
Bild

Nikon D5000
200mm
Blende: 5,6
Belichtung: 1/2000
ISO: 400

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heribert stahl
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Beitrag von heribert stahl » Fr Dez 23, 2011 11:28 pm

Zunaechst solltest Du mal Deine Fotos analysieren.
Mit welchen Brennweiten hast Du die meisten/schoensten (vom Ausschnitt her) gemacht?
Abhaengig davon wuerde ich ein Objektiv kaufen.
Heiße Favoriten waeren:
Tamron 28-75mm/2,8
Nikkor AF-S 50mm/1,8
Sigma 85mm/1,4 HSM
Sigma 70-200mm/2,8 HSM II
Dann solltest Du auch mal das Mitziehen ueben. Wenn Du das beherrschst, kannst Du auch bei relativ langen Verschlusszeiten sehr schoene Fotos machen. Damit loest Du dann gleichzeitig auch das Problem der (in Hallen immer) sehr unfotogenen Hintergruende :wink:

Uebrigens ist es Trugschluss zu glauben, dass durch Unterbelichtung etwas gewonnen wuerde. Das, was man zunaechst mal an Verschlusszeit gewinnt, verliert man spaeter (beim Aufhellen) wieder an Rauschen. Besser ist es, sofort korrekt oder gar sehr reichlich zu belichten, notfalls auch mit deutlich hoeherer ISO-Einstellung. Solange die hellsten Stellen nicht ausfressen, kann das im Nachhinein alles noch prima per Tonwertkorrektur optimiert werden.

Gruss
Heribert

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