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Was wird denn nun aus der Analogfotografie ?

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Fr Jan 19, 2007 12:02 pm

horst hat geschrieben:aber ich brauche nicht andauernd neue speichermedien, weil die industrie sich nicht auf gemeinsame standarts einigen will.
Darum solltest du froh sein. Solange sie sich gegenseitig übertrumpfen, so lange bekommen wir immer bessere Sachen.
Außerdem: Wer zwingt dich denn, alle halbe Jahre das Neueste zu kaufen?
Wenn wir zurücksehen: Das Kleinbildfilmformat beispielsweise ist gar nicht so ideal, wie viele denken. Es ist etwas zu lang! Aber daran wird sich nie mehr was ändern. Vor allem die Verschwendung: Eine Perforation würde völlig reichen, der Rest könnte Bildfläche sein!
Wenn sich jetzt die Industrie auf den SD-Stick einigen würde, wären wir wahrscheinlich die Dummen: Keine Chance mehr für kleinere Sticks mit mehrfach größerem Speicherraum und schnellerer Verarbeitungszeit?
Auch als man sich beim Video auf das VHS-Format einigte, waren wir die Dummen: Das war gerade nicht das technisch beste Format. Oder Schmalfilm: Single8 von Fuji war technisch die bessere Lösung, aber Kodak mit seiner Wirtschaftsmacht hat damals den Super8 durchgesetzt.

horst
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Beitrag von horst » Fr Jan 19, 2007 7:06 pm

Solange sie sich gegenseitig übertrumpfen, so lange bekommen wir immer bessere Sachen.
was du übertrumpfen nennst, empfinde ich als ausspielen. bei der sich nicht unbedingt die bessere technologie durchsetzen wird.
Kodak mit seiner Wirtschaftsmacht hat damals den Super8 durchgesetzt.
genauso wird es wieder sein. wie bei vielen anderen beispielen auch.
Aber erst einmal hast du recht, wenn du meinst weiter entwicklung ist wichtig, wenn sie uns nützt und nicht in erster linie der industrie. Aber das ist halt so.
gruß
horst

Gast

Natuerlich

Beitrag von Gast » Sa Feb 10, 2007 3:26 pm

Da zeigt sich wieder mal die einzige Konstante in allen Dingen;
Die Veraenderung, die wohl natuerlich ist.
Nicht kann fuer alle Zeiten als "festgeschrieben" stehenbleiben- alles unterliegt dem Wandel- so auch die Fotografie, die immer staerker vom handwerklichen Geschick weg zur vollautomatisierten Festhalte-Geraetschaft migriert, die immer kleiner wird.
(Mein Sohn hat neulich ein 120MB File auf seiner Armbanduhr portiert und hatte nochmal soviel Platz fuer seine MP3's! Das Ding ist auch schon nicht mehr taufrisch...)

Automatiken aller moeglichen Arten sind in modernen Kameras enthalten und vervollkommnen den Fotografen, der zunehmend zum Massenknipser wird, der nach Art eines Dia-Vorfuehrers ueberall breites Gaehnen erntet.
Die Eingriffsmoeglichkeiten sind nur bei teueren Apparaten gegeben- die dann meist -s.o.- die dadurch ungeuebten User ueberraschen.

Wer nicht gerade Berufsfotograf ist oder sehr oft fotografiert, ist mit der manuellen Umstellung einer automatischen Kamera oftmals ueberfordert.
(Bedienungsanleitungen aus einer anderen Sprache uebersetzt sind nicht gerade foerderlich und wer schleppt schon ein Notizbuch mit eigenermittelten Werten mit sich herum?)

Aus diesen Gruenden habe ich mich fuer eine manuelle analoge Kamera interessiert und wachse nun langsam wieder in diese Materie hinein- ein muehsamer, steiniger und nicht billiger Weg, der am Ende aber mit den reichen Fruechten selbst etwas geschafft zu haben -entschaedigt.

Natuerlich, selbst empfunden und danach festgehalten.

klassiker
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Beitrag von klassiker » Sa Feb 10, 2007 4:56 pm

In einem Nikon-Katalog zu den "Series-E"-Objektiven (1) hiess es 1982
Der ganz normale Anwender, der im Jahr zwischen 1 und 10 36er-Filme belichtet, und das sind über 80% der fotografierenden Bevölkerung, braucht natürlich ein Objektiv, das auch hohe Ansprüche an die Qualität der Abbildung erfüllt, aber er braucht nicht die mechanische Robustheit, die für den Intensivanwender sinnvoll ist. Warum sollte er dann dafür bezahlen?

