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Was ist Besser RAW oder JPEG

Alles rund um die digitale Bearbeitung der Bilder am Computer. Bearbeitungsmethoden der Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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J. Dorian
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Beitrag von J. Dorian » Fr Mär 04, 2011 3:01 pm

ich schließe mich meiner Vorgängerin an.

Ich bin nun auch noch recht neu im Fotografieren, aber RAW zahlt sich ungemein aus. Besonders wenn man ein schönes Motiv hat und die Belichtung dann am Rechner doch nicht so gut, wie vorher auf dem Kameradisplay, aussieht, kann man noch viel retten und muss sich nicht in Grund und Boden ärgern. Meist hat man ja nicht die Gelegenheit das selbe Motiv nochmal korrigiert abzulichten.

Ich persönlich finde auch die Automatik meiner Cam nicht so genial. Für meinen Geschmack sind die Farben einfach zu matt.
Mit Raw ist schnell mal das Grün ein wenig grüner, der diesige Himmel etwas blauer oder die antike Ruine etwas strahlender gemacht. Geht zwar begrenzt auch mit JPG, allerdings schleicht sich da schnell ein Rauschen ein...

Somit macht man aus einem guten Bild, innerhalb von 5 Minuten oder weniger, ein sehr gutes Bild.

Der Nachteil ist natürlich der erhebliche Mehraufwand nachher am Rechner.

Bei meinem letzten Ausflug habe ich ca. 90 Bilder gemacht und Habe dann abends nochmal gute 3,5 Stunden mit dem Entwickeln verbracht.
Die Aufnahmen sind mir das aber allemal wert.
(Auch wenn ich dafür in Kauf nehme, dass die Bildrate bei Serienaufnahmen schnell in die Knie geht - aber wann braucht man das schonmal großartig als Amateur...)

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novel
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Beitrag von novel » Sa Mai 07, 2011 3:36 pm

Ich denke das das wesentliche von den erfahrenen "Knipsern" und "Fotografen" bereits gesagt wurde. Ich bin neu in der DSLR Welt und habe eine billige Einsteiger Kamera gekauft. Ich liebäugelte schon seit vielen Jahren unter anderem auf die RAW-Dateien. Das ist in meinen Augen eine der wichtigsten Gründe sich eine DSLR zu kaufen.

Bei meiner Kamera habe ich das so eingestellt, das RAW und JPEG "gleichzeitig" gespeichert werden. In meinem Programm am PC wird im Archiv dann nur ein Foto angezeigt (F-Spot unter Ubuntu, mit der Einstellung: "Merge RAW"). Dann kann ich jederzeit zwischen den Versionen hin und herschalten und habe so die Vorzüge beider Formate und das handling ist bis auf das weitere Bearbeiten und Entwickeln wie die einer einzelnen Datei.

Ich möchte den Vergleich diesen Formaten mal so aufführen: Wenn es dir genügt von YouTube Videos runter zu laden und die Tonspur als MP3 zu speichern um sie später auf dem Handy zu hören, dann reicht dir JPEG. Möchtest du hingegen perfekte Qualität und Kontrolle über den gesamten Verlauf haben (und die Zeit und Lust und Wissen dazu haben), dann lohnt es sich unter Umständen auch in RAW zu speichern. Man könnte RAW dann mit "verlustfreiem" WAV-Audio Dateien Vergleichen. Ein direkter Unterschied ist zwischen hochwertiger MP3 und WAV nicht fest zu stellen. Aber für die weitere Bearbeitung und Zukunft könnte es notwendig sein den "Quelltext" (sprich RAW) noch zu haben.

Selbst wenn ich die meisten meiner Bilder nur so anschaue und nur ganz weniger spezielle Fotos dann als RAW "entwickel", so habe ich ein sicheres Gefühl beim Fotografieren, das sich einige Fehler im Nachhinein wenig problematisch verbessern lassen. Da ich Freie Software verwende die meine RAW Dateien unterstützen, bin ich von den eigentlichen Entwicklern unabhängig (Stichwort: UFRaw).

just meine ersten two cents. ;)
Ein Amateur aus Berlin stellt sich vor
Lizenz für meine Bilder: Creative Commons Namensnennung 3.0 (Jeder darf bearbeiten und rein stellen.)

