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Datensicherheit und Haltbarkeit digitaler Fotos

Allgemeine Fragen rund um die Digitalfotografie.

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Ahriman
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Datensicherheit und Haltbarkeit digitaler Fotos

Beitrag von Ahriman » Di Jan 17, 2006 11:57 am

Spark hat bei seiner Suchanfrage nach einer analogen Spiegelreflex Zweifel an der Datensicherheit bei digitalen Fots geäußert. Laßt mich dazu aus gut 50 Jahren Erfahrung was sagen:
Die Datensicherheit bei analogen Fotos ist mies. Meine Schwarzweiß-Fotos haben sich gut gehalten, vorausgesetzt, sie waren ausreichend fixiert und gewässert worden. Die Farbabzüge und Vergrößerungen aus den 60ern und 70ern sind ein Graus. Die Farben sind hin, sie sehen schrecklich aus. Diapostive habe ich über tausend weggeworfen, weil sie blitzeblau geworden sind. Eine dicke Mappe mit Negativen hat einen Wasserrohrbruch nicht überstanden. Wären das CD-ROM gewesen, die hätten das überlebt.

Hier an der Wand hängt seit mindestens vier Jahren ein 50x60cm großer farbiger Ausdruck aus einem billigen HP-Drucker (mittels Posterprogramm zusammengestückelt aus 8 Seiten). Der bekommt an jedem sonnigen Tag einige Stunden Sonnenschein ab. Das Bild ist einwandfrei.

Alle meine Fotos werden auf CD-ROM gesichert, natürlich liegen sie auch auf den beiden Festplatten meines Rechners. CD-ROM sollen etwa zehn Jahre haltbar sein, habe ich irgendwo gelesen. Damit gibt es nun gar kein Problem: Es reicht offenbar völlig, wenn man alle fünf Jahre die Scheiben kopiert. Wenn der Rechner ein CD-Laufwerk und einen Brenner hat, geht das sogar "on the fly", und dann dauert das je nachdem 2 bis 4 Minuten pro Scheibe. Das ist kein großer Aufwand, da man ja nur einmal im Jahr die Scheiben mit dem "abgelaufenen Datum" kopieren müßte. Da nun bekanntlich eine digitale Kopie eigentlich keine Kopie, sondern wieder ein Original ist, sind somit der Haltbarkeit der Fotos eigentlich keine Grenzen mehr gesetzt. Ja, es könnte sich sogar empfehlen, analoge Fotos zu digitalisieren und sie dann so zu archivieren.
Selbst eine Veränderung der Hardware kann kein Problem machen. Ein Beispiel: Ich habe noch drei uralte DOS-Programme in Betrieb. Die kamen zu mir auf den großen 5,25-Zoll-Disketten, wanderten später weiter auf 3,5"-Disketten und liegen heute auf einer CD-ROM. Man muß das Zeug nur gegf. rechtzeitig auf das neue Medium umkopieren.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Di Jan 17, 2006 1:21 pm

Grundsaetzlich gebe ich dir Recht, denn ich hoffe ja selbst, dass das so klappt.

Aber es gibt schon ein paar ernsthaft Gegenargumente:

- Deine Argumentation steht und faellt damit, dass Du gewissenhaft alle paar Jahre dein ganzes Archiv umkopierst. Analoge Bildtraeger dagegen darf man gutes Gewissens ganz bequem und faul in der Schachtel liegen lassen.

- Analoge Bildtraeger altern gnaedig. D.h. sie fangen zwar am ersten Tag nach der Entwicklung an zu altern, aber auch nach 100 Jahren ist noch etwas da. Digitale Bilder altern schlagartig. Solange man alle Bits korrekt lesen kann, solange hat man 100% der Originalqualitaet. Wehe aber eines der Millionen Bits ist falsch, dann kann moeglicherweise die ganze Datei nicht mehr gelesen werden.
(Das spraeche u.U. dafuer fuer Archivzwecke TIFF anstatt JPEG zu verwenden)

- Einen analogen Bildtraeger kann ich notfalls dekodieren, indem ich ihn gegen das Licht halte. Wenn ich einmal eine Luecke in der von dir geforderten Umkopierfolge habe, dann kann es u.U. schwierig werden, fuer das Medium (5.25"-Diskette, Datasette, Zipdrive etc.) ein passendes Lesegeraet aufzutreiben.
Zumal diese Geraete auch altern.

-Ich halte es fuer sehr viel wahrscheinlicher, dass es in 100 Jahren weiterhin moeglich ist, Aufsichtsbilder einzuscannen, als dass dann JPEG noch ein gaengiges Grafikformat ist.

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