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von Gast » Do Jul 19, 2007 7:02 am
Belichtungszeit und Blende darf man nicht verwechseln:
1/125s ist immer ein Bruch der Zeit, ein hundertfuenfundzwanzigstel einer Sekunde, waehrend f fuer Blende steht:
Jede Erhoehung -z.B. von 4 auf 5,6 bedeutet auch eine Verdoppelung der Belichtungs-Zeit.
Nehme ich nun ein Gegenstand auf einem Marktplatz aufs Korn, stehen einige Moeglichkeiten zur Verfuegung:
Entweder das eigentliche Motiv soll "freigestellt", dh. im Hauptaugenmerk stehen oder es soll alles - von vorne bis hinten in der sichtbaren Ebene scharf abgebildet werden.
Freistellen:
Je kleiner die Blende (Blendenzahl kleiner, die Lamellenoeffnung wird groeßer) um so weniger ist der Bereich der Tiefenschaerfe!
(Auf guten Objektiven hat es da eine einfache Tabelle)
Die Menge des Lichts bei dieser vorgewaehlten Blende ist durch die Zeit der Belichtung regelbar- z.B. 1/250s oder 1/60s usw.
Abgelesen wird das im TL Belichtungsanzeiger im Sucher.
Natuerlich muss zuvor gruendlich fokusiert werden auf ebendieses freizustellende Objekt.
Der Hintergrund wird unscharf dargestellt- der Vordergrund ebenso.
Wer jedoch den ganzen Marktplatz scharf haben will, muss die groeßtmoegliche Blende waehlen (kleine Lamellenoeffnung) um einen großen Tiefeschaerfebereich zu packen.
(unser eigentliches Motiv droht unterzugehen in der Vielfalt der Motive)
Dazwischen liegen f5,6 oder f8, damit man eine Mischung beider Welten schaffen kann und das eigentliche Objekt mit (geringerem) Tiefenschaerfebereich hat.
Die meisten User haben jedoch ein Zoomobjektiv und koennen zwischen kurzer (Weitwinkel) und langer Brennweite (Tele) waehlen- was die Sache nochmal veraendert:
Hier wuerde ich dringend raten zuerst abzuklaeren was denn nun dargestellt werden soll- entweder Freistellung oder Ausschnitt oder Totale.
Das weitere Prozedere ist wie oben beschrieben.
Sowas lernt man als Hobbyist am besten im Selbstversuch und zuvor in vielen "Trockenuebungen", indem man die Filmklappe oeffnet und genau die Reaktionen der Blende und der Zeiten verifizieren kann ;
Eine Spiegelreflex nimmt nur das auf was im Sucher zu sehen ist- vollkommen egal welches Objektiv angeschraubt wurde- ob in Darstellung, Schaerfe und Licht.
Der Kauf einer alten Analogkamera lohnt sich dabei immer um fundamentale Kenntnisse zu schaffen, unverzichtbar, wenn man nicht gerade eine Fotografenausbildung ins Auge gefasst hat:
Die modernen Kameras mit ihren vielen Automatikprogrammen machen da viel Fundamentalwissen kaputt, weil man nur noch aufs Knoepfchen zu druecken braucht!
Der Vergleich mit Instant-Kocherei draengt sich auf...