Was haben wir heute?
Würden sie doch nur "zwischen 1 und 10 Filme" machen ...
Statt dessen wird draufgehalten, was die Kamera hergibt - und die "Qualität
der Abbildung" interessiert doch kaum mehr, da die Bilder eh nur auf dem
PC angeschaut werden.

Da werden über Linsen mit wenigen Millimeter Durchmesser kleine Chips
belichtet, aber "8 Megapixel, boah eh ..."

Ich amüsiere mich immer köstlich, wenn bei irgendwelchen Sportveranstaltungen
das "Blitzlichtgewitter" im Stadion losgeht, ausgelöst von Kameras,
die nicht einmal mehr die Grösse einer Zigarettenschachtel haben, und
allenfalls als Aufhellblitz auf 3 m tauglich.
(Wollt Ihr Spass? Fragt mal jemanden, der mit so etwas herumläuft, nach
der Leitzahl seines Blitzes ...)

Was hat die Digitalknipserei gebracht? Vielleicht eine Art Demokratisierung
des Fotografierens?
Eine M3 kostete zu ihrer Zeit richtig viel Geld, eine F5 auch noch, und -
worauf hier ja schon mehrfach hingewiesen wurde - die laufenden Kosten
dieses Hobbys sind bei analoger Fotografie nicht zu unterschätzen.

Das ist heute kein Hindernis mehr, und vielleicht ist das gut so.
Es führt natürlich auch zu solchen Auswüchsen wie dieser Aktion einer
bekannten Boulevard-Zeitung, die jetzt jedermann zum Paparazzo macht -
dem Bundeskanzler fällt das Bonbon aus dem Mund? Mach ein Bild.
(Letzte Konsequenz: Das Unfallopfer liegt ohne Kopf da? Mach ein Bild!)

Wenn ich mich mal selbst frage, warum ich eigentlich mit dem Digi-Zeugs
nicht wirklich glücklich werde, fällt mir eigentlich immer nur ein, was ich
schon in einem anderen Thread mal geschrieben habe:
Digitalfotografie ist die Bescheiss-Fotografie.
Analog denkst Du erst und machst dann das Bild - überspitzt formuliert,
ist es digital umgekehrt.

Hier gibt es irgendwo einen Thread "Wo finde ich diesen Filter" oder so
ähnlich. Als ich die Überschrift las, dachte ich, ich schicke den Fragenden
mal auf die Websites von Hoya oder B&W.

Was war ich doch naiv! Der Filter wird heute hinterher eingesetzt!

Und das ist der Grund, warum ich wohl noch in dreissig Jahren zu den
letzten Analog-Fotografen gehören werde.

Chris

1: Nikon Verkaufsführer. Nikon GmbH, Düsseldorf 1982

Gast

ho

Beitrag von Gast » So Feb 11, 2007 11:45 am

In 30 Jahren lebe ich vermutlich nicht mehr, hinterlasse dem Sohnemann aber eine kleine analoge Fotoapparatesammlung, die dann- da kann man wetten- aber noch voll funktionstuechtig sein wird.
(Stahllamellen, Markenobjektive,Praktica)

Weniger knipsen als fotografieren gibts aber auch bei Digitalcamera-Freunden in den beiden von mir besuchten Foren!
Man darf unterscheiden zwischen Kompaktkameras und digit. Spiegelreflexen, die irgendwie alle Koreakisten sind, ueber einen jap. Großserienhersteller, der oft nur noch den Namen gibt -gefertigt.
Im Grunde sind saemtliche jap. Kameras Raubkopien und Nachahmungen der Praktica- selbst Leica hat das M42 Gewinde der Praktica kopiert, deren vorhergehendes Gewinde zur ersten Systemkamera der Welt gehoerig war.

