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Zoom oder kein Zoom?

Bildgestaltung, Locations und alle kreativen Aspekte der Fotografie

Moderator: ft-team

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Cano
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Re: koestlich!

Beitrag von Cano » Di Jun 10, 2008 7:45 am

plaetzchenwolf hat geschrieben:... mir ging es um die natuerlichkeit des Blickes, der keine abgeregelten Ecken kennt und deshalb IMMER Gebaeude und Dinge abschneidet.
Und genau das tut der "natürliche Blick" gerade nicht, da er in der Regel die ganzheitliche Erfassung eines Gebäudes oder Gegenstands anstrebt. Richtig ist nur, daß das menschliche Auge lediglich einen begrenzten Blickwinkel auf einmal erfassen kann. Das Auge verharrt aber nicht bei dem einmal "eingestellten" Blick, sondern wandert weiter (und zwar blitzschnell), so daß ein nicht sofort als Ganzes überschaubarer Gegenstand im Gehirn in seiner Gesamtheit haften bleibt. Es ist also keineswegs natürlich, Gebäude mit abgeschnittenen Toren, Fenstern oder Dächern zu sehen. Kein Mensch wird den Eiffelturm als Bogenkonstruktion beschreiben, die oberhalb der Bögen jäh endet, nur weil er aufgrund seines Standorts den Eiffelturm blickmäßig nicht sofort in seiner Gesamtheit erfassen konnte.

Der "natürliche Blick" ist nicht statisch, sondern dynamisch. Statisch ist nur das Foto, und zwar ganz unabhängig von der verwendeten Brennweite. Insofern besteht nicht der geringste Anlaß, die Normalbrennweite als das Nonplusultra zu feiern.
Zuletzt geändert von Cano am Di Jun 10, 2008 8:50 am, insgesamt 1-mal geändert.

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Cano
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Beitrag von Cano » Di Jun 10, 2008 8:43 am

JoeCool hat geschrieben:Fotografie ist niemals natürlich gewesen, sondern immer etwas künstliches und apparatelastiges.
Ein Satz, den man gar nicht fett genug schreiben kann, insbesondere, wenn man unter Fotografie mehr verstehen will als das bloße und möglichst "naturgetreue" Ablichten dessen, was sich dem Auge darbietet. Unter dieser Prämisse hat Fotografie nur wenig mit natürlichem Sehen, umso mehr jedoch mit selektivem und gewillkürtem Sehen zu tun. Das schließt auch ein Sehen ein, das dem menschlichen Auge unmittelbar gar nicht möglich ist.

Gast

vermutlich

Beitrag von Gast » Di Jun 10, 2008 10:41 am

Vermutlich hast Du da nicht unrecht, so eine aehnliche Diskussion hatten wir schon mal.
Mir gehts eher um den eigenen Stil, der immer staerker in den Vordergrund draengt, den ich hervor kommen lassen moechte und suchend nach einer Erklaerung dessen, was mir daran gefaellt, landete ich bei der Festbrennweite von 50mm.
Psychologen koennten nun noch weiter graben, ob wegen mir oder dem menschlichen Auge ganz allgemein, die Kameratechnik hat halt Begrenzungen und Schwaechen- da ist man fix bei der Wahrnehmung in der Daemmerung, der Faehigkeit, die den Apparaten noch immer fehlt.
(Zum Kontext zu der schnellen Belichtung)
Ich bin gespannt, wohin die (zum Glueck) unterschiedlichen Betrachtungen fuehren- ich persoenlich fange an, mich (zusaetzlich) ein wenig fuer die Lomografie zu interessieren.

Helgi63
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Beitrag von Helgi63 » So Jun 15, 2008 2:01 am

@ plaetzchenwolf
wenn ich dich so reden höre, habe ich aus ich das Gefühl, ich schaue "Das Wort zum Sonntag".
Da gibt es einen einsamen Samariter, der alles verteufelt, was neu ist und sich nur auf das beschränkt, was ihm irgendwann mal einer gegeben hat.
Natürlich haben wir im Zeitalter der modernen Technik die Möglichkeit, mit einem 18-500 Superzoom alles zu erfassen, was wir sehen können. Aber gerade deshalb haben sich nicht alle eine DSLR angeschafft. Die Möglichkeit, mit einzelnen Brennweitenbereichen bestimmte Situationen einzufangen ist kein Teufelszeug. Bestimmte Sachen die einem sehentswert sind und die man aufs Bild bannen möchte sind eben nur mit den unteschiedlichen Objektiven darstellbar. Was nützt dir ein Bild, wenn z.B. eine Biene sich auf eine Blüte setzt und diese auf dem Bild nur erkennbar ist. In dieser Situation hast du die Biene wahrgenommen mit all deinen Sinnen, hast sie summen gehört, hast die Blüten gerochen, ahst gesehen, wie sie die Blüte angeflogen hat. Und nun?? Wie willst du uns diese mitteilen?? Auf einem Bild? Schön wäre doch hier eine Makroaufnahme oder??
Ich habe auch analog fotografiert, und möchte aber meine DSLR nicht mehr missen, zumal ich mit meinen Objektiven die Möglichkeit habe, die Bilder so zu gestalten, das diese auch eine Aussagekraft haben.

