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Was wird denn nun aus der Analogfotografie ?

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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Gast

Beitrag von Gast » Sa Apr 28, 2007 10:40 pm

Yeah, der thread entwickelt sich in Richtung Kameratechnik - wenn grosses Interesse daran besteht, sollte vielleicht ein spezieller fred, sorry thread dafür eingerichtet werden?
Meine letzte Anmerkung hierzu: ich schätze die Möglichkeiten, die mir die Elektronik in der F-601, der F-801S und der Canon 500N bietet sehr und möchte keinesfalls darauf verzichten - dann lieber digital :D Nur diese oftmals zu Unrecht diffamierten Chips ermöglichen mir Aufnahmen, die mein Alteisen einfach niemals schaffen würde - oder ich müsste Gates heissen, um mir soviel Filmmaterial leisten zu können wie erforderlich ist um Kinder, Hunde, Sportler uvm in Action live abzulichten - so, dass es mir selbst und auch anderen Betrachtern gefällt. Jepp, beschauliche Landschaftsaufnahmen, Architektur, alles was nicht wegläuft ist mit den Messvorrichtungen im Sucher beherrschbar - und dafür halte ich mein Altmetall in Bewegung....
Was das "bokeh" angeht > interessiert mich nicht wirklich. Das Foto soll Aussagekraft besitzen, Hauptmotiv im goldenen Schnitt oder formatfüllend, nichts sollte "abgeschnitten" sein, der Horizont darf das Foto nicht in zwei Hälften teilen, Vordergrund, Mittelteil, Hintergrund, unwesentliche Dinge sollen den Betrachter nicht vom Hauptmotiv ablenken, korrekt belichtet und fokussiert > mehr als diese eigentlich schon immer geltenden Grundregeln brauch ich nicht. Was da wo und vor allem wie bei welchem Objektiv digital oder analog in gewollter (oder ungewollter, aber dann als beabsichtigt erklärter) Unschärfe abtaucht, ist mir offen gesagt wurscht. Selbstverfreilich dürfen diese "Grund"regeln auch durchbrochen werden - dann aber bitte so, dass sofort (oder auch beim längeren Nachdenken) verifizierbar ist warum.
Darf ich noch eine Frage fragen? Habe kostenlos eine grössere Menge Farbnegativfilme (Agfa, 400 ASA) bekommen, die bereits in 2004 abgelaufen sind, aber angeblich immer im Kühlschrank gelagert waren. Versuchsweise möchte ich einen davon einsetzen; ist dafür eine Belichtungskorrektur --> 200 ASA oder noch niedriger anzuraten? Weil es ein Test ist, möchte ich auch brutalstmöglich blitzen. Kann mir jemand raten, wie das Optimale aus diesen alten Filmen rauszuholen ist? Für Info vorab vielen Dank.
Gruss Retro

Werner_B.

Beitrag von Werner_B. » Sa Apr 28, 2007 11:21 pm

:shock:
Zuletzt geändert von Werner_B. am So Jan 17, 2010 3:54 pm, insgesamt 1-mal geändert.

HeinBerg
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Beitrag von HeinBerg » So Apr 29, 2007 7:02 am

Retro hat geschrieben:Yeah, Darf ich noch eine Frage fragen? Habe kostenlos eine grössere Menge Farbnegativfilme (Agfa, 400 ASA) bekommen, die bereits in 2004 abgelaufen sind, aber angeblich immer im Kühlschrank gelagert waren. Versuchsweise möchte ich einen davon einsetzen; ist dafür eine Belichtungskorrektur --> 200 ASA oder noch niedriger anzuraten? Weil es ein Test ist, möchte ich auch brutalstmöglich blitzen. Kann mir jemand raten, wie das Optimale aus diesen alten Filmen rauszuholen ist? Für Info vorab vielen Dank.
Gruss Retro

ich mach dir einen Vorschlg Retro

du zeigst im Forum ein paar Fotos von dir
so ungefähr wohin dein Test gehen soll
und ich las mir ne Antwort einfallen
Grüße, Hein

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » So Apr 29, 2007 10:26 am

Schwer zu sagen. Ich habe mal eine Reihe Diafilme verbraucht, die ein Jahr überlagert waren und bei normaler Raumtemperatur in einer Fotogroßhandlung gelegen hatten, also im Winter kühl, im Sommer warm. Die waren alle einwandfrei gewesen. Wenn deine Filme im Kühlschrank waren, sollten sie auch noch gut sein. Außerdem nimmt man ja beim Negativ-Positiv-Prozeß sowieso Farbkorrekturen per Filterung vor.
Es ist wie beim Joghurt: Der wird auch nicht pünktlich zum Verfallsdatum schlecht.

