ISO Einstellungen, da verstehe ich was nicht

[kreidei]

Hallo Leute,

Bin jetzt erst ein Anfängern für das Fotografieren geworden.
Erstmals eine KAmera gekauft die ein bisschen mehr gekostet hat
als eine billige handelsübliche Digicam und habe jetzt Fragen zu dem
ISO und der Belichtungszeit. (Wollte entlich mal gute Nachtaufnahmen machen)

1.) ISO
Zuerst habe mit allen ISO Werten meiner Kamera gearbeitet
von 100 ISO bis 12600 ISO.

Wenn ich im Dunklen dann Fotos mache dann kann ich nur mit einem
ISO Wert von 100 arbeiten damit ich ein super Ergebnis erhalte.
Aber ich habe auf mehren Seiten gelesen "Fotografieren für Dummies ".

Das im Dunklen ein höherer ISO Wert besser wäre, damit bekomme
ich aber nur extrem schlechte Bilder.

2.) BELICHTUNGSZEITEN
Meine Kamera kann eine max. Belichtungszeit von 30 Sekunden und die
Fotos werden auch Wahnsinnn, aber bei einer BZ von 30 sekunden werden Lichter im Hintergrund überbeleuchtet und wenn ich nur eine
BZ von 4 Sekunden habe, wird die ganze Umgebung dunkler, aber der
Beleuchtete Stern im Hintergrund viel Detail getreuer.

Wer kann mir diese beiden Dinge kurz erklären damit ich es verstehe,
auf den Seiten steht zu viel Fachchinesisch für mich.

DANKE

[AwieAngela]

Hallo, vielleicht könntest du zuerst mal dein Kameramodell posten.
Dann ist es einfacher Tipps zu geben

LG

[kreidei]

Fufjifilm Finepix HS20 (Bridgekamera)

[AwieAngela]

Also hier gibt es so einige Profis die dir bestimmt weiterhelfen können,
ich bin nur eine Hobbyfotografin und kann dir auch nur Dummieantworten geben

Eine höhere ISO Zahl verkürzt die Belichtungszeit und mindert die Verwacklungsgefahr.
30 sek Belichtung geht also nur mit Stativ.
Das was du als "extrem schlecht" bezeichnest nennt sich Bildrauschen.
Verhindern kannst du es nur mit der niedrigsten ISO Einstellung.
Im Prinzip ist es also richtig was du machst,
Um die Sternchenbildung bei Lichtern zu erreichen, musst du zusätzlich die Blende schließen.

[kreidei]

Dann bleib ich bei Nachtaufnahmen mit einem Stativ immer bei ISO 100
und vergesse was so auf mancher Internet Seite steht ?

[AwieAngela]

Würde ich so sagen.
Besser weiß ich es auch nicht

Höhere ISO bringt dir eigentlich nur etwas bei schlechten Lichtverhältnissen am Tag oder Dämmerung,
und wenn du aus der Hand fotografierst.
Also bei einem Sonnenuntergang z.B.
Sonnenaufgang kann ich auch nur mit Stativ.

[AwieAngela]

(Link wurde entfernt)

Hier z.B. war die Belichtungszeit 6 Sek mit Stativ bei ISO 100,
und mit Selbstauslöser.

[Marius]

also generell gilt für nachtaufnahmen, dass du auf jeden fall die ISO so niedrig hälst wie es geht, bei dir also ISO 100.

was du gelesen hast, dass es bei geringem licht sinnvoll ist höere ISO werte zu verwenden macht schon sinn. denn wenn du höere ISO einstellst ist der sensor, auf den das licht fällt, lichtempfindlicher. das macht aber auch nur dann sinn, wenn du kein stativ verwendest. Bei ISO 200 ist dein sensor also doppelt so lichtempfindlich als bei ISO 100. das heißt, wenn du bei iso 100 eine verschlusszeit/belichtungszeit von 1/20 sekunde hast dann hast du bei ISO 200 eine doppelt so schnelle verschlusszeit, nämlich 1/40 sekunde.
wenn du aus der hand fotografierst musst du eben drauf achten, dass deine belichtungszeiten nicht zu lange werden, da dein bild sonst verwackelt. steht deine kamera aber auf dem stativ kannst du logischerweise auch 20 sek belichten, das heißt deine belichtungszeiten können auch gerne sehr lang sein.