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Farbenwunder
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Beitrag von Farbenwunder » Do Nov 24, 2011 7:58 pm

Hallo an alle!
Das ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich wollte nicht gleich ein neues Thema eröffnen, deshalb stelle ich hier meine Frage.

Also: was RAW ist habe ich verstanden...
nur ist mir folgendes noch ein Rätsel:

1. Meine Kamera nimmt gleichzeitig ein RAW und JPG auf. Wenn ich dann das RAW Bild mit meinem Photoshop ( elements 10 ) öffne kann ich verschiedene Parameter ändern. Mache ich dies aber nicht und speichere das Bild einfach unbearbeitet als JPG ab, dann dürfte ich doch keinen Qualitätsverlust zum "Ausgangsjpg" feststellen oder?
Nun, dass ist aber genau der Fall... Ich dachte das RAW ist extra dafür da, Bilder verlustfrei zu bearbeiten und dann in JPG auszugeben...???

2. Wenn ich ein RAW mit seinen über 4000 Belichtungsstufen ganz exakt bearbeitet habe und dann in ein JPG mit seinen 256 Stufen umwandle, war dann die Feinjustierung für die Katz oder stellt sich das dann im JPG richtig dar? Wenn es für die Katz war, was nützt dann das RAW, wenn ich die Bilder nicht mal bei einem Kumpel am PC öffnen kann?

Ich hoffe ihr könnt euch denken was ich meine, denn ich glaube ich habe mich irgendwie umständlich ausgedrückt...

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Do Nov 24, 2011 10:54 pm

Farbenwunder hat geschrieben:1. Meine Kamera nimmt gleichzeitig ein RAW und JPG auf. Wenn ich dann das RAW Bild mit meinem Photoshop ( elements 10 ) öffne kann ich verschiedene Parameter ändern. Mache ich dies aber nicht und speichere das Bild einfach unbearbeitet als JPG ab, dann dürfte ich doch keinen Qualitätsverlust zum "Ausgangsjpg" feststellen oder?
Nun, dass ist aber genau der Fall... Ich dachte das RAW ist extra dafür da, Bilder verlustfrei zu bearbeiten und dann in JPG auszugeben...???

2. Wenn ich ein RAW mit seinen über 4000 Belichtungsstufen ganz exakt bearbeitet habe und dann in ein JPG mit seinen 256 Stufen umwandle, war dann die Feinjustierung für die Katz oder stellt sich das dann im JPG richtig dar? Wenn es für die Katz war, was nützt dann das RAW, wenn ich die Bilder nicht mal bei einem Kumpel am PC öffnen kann?
Zur Frage 1:

Wenn Du das RAW in Photoshop öffnest und als JPEG abspeicherst, dann solltest Du danach zwei JPEGs auf der Festplatte haben - dasjenige direkt aus der Kamera, und das von Photoshop.

Kann gut sein, daß es da einen sichtbaren Unterschied gibt und daß das Kamera-JPEG schöner aussieht als dasjenige aus Photoshop*.

RAW ist englisch und bedeutet "roh", also unverarbeitet.

Wenn ich mir beim Metzger ein rohes Schnitzel kaufe, dann kann ich es in meiner Küche exakt so zubereiten wie ich es mag und muß es nicht so essen, wie der Koch im Gasthaus es für richtig hält.
Setzt aber voraus daß ich besser kochen kann als der Koch dort und mir auch die Zeit dazu nehme.

Ähnlich ist es mit den RAW-Bildern.

Die Kamera bereitet das RAW intern zu (u.a. Weißabgleich, Schärfung, usw.) und speichert es als JPEG zusammen mit dem RAW auf der Speicherkarte ab.

Wenn Du das RAW nachher mit Photoshop öffnest, kannst Du viele Veränderungen vornehmen. Das JPEG das Du zuletzt daraus abspeicherst ist aber nur besser als das JPEG direkt aus der Kamera, falls Du diese Einstellungen (Kontraste, Weißableich, Schärfe, Objektivkorrekturen, etc.) besser gemacht hast als es die Kamera bei ihrem JPEG hinbekommen hat. :shock:


Zu Frage 2:

Du kannst mit deinen Augen gar nicht mehr als 256 Graustufen unterscheiden! :shock:
Auch wird dein Bildschirm oder Drucker nicht mehr als 256 Graustufen darstellen können.