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aero
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Beitrag von aero » So Apr 29, 2007 7:43 pm

Werner_B. hat geschrieben:@aero:
Ich bin nunmal Kontrollfetischist.
ICH entscheide, nicht irgendeine Software.
Dann solltest Du aber nicht das Labor Deine Bilder vom Negativ auf CD ziehen lassen ... :shock:

Oder wie Mr. Spock sagen würde: Das ist unlogisch. :wink:

Um meinen Kommentar in Deinem Mittelformat-Thread zu forcieren: wenn es so ist, wie Du hier schreibst, dann MUSST Du auf Dia umsteigen. Nur so wird es logisch ...

Ich präzisiere: wenn ich dafür erforderlichen Qualifikationen habe, gebe ich die Kontrolle nicht aus der Hand. ;-)

Außerdem: Wer sagt denn, daß ich immer logisch handel?
Bin schließlich kein Vulkanier...
Nachts sind alle Mädchen bunt.

Gast

Beitrag von Gast » Mo Apr 30, 2007 1:49 am

HeinBerg hat geschrieben: ich mach dir einen Vorschlg Retro
du zeigst im Forum ein paar Fotos von dir
so ungefähr wohin dein Test gehen soll
und ich las mir ne Antwort einfallen
Hier Fotos einstellen ist mir nicht möglich, denn ich besitze keinen Scanner und habe auch nicht die Absicht, ein solches Teil zu erwerben. Für Negativscans vom Grosslabor löhnen hat sich für mich inzwischen auch als sinnlos herausgestellt, denn Bilder am PC gucken bringt mir einfach nichts (obwohl ich einen echt guten neuen Monitor mein eigen nennen darf). Ich überlege schon geraume Zeit, ob ich überhaupt eine Berechtigung habe, hier in diesem wirklich hervorragenden Forum mitzumischen, ohne mich der Bilderkommentierung stellen zu können. Sollten mehrere ForentInnen der Ansicht sein, Leute, die nur grosse Reden absondern und nicht in der Lage sind, Butter bei die Fische zu tun, sollten besser nur lesen, kann ich dies durchaus nachvollziehen und werde mich entsprechend verhalten :cry:
@Ahriman
Vielen Dank für Deinen post. Du hast ganz sicher unter den ForumsteilnehmerInnen hier die grösste Erfahrung in der analogen Fotografie und diese Erfahrungen erlaube ich mir mit sehr grossem Dank zu Nutzen zu machen :D .
Gruss Retro

Gast

aero

Beitrag von Gast » Mo Apr 30, 2007 6:51 am

aero:
Da waere ein Zeiss-Jena - Objektiv wohl das richtige fuer dich...
die kosten aber noch immer genug Kohle!

Retro:
Das wird schon werden- es gibt auch jenseits der Großlaboratorien Moeglichkeiten des guenstigen Scan's von Negativfilmen, die groß und gut genug sind.
Mein Fotolaedchen hat noch eine Filiale und macht nun diese Sachen in Eigenregie- recht gut, wie ich bemerken konnte- ohne Papierbilder abnehmen zu muessen, bei 2 Filmen auf einer CD, was die Sache guenstiger macht.

(Frueher war ich bei 2 großen Anbietern, bei denen die Bilder zusammenklebten, nur ein Film pro CD moeglich war)

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Cano
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Beitrag von Cano » Mo Apr 30, 2007 7:03 am

Retro hat geschrieben:Sollten mehrere ForentInnen der Ansicht sein, Leute, die nur grosse Reden absondern und nicht in der Lage sind, Butter bei die Fische zu tun, ...
Warum sollten wir bei Dir andere Maßstäbe anlegen als bei Politikern?
:wink:

Gruß
Cano

Gast

Re: aero

Beitrag von Gast » Mo Apr 30, 2007 7:23 am

@Countryboy
Auch wenn ich so einen Fotoladen hätte, würde ich meine Negative nicht scannen lassen, denn ich mag mein Hobby nicht vom PC abhängig machen. In der Nacht von Sonntag auf Montag habe ich bis vier Uhr dran gesessen - und nun bin ich schon wieder online :evil: (Muss Einkommensteuererklärungen am Fliessband erstellen - nun ja, davon lebe ich und die lieben Mandanten finanzieren dafür mein Hobby :wink:)
@Cano
Aus Deinem statement folgere ich messerscharf, dass ich hier doch noch eine Chance habe - zumal Politiker, die noch wesentlich mehr grossspurigere Reden absondern als ich dennoch immer wieder gewählt werden :evil: Danke.
Gruss Retro

Gast

abhaengig?

