Fotodateien zukunftssicher speichern

[Karli]

Hallo an die Fotofreunde,

ich habe begonnen, die Bilder auf meinen alten Fotonegativen zu digitalisieren.

Nach meinem Eindruck haben die alten 35 mm-Negative das Format 3:2.
Dieses Format ist zwar ideal für Bildabzüge, aber nicht für die Darstellung auf Computer- oder TV-Monitoren.

Für mich stellt sich deshalb die Frage, in welchem Format ich die Bilder relativ zukunftssicher abspeichern soll. Zwar ermöglichen die heutigen größeren TV-Geräte in der Regel die Umschaltung des Formats von 16 : 9 auf 4 : 3; aber wie lange noch. Dagegen wird das Format 3 : 2 in der Wiedergabetechnik offenbar ignoriert.

Welche Meinung habt Ihr zu diesem Thema?

Gruß

Karli

[KaoTai]

Es ist kein Problem eine Datei die im 3:2-Format vorliegt auf einem Computer oder TV mit einem anderen Seitenverhältnis wiederzugeben.

Wenn Du die alten Kleinbild-Aufnahmen nicht in 3:2 digitalisierst, dann mußt Du etwas wegschneiden. Damit veränderst Du die ursprüngliche Bildkomposition, unwiderbringlich.

Was ich mache - ich sitze gerade ebenfalls über alten Familien-Fotos - ist folgendes:

Ich scanne die Bilder in 3:2.
Und die Datei habe ich mir auf.

Dann bearbeite ich die Bilder nach, entferne altersbedingten Farbstich, Kratzer usw.
Dabei erlaube ich mir ggf. auch einen nachträglichen Bildbeschnitt oder drehe den Horizont gerade.
Und diese aufgehübschte Datei kommt z.B. mit auf die CD die ich an Weihnachten den Onkeln und Tanten gebe.

Aber ich habe immer noch das vollständige, unbearbeitete Original als Referenz.

[Karli]

Hallo KaoTai,

danke für Deinen Beitrag.

Die Aufbewahrung der Original-Datei dürfte in der Tat kein Problem sein. Denn die Kosten für Speicherplatz sind doch recht gering geworden.

Gruß

Karli

[adlatus]

Das stimmt. Denke dabei aber auch an Datensicherung auf lange Sicht. Hier ein Thread an anderer Stelle dazu. Beachte meinen Eingetrag vom 15.08.2010 - 22:44:

[url=http://www.pixelfänger.de/forum/viewthread.php?forum_id=5&thread_id=1543]Datensicherung[/url]


Grüsse aus Neuss

[Karli]

Hallo Adlatus,

danke für den "Denkanstoß".

Zwar hatte ich mit Festplatten bisher keine Probleme, aber ich möchte es auch nicht herbei reden.

Möglicherweise brenne ich mir die Fotos aber auch auf DVD. Dort dürften sie für einige Zeit sicher untergebracht sein.

Gruß

Karli

[fibbo]

..Möglicherweise brenne ich mir die Fotos aber auch auf DVD. Dort dürften sie für einige Zeit sicher untergebracht sein.

nur ca. 5 Jahre. Danach sollte man neu brennen. Ich würde da zusätzlich ne gespiegelte Festplatte (oder zwei Normale) kaufen als Backup und nach 5 Jahren umkopieren auf die nächste Generation.
Das Format ist nicht unwichtig. Ich denke zwar dass jpg/RAW noch in 5-10 Jahren aktuell ist, aber danach? Vielleicht doch besser zukünftig in tiff oder DNG abspeichern.

Nachtrag: Und die wichtigsten Fotos in guter Qualität ausdrucken und sicher aufbewahren.

fibbo

[KaoTai]

In Zeiten der digitalen Bilderflut frage ich mich, ob so eine redundante Datensicherung überhaupt wünschenswert ist.

Vielleicht wäre es besser die Bilder, die man nicht bewußt auf seinen jeweils aktuellen Rechner herüberzieht weil man sie zukünftig noch sehen will, einfach dem Vergessen anheim zu geben.

[fibbo]

In Zeiten der digitalen Bilderflut frage ich mich, ob so eine redundante Datensicherung überhaupt wünschenswert ist.
Vielleicht wäre es besser die Bilder, die man nicht bewußt auf seinen jeweils aktuellen Rechner herüberzieht weil man sie zukünftig noch sehen will, einfach dem Vergessen anheim zu geben.

Gute Idee... einfach die 10 besten Fotos pro Jahr auf ne CF-/ und /oder SD-Karte ziehen, das hält dann die nächsten 50 Jahre.- Der Familenfoto- und Doku-Ausschuss kann dann endlich in der Tonne Frieden finden

fibbo

[KaoTai]

Ich denke zwar dass jpg/RAW noch in 5-10 Jahren aktuell ist, aber danach? Vielleicht doch besser zukünftig in tiff oder DNG abspeichern.

Um RAW-Files zu öffnen braucht man spezielle Software.
Da wäre mir die Gefahr zu groß, daß es in 20 Jahren für mein Kamera-Modell kein passendes Legacy-Plugin gibt.
RAW würde ich daher als Langzeit-Archivierung nicht empfehlen.

(Hatte vor ein paar Monaten ziemlich zu kämpfen um mit dem Programm, das bisher die RAWs meine Canon EOS 10D problemlos öffnete, nun auch die RAWs meiner Canon EOS 5D-II öffnen zu können.)

(Außerdem: Wenn ich in den ersten 20 Tagen nach der Aufnahme keine Zeit gefunden habe, aus dem RAW ein ordentliches JPEG zu machen, dann werde ich das in 20 Jahren auch nicht mehr tun.)

DNG scheint sich etwa so gut durchzusetzen wie JPEG-2000.
Ist prinzipiell nicht so proprietär wie RAW, aber so richtig weit verbreitet ist es auch nicht.

TIFF als Archivierung braucht sehr viel Speicherplatz wenn man es nicht komprimiert.
Hat unkomprimiert aber den Vorteil, daß ein einzelner Bitfehler i.d.R. nur ein Pixel verpfuscht und nicht den Rest der Datei.
Dafür sind die Kompressionen evtl. lizenzrechtlich geschützt.
Mußte schon unverrichteter Dinge vom Fotoladen wieder abziehen, weil deren Printautomat die TIFFs nicht lesen durfte.

Langfristig halte ich JPEGs für die beste Archivierungsform.
Sie bieten einen guten Kompromiss zwischen Bildqualität und Platzbedarf, und sie sind heute so extrem weit verbreitet, daß ich mir denke, daß dieses Format als letztes der 4 genannten historisch inkompatibel wird.

[KaoTai]

[ einfach die 10 besten Fotos pro Jahr ... der Familenfoto- und Doku-Ausschuss kann dann endlich in der Tonne Frieden finden

Falsch, vermutlich!

Mir sind die Dias meiner Oma übertragen worden.

Und die 10 Fotos pro Jahr, welche die Nachkommen interessieren, das sind nicht die spannenden Bildkompositionen
http://www.fototalk.de/album_comment.php?pic_id=75645
oder technisch gelungenen Aufnahmen, sondern genau diese Familienfotos als die Tante Gretl noch gelebt hat und als der Onkel Max zu Besuch im Westen war.

[Produktfotograf]

Einfach im Orginalformat speichern. Verlustlose Kompression nehmen und auf Bandlaufwerken und Festplatten sichern. Das ist wohl die beste Methode.