Gruß Helgie

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Schwarzvogel
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Beitrag von Schwarzvogel » So Jun 15, 2008 4:17 am

Was man nicht vergessen sollte: Technisch haben Zooms enorme Fortschritte gemacht, die heutigen, komplett am Computer berechneten und optimierten Linsen sind ihren älteren Analogkollegen weit voraus. Sicher muss man bei Extremzooms immer mit Einschränkungen rechnen, aber selbst hier reicht die Qualität heute für den Hausgebrauch vollends aus, bei moderater Abdeckung von Brennweite gibt es überhaupt keinen Grund mehr zu mosern, der Unterschied zur Festbrennweite wird marginal.

Wer bei den Objektiven noch im Gestern ist und meint, er bräuchte unbedingt Festbrennweiten, der sollte sich mal eine der vielen Seiten anschauen, die sich mit dem Testen von Objektiven beschäftigen, diese hier zum Beispiel:

(Link wurde entfernt)

Festbrennweiten haben qualitative Vorteile, aber dieser Unterschied ist zu halbwegs guten Zoomlinsen vernachlässigbar (das alte Canon-Kit wäre einer der wenigen Kandidaten für ein Gegenbeispiel, das neue hingegen super), wenn man nicht gerade auf DIN A1 vergrößert oder spezielle Eigenschaften benötigt, wie etwa bei Makros. Die Flexibilität eines Zooms ist bei der Bildgestaltung oft unerlässlich, weil man nicht immer beliebig mobil um das Motiv beweglich ist, alle fünf Minuten die Linse zu wechseln ist ebenso unpraktisch.

David gegen Goliath:
Man vergleiche zum Beispiel einmal die Schärfe eines Zeiss 50mm 1.4 mit der neuen Zoom-Kit-Linse von Canon:

Zeiss Planar ZF T* 50mm f/1.4:
(Link wurde entfernt)

Canon EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 IS:
(Link wurde entfernt)

Die beiden Linsen sind arg nahe beieinander, dabei kostet die Zeiss-Festbrennweite noch mehr als das Doppelte.

Gast

Stilfrage

Beitrag von Gast » So Jun 15, 2008 6:28 am

Die Entscheidung auf Reduktion ist mehr ein Stilfrage - weil im besonderen Maße dadurch die Bildausschnitte und Abbildungsgroeßen bestimmt werden. Die Aberrationen sind bei Zoomobjektiven deutlich sichtbar, was ich als Fotofreund nicht tolerieren mag. Ein entfernt liegendes Detail aus seiner Umgebung durch eine lange Brennweite herausgeloest ist fuer mich kein natuerlicher Blick.
Dieser Tread ist -das verstehe ich freilich- keiner fuer den den Normaluser, der eben fix mal ein paar Bilder machen will.
(Dafuer ist ein Kit-Objektiv wesentlich praktischer)

Gast

Beitrag von Gast » So Jun 15, 2008 9:15 am

Die beiden Linsen sind arg nahe beieinander, dabei kostet die Zeiss-Festbrennweite noch mehr als das Doppelte
Zeiss sollte lieber das Pancolar 1,8 / 50 von Carl-Zeiss-Jena aus der DDR wiederbeleben, als preiswerte Alternative zum Planar.