Beitrag von Gast » Mo Apr 30, 2007 11:37 am

Nee, "abhaengig" ist man sowieso, egal ob von einem Filmstreifen, von der Entwicklerfluessigkeit oder von einem Scanner, dann ist es auch vollkommen egal, ob das nun der Computer macht oder das Labor, wenn korrigiert und vergroeßert oder sonst was werden soll...
Da bin ich ganz auf der digitalen Seite,- denn was nuetzen mir Bilder, die kein Mensch sieht- und wenn sie noch so gut sein moegen:
Ein Forum ist halt eine riesengroße Ausstellung, bei der sogar korrigiert und geholfen wird sich zu verbessern.
Genial allemal.
Die Negative habe ich ja und wenn mal ein Bild auf Papier oder gar Poster gebracht werden soll, ist das kein Thema!
Zweigleisig gefahren- und mit den wunderbaren CD-Bilder-Archiven auch fix publizierbar.
Da kann ich wirklich nur zu raten!
Ein eigener Scanner muss sich lohnen, was er vermutlich niemals wird, wenn man Hobbyfotografeninteressen bei uns voraussetzt.
Ein Einstieg in ein oeffentliches Forum (mit dem Bilderzeigen) ist wie der Besuch im Freibad:
Zuerst geniert man sich ein wenig, wenn man erstmal naß ist, gehts.

Analog Knipser
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Hallo countryboy

Beitrag von Analog Knipser » Mo Apr 30, 2007 11:27 pm

Euren Dialog verfolge ich schon eine Weile. Habe mich immer gegen Digitalfotogr. gewehrt. Man kommt nicht mehr an ihr vorbei. Aber eins stimmt nicht ganz : auch für Hobbyfotografen rentieren sich Filmscanner oder normale Scanner. Seit 20 Jahren fotogr. ich analog. Erst beruflich und jetzt nur noch Hobbymässig. In meinem Archiv hat mein Filmscanner übermässig viel Platz geschaffen . Die Negativordner mussten den Cd`s weichen , und mit der richtigen Archivierung ist es wesentlich einfacher und schneller bestimmte Negative aufzufinden. Frdl. Grüsse der Analog Knipser

Gast

Re: abhaengig?

Beitrag von Gast » Di Mai 01, 2007 12:18 am

countryboy hat geschrieben:denn was nuetzen mir Bilder, die kein Mensch sieht- und wenn sie noch so gut sein moegen:
Hier hast Du den kleinen feinen Unterschied zwischen uns haargenau ausformuliert: Ich fotografiere für mich - und meine für mich geschossenen Fotos nützen mir immer was - entweder lerne ich aus meinen Fehlern oder sie gefallen mir (auch mitsamt hahnebüchenen gestalterischen oder technischen Fehlleistungen) einfach. Zumeist sind auch Erfahrungen, Erlebnisse, Erinnerungen damit verbunden, die niemand, der nicht zugegen war, nachvollziehen kann bzw. die ich vor anderen nicht ausbreiten möchte, nur um einen zwangsweise verständnislosen Kommentar abzuschwächen. Ich mag nicht einen Baum, ein Haus, ein Schloss, eine Blume oder sonst irgendwas ablichten, was bereits millionenfach fotografiert bzw. als Postkarte mühelos zu erwerben ist. Stilleben, malerische Häuser und Ecken, Makroaufnahmen von Blumen und Krabbelviechern - das ist nicht mein Ding, denn hierzu habe ich keine persönliche Beziehung. Ich war mal einige Tage in Rothenburg ob der Tauber - ein Eldorado für Fachwerkliebhaber. Aber Fachwerk finde ich in D und in F überall, kenne mich auch nicht damit aus. Mich haben die zahlreichen Zunftschilder (heissen die so?) fasziniert - und dabei konnte und kann ich inzwischen einige Linien unterscheiden. So ein Foto hat für jemanden, der sich dafür nicht interessiert, keine Aussagekraft - aber für mich. Seit Jahrzehnten sammle und züchte ich Kakteen. Wenn ein sorgsam hochgepäppeltes Exemplar, das nach Expertenmeinung bei einem Laien niemals blühen wird plötzlich Anstalten trifft, doch eine Blüte anzusetzen, ist mir das eine eigene Fotoserie wert. Diese Fotos zeige ich dann, wenn überhaupt, nur Fachleuten - andere können nicht im entferntesten auch nur erahnen, was mir diese Bilder bedeuten. Nein, als reines Mittel zum Zweck sehe ich die Fotografie nicht, aber was ich auf den Film banne, muss eine für andere oft verständlicherweise nicht nachvollziehbare Entdeckung, Emotion bei mir verursacht haben --> krummer, schiefer, hässlicher Kaktus mit einer Knospe, die jeden Tag grösser wird; mein erster, schon lange verstorbener Hund, als er erstmals ohne Leine an der Waldwiese toben durfte; das farbenfrohe und malerische Colmar an einem trüben Regentag ohne Touris; der Hund auf dem Bauernhof, der Ratten stellt...........alles für andere nicht schön, wohlgestaltet, komponiert, technisch top - aber bedeutsam für mich :wink:
Gruss Retro