Im Digitalfotoverweigererforum gibts Ansichten, die mir zu fundamental oder undemokratisch sind, eher nur kleinkariert und introvertiert- wichtig ist, was "hinten rauskommt":

Im Internet ist eine gewisse maximale Groeße geboten, sonst werden Forenbetreiber fix zur Aufgabe gezwungen.
(Obwohl ich ein Forum -Fototester- kennenlernen konnte, wo eine Mindest- aber keine Hoechstgrenze der Bilder vorgeschrieben war. Leider funktionierte es nicht sonderlich und die Mitmacher waren recht boesartig)

Dh:
Man sieht den Unterschied in der Bildqualitaet nur noch zu einem gewissen Punkt, da keine Vergroeßerungen in Plakat oder Postergroeße gemacht werden und nur -normalerweise- 1000x1000 Pixel die gemeinsame Schnittmenge darstellt.

Mir geht es nicht ums Rauskehren der Unterschiede zwischen den analogen oder digitalen Aufnahmemodi, sondern vielmehr um die Vermittlung des Bezugs zu den Einstellwerten beim Fotografieren und dem Gefuehl etwas ganz alleine, von selbst gesteuert- geschaffen zu haben, ohne Automatiken ausgeliefert gewesen zu sein....





:D


Uebrigens hasse ich Blitze- eine gute Kamera braucht sowas nicht!

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Bastian L
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Beitrag von Bastian L » Sa Feb 17, 2007 10:03 pm

Ich bin 16 Jahre alt und betreibe hauptsaechlich analoge Photographie. Ich habe zwar vor, mir irgendwann mal eine digitale Spiegelreflex anzuschaffen, will mir aber auch auf jeden Fall mal eine Dunkelkammer zulegen.
Analoge Photographie wird nicht sterben.

(Link wurde entfernt)

Gast

bastian:

Beitrag von Gast » So Feb 18, 2007 9:55 am

Nicht verzetteln heißt die Devise!

Mein Sohn hat eine Ixus 400 und ist sehr zufrieden damit- obwohl von Ebay erworben (gebraucht).
Die Kamera macht prima Bilder im Makrobereich, hat aber Schwaechen bei Landschaftsaufnahmen.
Diese Schwaechen kann man nun mit einer digitalen Spiegelreflex loesen, die alle Nas' lang techn. ueberholt ist oder suendhaft teuere Objektive fordert, die Deinen Finanzrahmen mit Sicherheit sprengt... oder mit einer analogen Spiegelreflex loesen kann, fuer die es sehr guenstige und sehr gute Objektive gibt.
Die M42 Gewinde sind zwar schon lange eine "Sackgasse", aber sehr haltbar und noch ewig lange zu benutzen.
(Nur auf Gaengigkeit achten und bei Verharzungen aufpassen; Wenn die ab und an mal benutzt werden, gibts das nicht)


Evtl. waer' das eine Loesung fuer Dich:
Die "Kleine" fuer Nahes und immer dabei, die "Große" fuer bestimmte Dinge und fuer die Dunkelkammerarbeit.


Es muss nicht immer Leica sein, aber auch nicht immer nur Fernost-Ware- die Praktica ist da eine schon bald "exotische Loesung", die hochqualitativ und dennoch sehr erschwinglich ist.

Manche Fotolaeden bieten Digitalisierungen an, die auf einer CD 2 Filme unterbringen koennen- was einer Ersparnis von 50% gleichkommt.
Einfach mal nachfragen wie groß die Dateien sind und ob das dort moeglich ist- man muss sich halt als Viel- oder Testfotografierer ausgeben.

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Re: bastian:

Beitrag von klassiker » So Feb 18, 2007 10:10 am

countryboy hat geschrieben:Es muss nicht immer Leica sein, aber auch nicht immer nur Fernost-Ware- die Praktica ist da eine schon bald "exotische Loesung".
Bei Dir ist es die Praktica, bei mir Nikon - aber in der Sache sehen wir
das wohl gleich.

Wie gestern berichtet: Eine F-801s für 40 Euro ist Realität, und das war zu
ihrer Zeit (die bis 1994 ging) eine high-tech-Kamera, die von Spotmessung
bis zur 1/8000 Sekunde alles bot, was der Fotograf sich vor gut zehn
Jahren nur wünschen konnte.

Ältere Nikon-Objektive (sogar AF) sind ebenfalls extrem erschwinglich,
und ich ziehe sie allemal irgendwelchen 18-350 (!; das können nur
Flaschenböden sein) vor.

Digital hat auch bei mir einen klar definierten Anwendungsbereich
(weshalb ich auch nicht dem Megapixel-Wahn verfalle; schon die 5,4
meiner D1X sind mehr als ausreichend): Web und meine Eisenbahn-
Fotosammlung (RhB und MOB; im Sommer kommt die HSB dazu ...).