Für das fertige Bild genügt es also völlig, wenn es 256 Graustufen bzw. 256³ Farben hat.
Und die kannst Du in einem JPEG abspeichern.

Warum dann 4000 Grauwerte bzw. 4000³ Farben im RAW ?

Das ist deine Bearbeitungsreserve.

Wenn Du sehr hohe Kontraste im Bild hast, dann werden dir in einem Bild mit nur 256 Grauwerten bildwichtige helle Partien schneeweiß (Zahlenwert 255) und/oder bildwichtige dunkle Partien pechschwarz (Zahlenwert 0).

Egal wie Du nun in Photoshop mit den Tonwerten herumspielst, Du kannst zwar das schneeweiß in hellgrau und das pechschwarz in dunkelgrau verwandeln und somit die Kontraste abmildern.
Aber in diesen "ausgefressenen" weißen und "abgesoffenen" schwarzen Bereichen werden keine Details mehr erkennbar.

Wenn Du 4000 Graustufen hast, dann gibt es feinere Unterschiede.
Du kannst mit Photoshop die Lichter abdunkeln und Schatten aufhellen und es zeigen sich Details (Farbabstufungen) die Du davor nicht sehen konntest. Und wenn das Bild so aussieht wie Du es willst, dann kannst Du es als JPEG abspeichern.
Und die Details bleiben sichtbar.

Nur wenn Du an dem JPEG später nochmal weiterdrehen willst, hat es natürlich keine Reserven mehr, d.h. da wirst Du kaum noch mehr Nuancen herausholen können.


(*) Außerdem werden dir beim Abspeichern eines JPEGs immer mehrere Qualitätsstufen angeboten (bei Photoshop Stufen 0-12). JPEG ist sehr gut darin Bits dort einzusparen, wo man es nicht sieht. D.h. ein JPEG mit Stufe 11 ist häufig nur halb so groß wie eines mit Stufe 12 - ohne daß Du einen unterschied siehst.
Wenn aber dein Photoshop als Standard die Stufe 6 anbietet und Du das nicht änderst, dann sieht man schon, daß man nicht unbemerkt beliebig viele Bits einsparen kann.
Dann solltest Du, wenn Du mit der Bearbeitung deines RAW-Files fertig bist, das JPEG mit Stufe 11 abspeichern.

Gast

Beitrag von Gast » Fr Nov 25, 2011 12:01 pm

Besser hätt ich´s auch nicht erklären können :wink: ,

Man hat auch nicht zwingend alle Farben die ein RAW/TIFF kann aber die möglichen Farbinformationen/Helligkeitsabstufungen zw. den 256 jpeg und 16.384 beim RAW/TIFF bieten eben die schon erwähnten Reserven sowohl bei SW als auch bei Farbbildern.

Natürlich muss man seine z.B. Urlaubsfotos nicht allesamt in Raw bearbeiten aber wenn da ein "Knallerbild" dabei ist hat man sehr viel mehr Möglichkeiten es zu noch etwas mehr rauszukitzeln, deshalb Urlaubsfotos u.Ä. --> RAW und "Superfein" (jpeg ), bei konzeptioneller Fotografie und ähnlichem empfehle, und nutze ich ausschliesslich das RAW Format .

cu Robert

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Farbenwunder
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Beitrag von Farbenwunder » Fr Nov 25, 2011 7:16 pm

Mensch ich find es total beachtlich, dass ihr euch so viel Mühe gemacht habt mir eine Antwort auszuarbeiten! Aber, es hat sich gelohnt! Ihr habt mein Gegatze verstanden und den Nagel auf den Kopf getroffen. Hat mir wirlklich weiter geholfen, vielen Dank.

Den Unterschied zwischen den beiden Bildern hatte ich bei einer Nachtlangzeitbelichtung bemerkt. Ich hatte meinen Heimatort dort abgelichtet, davor läuft im Bogen eine Bundesstraße als leuchtendes Band. Ganz klein im Hintergrund sieht man ein Münster. Beim original JPG sieht man am Glockenturm feine Konturen, die nach dem Bearbeiten beim RAW danach verwaschen waren, obwohl ich nur an der Helligkeit etwas rumgeschraubt hatte... deswegen die Frage. Also ihr meint, dass kann sein und man kann nichts machen... oder habe ich das falsch verstanden...?

