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"Artefakte" beim Schärfen von Bildern

Alles rund um die digitale Bearbeitung der Bilder am Computer. Bearbeitungsmethoden der Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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micrei
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"Artefakte" beim Schärfen von Bildern

Beitrag von micrei » Mo Jul 30, 2007 6:30 pm

Hallo zusammen,

momentan bearbeite ich meine Bilder (mit Nikon D50 geschossen) am PC mit Paint Shop Pro X nach. Allerdings habe ich dabei immer das Problem, dass nach dem Verkleinern und Nachschärfen teilweise z.B. an den Rändern/Konturen von Personen Artefakte ("Geisterschatten") auftreten. Dummerweise sieht man diese trotz 100%-Ansicht in Paint Shop Pro oft nicht. Erst wenn ich die Bilder mit einem anderen Programm öffen (z.B. Irfanview) sehe ich, dass das Schärfen zu diesen Problemen geführt hat und das Bild nicht so gut aussieht, wie Paint Shop Pro es darstellt.

Welche Programme nutzt ihr zum Schärfen eurer Bilder, bei denen solche Probleme nicht auftreten? Oder lässt sich das beim Nachschärfen nie vermeiden?

Vielen Dank.

Grüße
Michael

Gast

Beitrag von Gast » Mo Jul 30, 2007 6:52 pm

Manche Bildbetrachtungsprogramme soften Bilder bei der Anzeige ab, so auch ACDSee. Aus diesem Grund ist das für mich kein geeignetes Bearbeitungsprogramm, auch wenn es ein paar Möglichkeiten der Bearbeitung gibt.

Artefakte treten jedenfalls verstärkt bei JPEGs auf. Das lässt sich vermeiden indem man im RAW-Format fotografiert und die Fotos dann in ein 16-Bit-TIF zum Bearbeiten konvertiert.

Ansonsten hängt es noch davon ab, wie man schärft - manche Techniken sind gut, andere weniger. Recht gut klappt das bei Photoshop, in dem man im LAB-Modus nur den Helligkeitskanal "unscharf maskiert". Aber da du ein anderes Programm nutzt, brauche ich darauf nicht weiter einzugehen.

Ich würde es erst einmal mit RAW versuchen und mich vielleicht nach einer älteren (bezahlbaren) Photoshop-Version umsehen.

Grüße
Sabine

micrei
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Beitrag von micrei » Di Jul 31, 2007 6:47 am

Hallo Sabine,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe außer Paint Shop Pro zwar noch Photoshop 6.0, aber ich vermute mal, diese Version ist zu alt, um meine Jpegs auf die von dir beschriebene Weise schärfen zu können.

Benötige ich dazu mind. Photoshop CS2 oder reicht auch Photoshop Elements 5.0?

Grüße
Michael

Gast

Beitrag von Gast » Di Jul 31, 2007 7:10 am

In PS 6.0 müsste das gehen.
Modus/Lab-Farbe - Fenster/Kanäle - Helligkeitskanal auswählen - Filter/Scharfzeichnungsfilter/unscharf maskieren - Stärke 500%, Radius 0,2-0,4 Pixel, Schwellenwert 0 - zurück in den RGB-Modus.

Schärfungsmethoden gibt es eine ganze Reihe brauchbarer Mittelchen, aber das ist mir persönlich die liebste, weil es am wenigsten die Bildqualität mindert.

Grüße
Sabine

Szandor
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Re: "Artefakte" beim Schärfen von Bildern

Beitrag von Szandor » Di Jul 31, 2007 8:44 pm

micrei hat geschrieben:Hallo zusammen,
Dummerweise sieht man diese trotz 100%-Ansicht in Paint Shop Pro oft nicht. Erst wenn ich die Bilder mit einem anderen Programm öffen (z.B. Irfanview) sehe ich, dass das Schärfen zu diesen Problemen geführt hat
Bist du sicher, dass es am Schärfen selbst liegt, und nicht am Speichern? JPG hat einen Qualitätsverlust, d.h. vermutlich handelt es sich um die typischen JPG-Artefakte, die gerne an Rändern auftreten. Speicherst du ohne Komprimierung? Wenn nicht liegts vielleicht daran.

Gast

Beitrag von Gast » Mi Aug 01, 2007 2:35 pm

Ja, das stimmt was Szandor schreibt. In JPEG sollte man erst ganz zum Schluss umwandeln. Wenn man später noch etwas ändern will, dann macht man das am Besten ganz neu am Original, weil jeder JPEG-Speichervorgang Qualität kostet und Artefakte verstärkt.

Grüße
Sabine

micrei
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Beitrag von micrei » Mi Aug 01, 2007 9:11 pm

Die Artefakte treten definitiv beim Schärfen auf. Allerdings habe ich bisher die Bilder bereits immer schon im JPEG-Format aufgenommen. Nun habe ich mir eine SD-Karte mit mehr Speicherplatz zugelegt und werde künftig im RAW-Modus fotografieren.

Danke für eure Tipps. :)

ralfeberle
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Beitrag von ralfeberle » Mo Aug 06, 2007 12:34 pm

Hallo!

Ich denke, jedes fast jedes Schärfungsverfahren in jedwedem Programm produziert solche Artefakte. Es kommt einzig und allein auf die Dosierung der Regler an. Normalerweise bedeutet das Auftreten dieser Artefakte, daß bereits überschärft wurde.

Natürlich gibts große Unterschiede, wie sehr die diversen Schärfungsmethoden - ich nenns mal lieber Schärfungshalos neigen. Zum Beispiel 3D-Schärfe ist da sehr tolerant auch bei hohen Reglereinstellungen. Schärfen per Verformen/Versetzen produziert überhaupt keine Halos, aber natürlich dafür andere Probleme. Es reduziert jedoch in kleinem Maße vorher durch andere Schärfungsverfahren erzeugte Halos.

Und die Sonderschärfungsmethoden aus dem Bereich Dekonvolution produzieren auch keine direkten Halos, aber dafür im Bild Kontrastübertreibungen und sie mögen auch keine verrauschten Bilder.

Fazit also: Dezenter Schärfen und Bilder anderen Leuten zeigen mit der Frage, ob sie die Bilder richtig geschärft empfinden - um den eigenen Blick für die Nachschärfung zu kalibrieren.

Vorsicht auch beim Schärfen am Röhrenmonitor, er zeigt nicht so scharf an wie ein LCD-Flachbildschirm. Daher neigt man zur Überschärfung, wenn danach die Bilder am LCD betrachtet werden.

Gruß,

Ralf

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