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von Benny » Do Jun 05, 2008 10:39 pm
Stefan, wie Dir ja bei Deiner Recherche schon aufgefallen ist, gibt es furchtbar viele Makroobjektive unterschiedlicher Brennweite. Das hat den Sinn, dass Du über die Brennweite den Arbeitsabstand regeln kannst.
Konkret: willst Du ein Objekt mit einem bestimmten Maßstab (also etwa in Echtgröße, 1:1) abbilden kannst Du das mit einem kurzbrennweitigen Objektiv (etwa 50 mm) aus ebnfalls etwa 50 mm Arbeitsabstand tun oder aus doppelter Entfernung mit einem 100 mm Objektiv. Ein 180 mm Objektiv, wie das von Dir genannte Sigma, ist immer dann sinnvoll, wenn man Tiere fotografieren will, die flüchten, wenn man ihnen zu nahe kommt, oder an die man einfach gar nicht erst so richtig drankommt (Libellen über einem Tümpel...)
Kurzbrennweitige Objektive haben trotzdem im Makrobereich ihre Berechtigung, weil man mit ihnen (bei gleichem Abbildungsmaßstab) näher dran ist (also tatsächlich ein kleinerer Aufnahmeabstand). Das kann zu dramatischeren Perspektiven führen. Es ist also letztlich alles ganz ähnlich wie bei der normalen Fotografie. Nicht zuletzt bewährt sich vielfach für Nahaufnahmen (nicht Makro, davon spricht man eigentlich erst ab einem Abbildungsmaßstrab 1:1) auch ein echtes 200 mm oder 300 mm Tele (oder auch mehr), kombiniert mit einem Zwischenring um etwas näher ranzukommen. Ideal, um Fluginsekten oder kleine Vögel formatfüllend abzubilden.
Gruß,
Benny
…schreibt Klartext
Fotografie seit ca. 30 Jahren: Kleinbild/digital mit Pentax, MF mit Mamiya, Großformat; SW/Color-Labor, Digitale Dunkelkammer