Hallo Sancho!
Die Erläuterung zu den dpi ist leider nicht so gut, wie Du glaubst. Sie ist in weiten Teilen irreführend oder sogar verkehrt.
Wenn Du sicher weißt, daß ein Bild nur in 13x18 cm ausgegeben werden soll, mußt Du noch eine Größe dazu wissen um die dritte bestimmen zu können.
Beispiel:
Du weißt, daß Dein Belichtungsservice mit 300 dpi ausbelichtet. Mit den gewünschten 13x18 cm liegt damit die Anzahl der notwendigen Pixel fest, nämlich 1500x2100. Die Berechnung geht immer nach folgender Formel, die Du je nach gesuchter dritten Größe eben mathematisch umstellen mußt:
reale Länge in mm / 25,4 * dpi
Hier im Beispiel ist die reale Länge bei einem 13x18 Bild exakt 127 x 178 mm. Das liegt daran, daß die Maße aus dem Englischen kommen und nur eine Annäherung an Zentimeter darstellen. Ein inch sind 25,4 mm, was in der Formel zur Umrechnung der in Millimeter angegebenen Bildbreite benötigt wird. Also lautet die Formel:
127 / 25,4 * 300 = 1500 Pixel - und die 18 cm ergeben so 2100 Pixel.
Ich fasse zusammen:
Willst Du, daß Dein Belichter Deine 13x18er-Bilder mit 300 dpi ausbelichten kann, mußt Du ihm Dateien schicken/bringen, die die dafür notwendigen Pixel beinhalten, also 1500x2100 Pixel große Bilder.
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Das ist die Theorie. In der Praxis ist es leider komplizierter, da die Belichtergeräte eine gewisse Toleranz in der Papierführung haben. Üblicherweise sollten die gelieferten Bilder ca. 3% größer sein (mehr Pixel haben), damit nachher der Gewünschte Bildausschnitt auf dem Papier ist. Du brauchst also eine Software, die es Dir erlaubt, beim Beschneiden diese Toleranz noch hinzugeben kann, sprich, anzeigt, was innerhalb der Toleranz liegt. Ich mache das mit FixFoto -
www.j-k-s.com - sowie auch die meiste sonstige Bildbearbeitung.
Bildbearbeitungssoftware, die irgendwelche dpi-Werte in Bildern einstellt, ist meist irreführend und zwar dahingehend, daß eine Bilddatei nur aus Pixeln besteht. Wobei genau angebbar ist, das Bild ist soundso viele Pixel breit und soundso viele hoch. Irgendwelche dpi-Werte in der Datei sind zunächst völlig irrelevant.
Dpi-Angaben in Bilddateien haben nichts mit Bildgröße am Monitor zu tun. Es sind reine Arbeitsanweisungen nur an solche Geräte, die Bilder in variablen dpi darstellen können. Dpi kannst Du übersetzen mit Bildpunktdichte. Bildschirme haben feste dpi, weshalb dort ein in der Datei verschieden großer dpi-Wert keinerlei Bildgrößenveränderung bei der Anzeige bewirkt. Der Bildschirm wird bei 1:1 Zoom immer genau ein Pixel auf einem Bildschirmpunkt abbilden. Der Bildschirm kann seine Bildpunkte nun mal nicht dichter oder weiter auseinander darstellen, sie sind festgelegt.
Ganz anders dagegen Drucker oder Belichtergeräte. Sie können den Punktabstand in weiten Bereichen variieren. Druckst Du doppelt so dicht, quetschst Du die Bildpunkte also auf die halbe Fläche. Bei diesen Geräten wird die dpi-Anweisung also tatsächlich umgesetzt und so sind 300 dpi eben doppelt so viele Bildpunkte je Fläche wie 150 dpi und somit sind 300 dpi in Zentimeter ausgedrückt nur halb so groß wie 150 dpi.
Ich fasse nochmal zusammen:
Es ist verkehrt, von einer Größe des Bildes in einer Datei in Millimeter, Zentimeter etc. zu sprechen. In der Datei gibts nur Pixel, die Größe ergibt sich erst, wenn diese Pixel auf einem Gerät ausgegeben werden. Wie groß das sein wird, hängt von den technischen Möglichkeiten des Gerätes ab, ob es die dpi variieren kann oder nicht. Kann es das nicht, zum Beispiel ein Bildschirm, sind 1500x2100 Pixel immer gleich groß. Ein Bild in 1500x2100 kann auf verschiedenen Bildschirmen aber trotzdem verschieden groß sein, da es zwischen den Modellen Unterschiede in Bildpunktabstand und Bildpunktgröße gibt.
Änderst Du dpi am Bild und schreibst damit einen anderen dpi-Wert in die Bilddatei, sind es immer noch gleich viele Pixel. Am Bildschirm bleibt das Bild deshalb gleich groß, bei der Ausgabe auf Papier ändert sich dagegen die Größe.
Das Bild am Bildschirm ändert sich erst dann in der Größe, wenn Du es tatsächlich skalierst, also z.B. von 2000x3000 Pixel auf 1000x1500 Pixel umrechnest. Oder natürlich, wenn Du an den Seiten etwas abschneidest. Jedoch verändern diese beiden Aktionen den evtl. vorhandenen dpi-Wert nicht.
Noch ein paar Ratschläge:
1. Trenne Veränderungen von Pixelanzahl und dpi sauber voneinander und versuche nie, es gleichzeitig zu machen. Denn sonst ist sehr schwer abzuschätzen, wie groß das Bild auf verschiedenen Geräten nun eigentlich rauskommen wird. Und Du wirst womöglich dabei vertun, wieviele Pixel denn nun in die Datei gelangen.
2. Besorge Dir von Deinem favorisierten Belichter die Info, mit wieviel dpi er ausbelichtet. Damit kannst Du gemäß obiger Formel dann die benötigten Pixel für die auszubelichtenden Bilder berechnen.
3. Schicke an den eigenen Drucker immer die maximale Anzahl Pixel, skaliere nie das Bild oder arbeite mit irgendwelchen dpi-Einstellungen. Der Drucker ist technisch nämlich etwas ganz anderes als ein Belichter. Überlasse dem Druckertreiber alles, gibt nur an, wie groß in Millimeter das ausgedruckte Bild sein soll. Druckertreiber bzw. höherwertige Drucker mit Druckprozessor sind im Umrechnen der Bild- in Druckpunkte besser als irgendwelche Handoptimierungen.
Das liegt daran, daß eben nicht ein Pixel einem Druckpunkt entspricht. Der Drucker rastert und dithert die Bildpunkte und kann die Punkte zudem in der Größe verändern. Das sind viel zu viele Variablen, als daß man das selber machen sollte. Die Druckerausgabe ist dafür spezialisiert, Druckpunktabstand, -größe und Verteilung zu optimieren. Außerdem müssen die vielen Farben ja auch ins Druckpunkteraster mit den wenigen Druckerfarben umgerechnet werden.
Einzig Thermosublimationsdrucker sind Belichtern vergleichbar, da sie auch echtes Mischen von Farben beherrschen. Trotzdem gilt auch bei denen, immer die Bilder in Maximalauflösung anliefern.
Gruß,
Ralf