Was hat es denn mit den 8 Bit oder 16 Bit auf sich? In Photoshop kann ich das RAW in 16 Bit bearbeiten, aber im JPEG muss es auf 8 Bit zurückkonvertiert werden... Was hat es dann für einen Sinn?

Ich hoffe sehr, dass ihr auch in Zukunft soviel Geduld mit meinen Anfängerfragen habt.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Fr Nov 25, 2011 8:48 pm

Farbenwunder hat geschrieben:Hat mir wirlklich weiter geholfen, vielen Dank.

Was hat es denn mit den 8 Bit oder 16 Bit auf sich? In Photoshop kann ich das RAW in 16 Bit bearbeiten, aber im JPEG muss es auf 8 Bit zurückkonvertiert werden... Was hat es dann für einen Sinn?
Scheint doch nicht geholfen zu haben, denn ich glaubte das mit den 8/16 Bit eigentlich schon erklärt zu haben:

256 Grautöne entsprechen einer Farbtiefe von 8 Bit.
JPEG kann nur 8 Bit.
Macht aber nichts, weil dein Monitor, dein Drucker und dein Auge auch nicht mehr kann.

Deine Kamera und deren RAW-Format kann 4096 (12 Bit) oder 16384 Grautöne (14 Bit).
Nun arbeitet man am Computer - im Gegensatz zur Hardware der Kamera - fast immer mit ganzen Bytes (also 8 Bit).

Um ein Pixel mit 4096 oder 16384 oder 65536 Grautönen im Arbeitsspeicher darzustellen genügt 1 Byte (8 Bit) nicht, dafür braucht man 2 Byte (16 Bit).

D.h. solange Du mehr als 256 Graustufen bzw. mehr als 256³ Farbtöne pro Pixel hast brauchst Du 16-Bit, ansonsten 8 Bit.

Also, dein Photoshop liest das RAW-File der Kamera mit seinen 4096 Graustufen und legt es intern als 2 Byte = 16 Bit pro Pixel ab.

Wieviele von den 16 Bit du sehen kannst, hängt auch von der Einstellung deiner Grafikkarte ab - das interessiert den Photoshop eigentlich nicht.

Mit den 16 Bit kannst du jetzt arbeiten, insbesonderen Tonwerte (Kontraste, Helligkeit, Weißabgleich) einstellen.

Wenn das Bild so aussieht daß Du damit zufrieden bist, willst Du es als JPEG abspeichern.
Denn Dein Facebook-Account, der Druckdienst im Drogeriemarkt, oder deine Tante der Du das Bild mailen willst, werden mit einem RAW-File nichts anfangen können, sehr wohl aber mit einem JPEG.

Im Gegensatz zu JPEG ist RAW nämlich sehr kamera-spezifisch.
D.h. während fast jedes Programm fast alle JPEGs problemlos schluckt, muß die Photoshop-Version die die RAWs meiner alten Canon EOS 10D verstand die RAWs meiner neuen Canon EOS 5D-II noch lange nicht schlucken.

Okay, also Du willst JPEG, aber Du kannst das bearbeitete Bild noch nicht als JPEG speichern. :shock:

Denn Photoshop bietet JPEG als Dateiformat nur an, wenn das Bild im 8-Bit-Modus vorliegt.

D.h. du mußt - wenn Du mit der Bearbeitung fertig bist - das Bild von 16-Bit auf 8-Bit wandeln, sozusagen die Nachkommastellen wegschneiden.
Dabei sollte es sich auf deinem Computerbildschirm nicht ändern, denn deine Grafikkarte hat dir wahrscheinlich eh nur 8 Bit angezeigt. :shock: :shock:

Okay, nach der Umwandlung in 8 Bit kannst du es als JPEG abspeichern.

Also RAW mit 12 Bit auf der Speicherkarte,
Photoshop mit 16 Bit zur Bildbearbeitung (Grafikkarte zeigt dir aber nur 8 Bit davon)
Nach der Bearbeitung 8 Bit im JPEG-Format.

Alles klar jetzt ?