Die "richtigen" Fotos (Architektur und Landschaft) mache ich analog.

Chris

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digial vs analog

Beitrag von cramir_ » So Feb 18, 2007 9:52 pm

Hallo
ich habe mir gerade Vergleichsbilder zwischen einer Digitalen Vollformatsensor Kamera von Kodak und einer Kleinbildkamera angeschaut http://www.hugorodriguez.com (auf comperativa digital vs película klicken) und die Unterschiede bei den Detailaufnahmen überzeugten mich eigentlich in keine Richtung, sowohl die Fotos auf Film hatten durch das Korn das bei digitalen Aufnahmen nicht vorhanden ist gewisse Nachteile, wie auch die digitalen Ausschnittsvergrösserungen einfach glattgerechnet und zudem auch noch farblich nicht stimmig erschienen.
In meinem Arbeitszimmer hängt vor mir eine Vergrösserung eines Dias in 50x70 ich glaube bis ich mir eine Digitalkamera leisten kann, mit der ich ähnlich große Abzüge machen lassen kann wird doch noch einige Zeit vergehen.

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Beitrag von Ahriman » Mo Feb 19, 2007 11:12 am

Cramir hat geschrieben:In meinem Arbeitszimmer hängt vor mir eine Vergrösserung eines Dias in 50x70 ich glaube bis ich mir eine Digitalkamera leisten kann, mit der ich ähnlich große Abzüge machen lassen kann wird doch noch einige Zeit vergehen.
Das geht schon mit 5 Megapixel ohne weiteres, und das ist heute wohl ein Normalwert auch bei den nicht so teuren kompakten. Schon ein 3MP-Foto ist bei 72 dpi etwa einen halben Meter breit!

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Beitrag von cramir_ » Di Feb 20, 2007 9:23 pm

da habe ich wirklich anderes gehört, letztens habe ich sogar mit jemand
geschrieben der sich einen Diascanner kaufen und wieder analog
fotografieren wollte weil ihm noch nicht einmal die 20 x 30 Abzüge von seiner
Pentax Dslr gefielen.
Ich bin mir auch nicht sicher ob man nicht doch mehr als 72ppi für einen Abzug braucht.
Grüsse: Andreas

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Beitrag von Bastian L » Mi Feb 21, 2007 1:08 am

72dpi ist verdammt wenig fuer Drucke. Das ist was ein PC Monitor liefert.
Selbst Heimtintenstrahldrucker drucken mit 300dpi

Gast

Beitrag von Gast » Mi Feb 21, 2007 9:39 am

Allerdings 300dpi nicht ppi

die DPI sind interpoliert (wo ist den da die 18%Grau mit einem leichten Lila Stich - Tinte). Also werden aus (jetzt einfach mal geraten) 16x16 Druckerbildpunkten per Rasterierung die verschiedenen "Farben" gerastert (wie bei der Zeitung).

und 300dpi / 16 ist auch nicht viel mehr als 72ppi

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Beitrag von Ahriman » Mi Feb 21, 2007 9:52 am

Ich habe es schon mal hier im Forum geschrieben:
Die Kamera speichert ein 3-Megapixel-Bild mit 72 dpi ab. Es hat dann 2048x1536 Pixel, ist also viermal so graoß wie der Bildschirm.
Würde man es so ausdrucken, wäre das Bild in diesem Zustand 72 cm breit!!!!! Das schafft kein Drucker.
Wenn man es aber mit dem Photoshop auf 300 dpi umsetzt (Funktion "neu berechnen" dabei ausschalten!!!), ändert sich auf dem Bildschirm überhauopt nichts, die Anzahl seiner Pixel bleibt ja erhalten. Aber ausgedruckt auf dem Drucker ist es dann etwa 18 cm breit!
Das ist der Witz, Leute, denn genau das geschieht auch im Großlabor, wenn ihr dort eure Bilder zu Papier bringen laßt. Ein 6-Megapixel-Bild dürfte also, wenn es auf 13x18 cm gebracht wird, dann 600 dpi Auflösung haben, während es bei 72 dpi wohl 1,50 Meter breit wäre!
!

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Beitrag von Bastian L » Do Feb 22, 2007 12:06 am

ahh, na dann :oops:

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