Das wäre mal was!!! :D :D :D

Gast

na

Beitrag von Gast » So Jun 15, 2008 11:31 am

Na, das wird wohl eher nicht ankommen, weil heute nur noch ganz wenige Leute mit Festbrennweiten zugange sind- Zoom ist halt modern, man muss nicht schrauben und Objektive wechseln, nichts mehr mit sich rumschleppen etc.
Heute zaehlt zudem billig billig, deshalb wird nur noch in Fernost produziert.
Wo heute Leica oder Zeiss draufsteht, ist nur noch Asien drin - mein Ding ist das nicht, deshalb habe ich mich auf die alte Praktica gestuerzt und die wunderbaren Objektive im M42 Format.
Gerade in Punkto Landschaft hat mich ein Kit bislang noch nicht ueberzeugen koennen- manchmal sind die Bilder so lausig, dass es schon grausig wird: Extrem schlechte Aufnahmen zeigen die Gegend oder das Fachwerk wie im Zerrspiegel.
Paepstlicher als der Papst wollte ich nie sein oder werden- deshalb muss mehr das eigene Bild im Fokus stehen und weniger die Kritik an anderen Fotos, was sowieso nicht wirklich gewuenscht wird.

Gast

Beitrag von Gast » So Jun 15, 2008 12:05 pm

Nicht ganz, die 1,8/50 von Nikon und Canon sind scheinbar immernoch gut im Geschäft, natürlich auch wegen des äußerst fairen Preises. Natürlich sind es dann durch Crop 75er. Der Preis erklärt sich ja vermutlich durch das Plastikgehäuse, denn die optische Leistung soll ja sehr gut sein, sowohl bei Canon als auch bei Nikon. Wer es hochwertiger und etwas lichstärker will, kann ja nachwievor zu den 1,4ern greifen, die das 3fache kosten (aber auch die haben Plastikgehäuse, aber mit guter Verarbeitung, wie man hört). Bei Olympus gibt es ein 25er/2,8, also dann 50er. Aber das kostet auch um 300,- und man kann es nicht mit dem 40er von Pentax vergleichen, somit ist der Anfangspreis fragwürdig. Das Pentax ist immerhin ein Objektiv im Sinne früherer Qualität ohne Sparzwang in der Produktion. Könnte man also mit dem DDR-Tessar vergleichen, dass auch eine hervorragende optische Leistung haben soll. Das Meyer Domiplan 2,8 ist dagegen nur ein Sparobjektiv mit nur drei Linsenelementen, kann man also nicht vergleichen.

Gast

So ist es.

Beitrag von Gast » So Jun 15, 2008 2:26 pm

Aber:
Meine 1,8er sind schon zu lichtstark, dass oftmals zu 1/1000s gegriffen werden muss um nicht ueberzubelichten.
Mit einem ASA200 sind 2,8 vollkommen genug!
Sehe ich mir dagegen die 4,5er Lichtstaerken der DSRLs an, kann man bald von Schneeblindheit reden- die halt vom Chip ausgeglichen werden muss.
Mittels Adapter, von denen die "Bucht" genuegend anbietet, muessten alte M42 Objektive gut auf DSRLs portiert werden koennen- wieweit sich das mit den Moeglichkeiten der manuellen Option der Cams vertraegt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die 4 Linser Tessar sind das "Adlerauge", wo der Name eigentlich schon Programm genug ist und auch mit 2,8 vollkommen fuer den normalen Gebrauch genuegt.
Ich habe einige Modelle hier, von denen mir das Pentacon 1,8/50 am liebsten geworden ist, weil es besonders sanft und praezise laeuft, plan zeichnet und farbtreu ist.
Man kann natuerlich auch ein 1,5/75mm Biotar kaufen, wenn Portraits gemacht werden sollen und man mit einer Springblende umgehen kann, bereit ist sich damit einzulassen.
(zwischen 500-1500 Euro)
Wir wollen aber die Kirche im Dorf lassen und lieber mit dem Kleinbildformat Bildgroeßen machen, die nicht gerade Kinoleinwaende auskleiden muessen...
Die Kruecke "Software" und "Internet" oder "Digitalisierung" ist sowieso lange vorher schon Qualitaetsbremse, wie man an den Papierbildern 13x18 deutlich sieht.
Inzwischen habe ich die Sache soweit getrieben, dass man so leicht keinen Unterschied sieht- hoechstens in Glanz und Glaettewirkung.

Gast

Beitrag von Gast » So Jun 15, 2008 2:38 pm

Ich mag das Oreston auch am liebsten, megascharf schon bei Offenblende, soweit ich das beurteilen kann. Aber mein Vater hat auch nur zwei Objektive. :mrgreen:

Im Vergleich zum Pancolar ist es völlig unterbewertet. So ein Schätzchen behält man eben für immer. Das Fokusieren ist ein Traum, da kann nur mein "Pancake" mithalten.