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Farbenwunder
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Beitrag von Farbenwunder » Sa Nov 26, 2011 7:23 pm

Vielen Dank das war sehr deutlich und hilfreich. Ich hoffe du kannst verstehen, dass dies als Neuling sehr verwirrend und kompliziert ist, aber ich habs jetzt verstanden.... hoffentlich :oops:

Es hat mich eben irritiert, warum Photoshop dann überhaupt die Möglichkeit bietet auszuwälen, ob ich das RAW in 8 oder 16 Bit bearbeiten möchte. Logisch wäre doch dann gewesen, man kann es nur in 16 Bit bearbeiten und in JPG hat es dann logischerweise wieder 8 Bit...

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Beitrag von mikede » Di Dez 20, 2011 4:00 am

Also, wenn Du immer perfekt belichtete Bilder hast, an denen Du nichts mehr verändern möchtest, dann ist JPEG ausreichend.

Da das quasi nie der Fall ist, empfehle ich Dir RAW zu schiessen.

Der Unterschied ligt darin, dass JPEG alle Informationen die nicht für die Anzeige des Bildes nötig sind über Bord wirft.

Hast Du zum Beispiel einen hellen Himmel komplett weiss und ohne Zeichnung, dann löscht die Kamera alle graus, die gerade nicht sichtbar sind, auch wenn der Sensor wirklich mehr gesehen hat.

Beim RAW koenntest Du jetzt zum Beispiel sagen ich möchte, dass nur die hellen Töne etwas abgesenkt werden, oder nur die dunkleren Teile des Himmels... dann kannst Du Wolken sichtbar machen, die auf dem JPEG unwiederbringlich verloren wären.

Oder denke an ein Brautkleid.... oder Blumen wo auf dem JPEG nur ein Rot uebrigbleibt...

also viele gute gründe um in RAW zu schiessen :-)

rainmaker
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RAW oder JPEG?

Beitrag von rainmaker » Do Dez 22, 2011 10:15 pm

Ok, Mädels,
es ist alles gesagt und doch irgendwie noch unklar, oder?
Ich versuchs nochmal. Ob das gelingt weiß ich nicht. und wer richtig bescheid wissen will, sollte doch mal "Franzis Photoshop RAW Fotoschule (etwa 500 Seiten)" lesen. Das bringt Erleuchtung. So ein Forum reicht nicht für dieses Thema. Ich versuch´s trotzdem. Aber nagelt mich nicht an die Wand, wenn mir es nicht gelingt, 500 Seiten auf einen Forumbeitrag einzudampfen!

Unter Camera RAW speichert die Kamera soviel Daten, wie sie aufzunehmen in der Lage ist. Das ist gut! Denn für diese Leistung habt ihr bezahlt! Das gespeicherte "Urbild" ist übrigens: schwarzweiß! (Bayer - Raster) Bereits bei der Augabe auf den Kameramonitor greift Euer Fotoapparat ein und bastelt ein Farbbild aus den Informationen. Verändert aber an den Infos erst mal nichts!

Im RAW Konverter im PC wird aus dem sw-Bild (das Ihr nie zu sehen bekommt) durch Euer Eingreifen in der Bildbearbeitung das Endergebnis. Je nachdem wie geschickt man ist - ein gutes oder schlechtes. Das Bild wird dann erst mal als TIF oder PSD gespeichert. Gott sei Dank! (Siehe unten!)

Im JPG Workflow (Arbeitsablauf) liefert die Kamera mit ihren software - seitig bescheidenen Möglichkeiten das fertige Endergebnis. Bei Canon z.b. in der Kamera manipulierbar durch "Bildstil" Einstellungen. Wenn Ihr vor Ort bei der Aufnahme hier eine Entscheidung getroffen habt, ist es passiert und verbindlich: Die Aufnahme wird so als JPG gespeichert und alle anderen Bildinfos, die für diese Einstellung nicht notwendig sind, werden gelöscht! BZW "fallengelassen". In RAW bleibt alles für spätere Entscheidungen am PC erhalten. Und landet auf der Speicherkarte.

Wozu der Aufwand?
Wer Mühen scheut, am PC das Optimum für seine Bilder herauszuholen und überhaupt nur Aufnahmen in Standardsituationen macht, sollte RAW vergessen. Wer auch bei komplizierten Lichtverhältnissen fotografiert - und das ist das Salz in der Suppe! - optimale Ergebnisse erhalten will, braucht RAW. Die Kamerasoftware wird damit in der Regel nicht fertig. Raw holt aus den Aufnahmen später am PC oder Mac wirklich das letzte raus - wenn Ihr wisst, wie das geht. (Lernen!!!)

