Martin B. hat geschrieben:Also erreiche ich doch eine bessere Schärfe, wenn ich im Raw-Format fotografiere? Muss ich dann trotzdem noch nachschärfen?
Unbedingt
Kannst du dich noch an das erinnern, was ich über die JPEG-Parameter erzählte? (es fiel das Wort "neutral")
Wenn man in JPEG fotografiert, nimmt die Kamera ganz von alleine Bearbeitungen an dem Bild vor, bevor es dieses speichert. Diese Parameter kann man im Kameramenü vorher beeinflussen (Schärfe, Kontrast, Sättigung).
Da die Bildbearbeitung dadurch bereits geschehen ist, wird das Bild danach komprimiert gespeichert, Bildinformationen gehen verloren.
Wenn man aber am PC bearbeiten möchte, können diese Bildinformationen ungemein wichtig sein. (Ein RAW ist nicht umsonst ca 5x größer!)
bei dem Bild um das es ging, war die JPEG-Schärfe auf neutral gestellt - also nichtmals die Kamera hat da großartig viel gemacht, aber auch nciht unbedingt wenig.
Deswegen gibt es RAW-Entwickler wie Lightroom, DxO Optics Pro, Bibble, ACR (in Photoshop) etc etc etc.
Man fotografiert in RAW,
die Kamera speichert exakt das, was der Sensor sieht, ohne zu schärfen, den Kontrast anzuheben, etc...
Das gibt die Grundlage für eine Bildbearbeitung, die exakt auf die persönlichen Neigungen zugeschnitten ist. Man hat am PC mehr Möglichkeiten, ein Bild richtig zu entwickeln, Die bekannteste SChärfungsvariante ist hier "Unscharf maskieren", allerdings ist das nur eine von Massen an anderen Optionen. Jede einzelne Farbe, jeder Helligkeitston, alles Vorstellbare ist viel genauer kontrollierbar wenn man ein RAW hat.
Ein unbearbeitetes RAW sieht flau, langweilig und einfach schlecht aus. (!)
Aber es es bietet dir massig an Bildinformationen, ohne dass die Kamera vorher daran rumpfuscht und komprimiert.
So, jetzt biste mir aber ein Bier schuldig