Gast

Beitrag von Gast » So Jun 15, 2008 3:05 pm

Meine 1,8er sind schon zu lichtstark, dass oftmals zu 1/1000s gegriffen werden muss um nicht ueberzubelichten.
Als Mittel gegen Überbelichtung kann man auch eine Lichtstarke Linse abblenden.

Als Mittel gegen Unterbelichtung kann man Lichtschwache Objektive aber sehr selten weiter aufblenden (mehr als Offenblende geht halt nicht).

Es steht ja nirgends geschrieben das man die Lichtstärke immer nutzen muss. Und wenn man unbedingt bei Blende 1,2 Fotografieren will (wegen der unschärfe) kann man notfalls immer noch zu einem Graufilter greifen.

Heutige Zooms sind (sofern gute Berechnungen) wirklich schon sehr nah an guten Festbrennweiten dran.

Liegt aber zum Teil auch daran, das die Festbrennweiten zum großen Teil noch alte Berechnungen sind, da die Herrsteller sich naturgemäß erstmal die Optiken verbessern, wo am meisten Verbesserungspotential vorhanden ist bei geringem Aufwand und die sich am Markt besser verkaufen lassen.

Sobald die Zooms mal alle durch sind werden die ein oder anderen Hersteller sicherlich auch mal wieder Ihre Festbrennweiten aktualisieren. Zunächst sicher die Hochlichtstarken Teile, später eventuell auch die für den normalen Geldbeutel.

(Ich kenne jetzt nur Canon, bei den anderen ist es sicher ähnlich): Canon hat ja jetzt auch angefangen die ersten Festbrennweiten neu zu berechnen (das 24, 1,4, das 35 1,4, 50, 1,2, 85 1,2, 200 2,0 usw.). Wann die 1,8er 20/24/28/35 mal dran sind steht in den Sternen.

Sigma bringt gerade eine neu berechnete 50mm Linse (1,4er) raus - tierischer Glasbrocken für ein 50mm, welches auf eine gute Randschärfe hoffen lässt.

Gast

DSP

Beitrag von Gast » So Jun 15, 2008 3:08 pm

DSP:
Du bist doch mehr Portraitist, welches Objektiv und welche Brennweite ist da das Optimum?

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fibbo
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Re: Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von fibbo » So Jun 15, 2008 3:13 pm

Michael S hat geschrieben:..Technisch sei noch gesagt dass die FB meist erheblich schärfer sind als Zooms.

unter anderem auch deshalb, weil viele Zooms heutzutage schlampig oder gar nicht getestet werden, wenn sie aus der Fabrik kommen. Das heisst die sind zwar im Grunde scharf, aber man sieht es nicht weil die Fokusebene bei AF-Betrieb verkehrt liegt... Aktuelles und beliebtes Beispiel: Tamron 17-50/2,8
Es gibt aber auch Festbrennweiten die "schlechter" sind als moderne Zooms bzw. weniger scharf sind (aber dafür einen stärkeren Charakter haben). Allerdings kann man pauschal sagen dass so ziemlich alle billigen Zooms fürchterlich verzeichnen, vor allem bei den Randbrennweiten. Es ist nur so dass die meisten Einsteiger das gar nicht mehr registrieren und als "normal" betrachten... Thats Life... Auch die Realität liegt wohl nur im Auge des Betrachters.

fibbo

Gast

Beitrag von Gast » So Jun 15, 2008 3:42 pm

Beim Portrait verwende ich das was gerade am besten passt

Das 70-200er als passt für vieles
Das 85er wenn ich mal näher als 1m ran gehen will.
Das 150 Makro wenn es noch näher heran geht (wird demnächst durch ein 100er Makro ersetzt, welches dann eventuell auch das 85er in vielen Fällen ersetzen kann).

An der 10D (Crop) auch gerne das 50er

Wenn es schnell gehen muss auch gerne das 28-75er (Nicht weil ich mir keine Zeit nehmen will, sondern weil bei Dessous am Rhein oder im nassen T-Shirt im Wasser es sehr schnell sehr unangenehm für das Modell wird, da nach ein paar Minuten dann ein paar Sabbernde Herren und jünglinge herumstehen und einerseits nach der heiligen Inquisition rufen oder angebrachte Kommentare a la "Ficken alda was kost" brüllen (Dein Lebnen wenn ich dir die Kamea in deine weiche Birne reinstecke und die Menschheit von dich erlöse - dies nur mal als Hinweis auf meine Gedankengänge dabei). Da ist man dann froh, wenn man rechtzeitig die Bilder im Kasten hat.

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