Wer eine Kompakt-Cam benutzt hat mit RAW eine Geschwindigkeitsbremse. RAW enthält wie gesagt viel mehr Infos, wird also langsamer abgespeichert. Wird zur Bremse. JPEG geht flotter. Für Reflexkamera - Benutzer kein Thema.

Was noch?

Mit RAW nutzt Ihr die Möglichkeiten der teuer bezahlten Kamera bis zum Anschlag aus, wenn Ihr wisst, wie! (Lernen!)

Mit JPG geht ihr den bequemen Weg. Die Kamera sagt Euch, wo´s langgeht - und - ja! - hat auch meistens Recht. Die Hersteller sind schon ganz schön ausgeschlafen.

JPG ist beileibe nicht (nur) ein Kompressionsprogramm. JPG geht auch unkomprimiert. Immer aber unter weglassen der "überflüssigen" Bilddaten.

RAW ist ein Format zur Einleitung einer hoffentlich qualifizierten Bildbearbeitung. Was daraus wird, entscheidetr Ihr!

JPG ist in jedem Falle DAS Ausgabeformat!
Wenn Ihr Bilder auswärts drucken lassen wollt, ist JPG das allgemein willkommene Format! Alternative TIF: für Leute mit zu viel Speicherraum auf Stick oder Festplatte. Bringt nix! Wird auch schon mal nicht akzeptiert.
Eigentlich nur was für Leute ohne Photoshop - Lizens.

Anhang: JPG - Untugenden: Im Kompressionsmodus bewirkt jede Änderung nach der ersten Speicherung eine erneute Kompression und damit einen erneuten Datenverlust. Es schleichen sich immer mehr hässliche Artefakte ein und letztendlich wird der Ausdruck grottenschlecht. Also: Bearbeitung in RAW, dann als PSD oder Tiff und zur Bearbeitung im wirklich letzten Schritt (!!!) als JPG verlustfrei speichern! Das wäre mein Vorschlag.

Noch ´n Anhang: Ich liebe RAW. Kein Bild ohne. Störend ist aber das: Jeder Kamerahersteller hat sein eigenes RAW. Das ist zum Kotzen! Sorry. Hier in meiner Familie gibt es also CR2 (Canon RAW 2, gabs mal CR1? ich werde bekloppt, wenn!) und Sony RAW - weiß der Kuckuck wie das genau heißt. Wenn ich es schaffe dahin zu kommen, wo ich schon mal war, kommt noch Leica RAW hinzu. Das macht mich jeck!

Dann kam ADOBE, die mit dem Photoshop und "Elements" usw. Die erfanden "DNG" - das digitale Negativ. Und DNG scheint die Möglichkeit zu sein, alles unter einen Hut zu bringen.

Gruß, Rainmaker

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Do Dez 22, 2011 11:11 pm

@Rainmaker: Gut und richtig geschrieben.

Nur mein Fazit ist ein anderes:

Für 95% aller Digital-Fotografen ist RAW unnütz bis schädlich.

Denn höchstens 5% aller Fotografen nehmen sich die Zeit und sind technisch in der Lage ihre RAW-Files auf bessere Art in JPEGs umzuwandeln als es ihre Kamera ganz automatisch gemacht hätte.

rainmaker
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Beitrag von rainmaker » Mi Dez 28, 2011 8:14 pm

Nö, wieso?

Ich sehe das doch genau so! Wer wirklich nur Bilder mit Erinnerungswert haben will, dokumentieren will usw. braucht kein RAW. Absolut ok und nichts, was disqualifiziert!

Wer DAS BILD haben will, ohne Vorwegbevormundung durch die Kamera und das Bild, dass er im Kopf hat, am PC umsetzen will, ggf experimentieren will, (SW evtl doch besser fürs Motiv?) braucht zwingend RAW. 95% oder mehr wollen sich mit dem Kram aber nicht belasten. Gut so, jeder Jeck ist anders. Machen wir doch einfach bessere Bilder! Der eine so, der andere so!

Gruß, Rainmaker

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