Gast

verwandter

Beitrag von Gast » Di Mai 01, 2007 6:41 am

Ein Verwandter besitzt eine sehr teuere Ausruestung, ein eigenes Fotolabor, machte viele schoene Bilder, war in einem Fotoclub der Stadt....
Vermutlich haben die sich gezaenkt- auf alle Faelle ist der Gute nicht mehr zum Club gegangen und macht auch nur noch selten Bilder:
"Ich kann und will nicht alle guten Bilder an die Waende haengen"
Sehen will die Bilder auch niemand- denn wer interessiert sich schon fuer Wald und Wiese, Blumen und Voegel?
Urlaubsfotos oder Dias sind noch aetzender fuer andere Leute und fuer Familienangehoerige.
Er fotografiert folglich nur fuer sich alleine und hat wohl niemanden, der diese Bilder begutachtet oder gar "bewertet"- evtl. will er das auch nicht mehr?
Ich weiß es nicht.
Auf alle Faelle ist er recht introvertiert geworden und zieht sich zurueck, wie wir das von Forenaussteigern kennen..
Mein Tipp mit Internet und Fotoforen lehnt er innerlich irgendwie ab, weil er eine Aversion gegen Computer zu haben scheint - er war frueher Lehrer - trotz waermster Empfehlung und dem Angebot von mir ihm dabei zu helfen. Er ist nicht mal vorbeigekommen um sich sowas mal anzusehen, obwohl wir nur 2 Straßen voneinander entfernt wohnen.
Etwas gelockt hat die Bemerkung, dass man ein riesiges Forum hat und viele freundliche Zeitgenossen trifft- den unfreundlichen nicht anworten muss, wenn man`s nicht mag...
Lange Rede kurzer Sinn:

In einem zivilisierten Forum ist Platz fuer die "andere Art", fuer Kunst oder Anfaengerbilder, fuer Experimente und gestandene Fotografenfotos.
Wir "Foris" freuen uns ueber Aufnahmen von Blumen, Tieren, Autos oder alten Fabrikgebaeuden- Bruecken und Menschen, auch wenn manches nicht unserer persoenlichen Richtung entspricht!
Ein neuer Tag, ein neues Bild...

Mitmachen belebt ein Forum- wenn man dabei freundlich bleibt.

PS
Habt ihr den Link mit seinen Unterlinks soweit durchgeackert?