was du aber wissen musst (und das ist der grund, warum deine bilder bei hohen iso werten so schlecht aussehen) ist, dass hohe iso werte immer auch ein höheres rauschen und eine schlechtere farbwiedergabe bringen. das hast du aber bestimmt beobachtet.

dir hilft bestimmt diese seite weiter: fotolehrgang.de

gruß, marius

[kreidei]

Danke @Marius das klingt ja schon mal sehr verständlich

Hier mal die besagten Bilder
http://kreidlnet.lima-city.de/HS20/ISO100_BZ4sek.JPG
http://kreidlnet.lima-city.de/HS20/ISO100_BZ30sek.JPG

Noch eine Frage mit welchen Standart ISO Werten arbeitet Ihr bei NAchtaufnahmen aus der Hand ohne Blitz ?

ISO 200 ?
ISO 400 ?

[AwieAngela]

Du hast ja jetzt kompetentere Hilfe, dann klinke ich mich mal aus

[Marius]

Du hast ja jetzt kompetentere Hilfe, dann klinke ich mich mal aus

kompetentere hilfe?? technisch weiß ich die ein oder anderen dinge ja schon, aber praktisch würde ich mich um meilen "unkompetenter" bzw. unwissender bezeichnen als dich


zur frage:
"Noch eine Frage mit welchen Standart ISO Werten arbeitet Ihr bei NAchtaufnahmen aus der Hand ohne Blitz ?
ISO 200 ?
ISO 400 ?"

weiß ehrlich gesagt nicht ob man das so pauschalisieren kann. man fotografiert ja immer andere motive, eins ist heller ein anderes dunkler. aber andererseits denk ich nich, dass du nachtaufnahmen freihand ohne blitz und ihne stativ nicht mit niedrigen ISO werten hinbekommst - da muss man wohl schon über die 1000 und noch deutlich weiter gehen, was ich nur in "notsituationen" machen würde.
wenn ich den begriff nachtaufnahme lese, behinhaltet das für mich eigentich automatisch die verwendung eines statives, aber vielleicht is hier auch jemand anderer (besserer?) meinung.
gruß, marius

[AwieAngela]

@Marius, auf jeden Fall kannst du es verständlicher erklären.
Ich mache immer alles aus dem Bauch heraus

[KaoTai]

Wenn Du die Kamera auf einem Stativ hast, dann solltest Du - egal ob tagsüber oder nachts - die niedrigste ISO-Zahl verwenden.

Bei niedriger ISO-Zahl hast du zwar die längsten Belichtungszeiten, aber auf dem Stativ macht das ja nichts.

Anders ist es, wenn Du die Kamera in der Hand hältst. Dann verwackelst Du bei längeren Belichtungszeiten.
Du mußt dir also aussuchen was weniger schlimm ist: verwackelte Bilder wegen zu langer Belichtungszeit oder verrauschte Bilder wegen zu hoher ISO-Zahl.

Als Obergrenze was man ohne Stativ mit der Hand unverwackelt halten kann gab es früher die Faustregel "Eins durch Brennweite".
D.h. mit einem 200mm-Objektiv max. 1/200 Sekunde, mit einem 28mm-Objektiv max. 1/28 Sekunde.

Da heutige Digitalkameras unterschiedlich große Sensoren haben und manche Objektive stabilisert sind, läßt sich diese Regel kaum mehr anwenden.

Wenn bei minimalen Zoom aber die Belichtunszeit länger wird als 1/8 Sekunde, dann würde ich sehr genau hinsehen, ob das nicht schon verwackelt ist, und im Zweifelsfall schweren Herzens eine höhere ISO-Zahl einstellen.


Was deine andere Frage angeht:

Das ist eigentlich kein Problem der Belichtungszeiten sondern des Kontrasts.

Gerade bei Nachtaufnahmen gibt es im Motiv extrem große Kontraste zwischen den hellsten Partien in der Nähe der Lampen und den dunkelsten Partien.

Diese Kontraste übersteigen schnell das, was die Kamera darstellen kann.

