Und genau das tut der "natürliche Blick" gerade nicht, da er in der Regel die ganzheitliche Erfassung eines Gebäudes oder Gegenstands anstrebt. Richtig ist nur, daß das menschliche Auge lediglich einen begrenzten Blickwinkel auf einmal erfassen kann. Das Auge verharrt aber nicht bei dem einmal "eingestellten" Blick, sondern wandert weiter (und zwar blitzschnell), so daß ein nicht sofort als Ganzes überschaubarer Gegenstand im Gehirn in seiner Gesamtheit haften bleibt. Es ist also keineswegs natürlich, Gebäude mit abgeschnittenen Toren, Fenstern oder Dächern zu sehen. Kein Mensch wird den Eiffelturm als Bogenkonstruktion beschreiben, die oberhalb der Bögen jäh endet, nur weil er aufgrund seines Standorts den Eiffelturm blickmäßig nicht sofort in seiner Gesamtheit erfassen konnte.plaetzchenwolf hat geschrieben:... mir ging es um die natuerlichkeit des Blickes, der keine abgeregelten Ecken kennt und deshalb IMMER Gebaeude und Dinge abschneidet.
Der "natürliche Blick" ist nicht statisch, sondern dynamisch. Statisch ist nur das Foto, und zwar ganz unabhängig von der verwendeten Brennweite. Insofern besteht nicht der geringste Anlaß, die Normalbrennweite als das Nonplusultra zu feiern.