:idea:

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Di Mai 01, 2007 9:56 am

Da sieht man wieder mal, wie unterschiedlich die Beweggründe und damit die Menschen sind. Ich kann Retros Motivierung nicht nachvollziehen, sondern darüber nur den Kopf schütteln. Was keine Abwertung ist.
Ich zum Beispiel versuche immer nur, dorthin zu gelangen, wo es "schöne Dinge" zu sehen gibt, egal ob in Landschaften oder Städten. Dabei bin ich ein Romantiker. Für mich ist folglich Rothenburg o.T. ein Eldorado, während ich die moderne Architektur in ihrer Formenarmut schlichtweg zum Kotzen finde.
Ich wäre gern Kunstmaler geworden, jedoch fehlt es mir völlig an jeder diesbezüglichen Begabung - was ich schon in meiner Jugend zu meinem Kummer feststellte. Ich habe lediglich die Fähigkeit, ein "schönes" Bild (also ein Motiv) zu erkennen und es rein gefühlsmäßig richtig in den rechteckigen Rahmen zu bringen. Ich habe mich nie dafür interessiert, was der "Goldene Schnitt" ist. Solche Theorien überlasse ich denen, die klug schwätzen, aber nichts Gescheites zustande bringen.
So mache ich auch die Fotos vor allem für mich. Wenn ich in München durch den Nymphenburger Park gehe, stehenbleibe und den Blick wandern lasse: "Wow, ist das schön!" dann versuche ich, diese Schönheit mit der Kamera einzufangen. Dann sitze ich später irgendwann vor dem Bildschirm, lasse die Bilder passieren und denke wieder: "Wow, ist das schön!"
In der Hoffnung, daß der eine oder andere von euch den gleichen Gedanken, die gleiche Empfindung hat, poste ich dann wohl eines der Bilder hier. Und dann kommen die Dummköpfe mit dem Gedanken: "Na, mal sehen, was an dem Bild wohl zu kritisieren ist!" und bemängeln rechts oben zwischen einigen Zweigen eine chromatische Aberation, die mir nie aufgefallen ist. Als ob man gegen solche Tücken der Technik irgendwas machen könnte ohne sich dabei selber das Vergnügen zu zerstören.
Mir dient die Fotografie, um Schönheit, ästhetisches Wohlbefinden, einzufangen. Etwa wenn ich in Würzburg vor der Residenz die Skulpturen auf dem Brunnen abzubilden suche, um sie zu Hause immer wieder bewundern zu können.
"Wenn ich zum Augenblicke sage: Verweile doch, du bist so schön!" sagt Goethe im Faust. Und ich versuche dann, ihn zum Verweilen zu zwingen, was der olle Geheimrat ganz sicher auch gern getan hätte, hätte er eine kleine Digitalkamera auf seiner Italienreise in der Tasche gehabt.
So bewirkt die Kamera seit vielen Jahren, daß ich mit offenen Augen durch die Welt gehe und Dinge sehe, die mir sonst entgehen würden. Darum auch lobe ich die digitale Technik, die mir eine kleine, leichte 300 Gramm Kamera gegeben hat, die ich mühelos immer bei mir tragen kann, und bin es zufrieden, daß die zweieinhalb Kilo schwere Spiegelreflexausrüstung im Keller verschimmelt, weil sie nicht mal den Zeitaufwand und den zu erzielenden Erlös mehr wert ist, sie bei ebay auszubieten.

Gast

schoen

Beitrag von Gast » Di Mai 01, 2007 10:52 am

Schoen beschrieben Ahriman:
Einen Schoengeist in unserer Mitte zu haben beruhigt und macht froh- ein wirklich nachahmenswerte Denkweise, die viele viele Dinge fadenscheinig werden laesst!
Diese Digitalkameras haben darin diesen Vorteil, den Du trefflich beschreibst - in verstaendlicher Art:
Sie sind immer dabei und stoeren nicht.

Ein wenig Sektierertum ist schon dabei, wenn man die Analoge mitschleppt- das will ich nicht von der Hand weisen:
Die großen sperrigen Objektive (davon gibts auch bei den Digitalen etliche)- vermiesen so manche Staedtetour, weil sie unhandlich sind.
Einer jener Beweggruende meiner speziellen Ausstattung, die unauffaellig in der ledernen Kameratasche Platz findet und diesen typischen Nachteil der alten Technik wieder wettmacht, nicht mehr stoert als eine Damen oder Herren Tasche oaehn.

Schnell eingestellt, da kein Zoom zusaetzlich aufhaelt, Winkel abgleichen, Entfernungsfokus einstellen- der sich in Kombination aus der Blende ergibt- Belichtungstaste abfragen und fertig.
Noch schneller ist die C2 die im Auto liegt- einfach einschalten, Scharfstellten aktivieren, Ausloeser durchdruecken und fertig- die ist uebrigens ebenfalls analog...

Richtig gute Bilder sind aber wohl eher nur mit einer Spiegelreflex moeglich- nach meinen Sichtungen.

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