Dann kannst du es dir aussuchen:
Wenn Du eine kürzere Zeit nimmst, dann sind die Lampen okay aber die dunklen Bereiche einheitlich pechschwarz.
Wenn Du eine längere Zeit nimmst, dann sind die dunklen Bereiche okay dafür fressen die Lampen aus.

Wenn Du Pech hast gibt es dazwischen eine Belichtungszeit wo sowohl die Lampen ausfressen als auch die Schatten zulaufen.

Da fallen mir drei Abhilfen ein:

- Du könntest mit einem Blitzlicht oder Scheinwerfer die dunklen Partien aufhellen (technisch schwierig)

- Du könntest mehrere, unterschiedlich lang belichtete Aufnahmen machen und sie am Rechner zu einem HDR-Bild vereinigen (nette Bastelei für die langweiligen Weihnachtstage)

- Du könntest nicht die Belichtungszeit sonder die Aufnahme-Uhrzeit ändern:

Wenn Du in der Morgen- oder Abenddämmerung anstatt mitten in der Nacht fotografiest, dann sind die Kontraste noch nicht so brutal und können mit einer einzigen Belichtungszeit bewältigt werden.

[kreidei]

Wow Danke ! Jetzt verteshte ich es auch und das hilft mir echt weiter,
das ist richtig gut erklärt für üble Anfänger wie für mich.

ICh möcht emich bei Euch drei nochmals recht herzlich bedanken
und wünsche Euch schöne Weihnachtsfeiertage!

[vobe49]

Hallo kreidei,
hier nochmal in kurzer Form das Vorgehen, um zu guten Nachtaufnahmen zu gelangen:
1. Voraussetzung: Kamera unbedingt auf ein Stativ stellen.
Beim Auslösen der Aufnahme eine Fernbedienung (wenn vorhanden) oder zumindest den Selbstauslöser verwenden - nicht den Auslöser unmittelbar per Hand betätigen!!
Die ISO-Zahl sollte bei Nachtaufnahmen 200 nicht überschreiten, weil gerade bei Lowlight-Aufnahmen das Bildrauschen exponentiell mit höherer Lichtverstärkung ansteigt; das ist insbesondere bei Kameras mit kleinem Bildsensor der Fall.
Zwischen den Aufnahmen sollte man die Kamera immer mal wieder ausschalten, damit sich der Bildsensor wieder abkühlt; denn das Bildrauschen steigt auch mit wärmer werdenden Bildsensor stark an.
Die Belichtungszeit sollte prinzipiell nicht beliebig lang gewählt werden; das führt zu verwaschenen Aufnahmen. Daher sollte man eine mittlere Blende (z.B. 6,5) einstellen und damit zuerst einmal die dazugehörige Belichtungszeit ausmessen. Das kann man mit der Kamera machen, indem man in der Einstellung AV den Auslöseknopf halb drückt hält und sich die zugehörige Belichtungszeit merkt. Dann allerdings sollte man in den manuellen Modus M wechseln und dort die Blende und die ausgemessene Belichtungszeit einstellen. Es folgt eine Probeaufnahme, anhand der man entscheidet, ob man die Belichtungszeit noch kürzer oder länger vorwählt. Eine kleine Reihe mit variierten Belichtungszeiten ist immer gut. Die Qualität der Aufnahmen lässt sich eh' erst später am Computer richtig beurteilen.
Zu beachten ist, dass Nachtaufnahmen bei stärkeren Wind keinen Sinn machen - für optimale Nachtaufnahmen also Windstille abwarten.
Ganz wichtig auch, dass sich im Bildausschnitt keine absolut dominierende Lichtquelle befindet, die deutlich heller ist als alle anderen.
Variieren sollte man auch den Weißabgleich. Der automatische ist nicht immer optimal, auch nicht Kunstlicht.
Wenn du das alles beachtest, sollten die Aufnahmen schon recht brauchbar werden. Ich verzichte bei meinen Urlaubsreisen nie auf Nachtaufnahmen, weil diese eine tolle Stimmung erzeugen. Interessant auch ein Tag-/Nachtfoto vom gleichen Standort (z.B. vom Balkon eines hohen Hotels aus).
Gruß vobe49