Johnars hat geschrieben:Denn bei einer 1,5 Cropkamera wirst du, wenn die weiter wie F 11 abblendest schon wieder Beugungsbedingte Schärfeverluste kriegen, während das beim Vollformat erst später beginnt.
Da siehste mal... ROFL.. Dann wäre die kritische Blende nicht wie bei Wikipedia behauptet zwischen 5,6 und 8 sondern vielleicht zwischen 3,5 und 5,6.
Sorry, aber das ganze Gehampel mit "kritischer Blende" ist wieder mal etwas das in Fotoforen natürlich sofort und gerne missinterpretiert wird. Das mit der "förderlichen Blende" mag ich noch stehen lassen, das ist ja auch einigermassen nachvollziehbar. Aber auch hier muss man nicht alles glauben was geschrieben steht, sondern sollte sich selbst schlau machen im Versuch.
1. sind das rein theoretische Analysen, die mit der Praxis keinerlei Bezug haben weil die
empfundene Schärfe nicht nur mit der reinen Auflösung zusammenhängt
2. will ich
das 18-55 Einsteigerzoom sehen, das bei 55mm und f=5,6 schärfer ist als bei f=8-11. Ein
sündteures Nikkor 70-200/2,8 oder 200-400/4 bringt wahrscheinlich die höchste Schärfe bei f=5,6, aber das sind eben 1 bzw. 2 Stufen über Offenblende.
3. kann man bei praktisch jedem Objektiv beobachten dass es leicht abgeblendet als schärfer empfunden wird weil der Kontrast auch eine wichtige Komponente bei der Schärfeempfindung ist.
4. Richten sich selbst Kamerahersteller (zumindest Pentax) nach MTF-Kurven und nicht nach irgendwelcher "kritischer Schärfe".
5. wird die empfundene Schärfe auch hierdurch stark beeinflusst:
http://www.foto-net.de/net/objektive/geli.html
http://www.foto-net.de/net/kameras/stativ.html
Fazit: Wer sich korrekt verhält nach "anerkannter" Theorie der möge das tun und sich selber gratulieren dass er so schlau ist, wer aber wirklich scharfe Fotos will, der blende bei hochwertigen Objektiven eine Stufe, und bei "normalen" zwei Stufen ab wie es der Opa und Uropa seit eh und je gemacht hat wenn er die Oma/Uroma aufgenommen hat. Es gab sogar mal Zeiten da hat man Passbilder und Personenfotos mit Blende 16 aufgenommen.
Ausnahme1: Bei Verwacklungsgefahr kann eine kleinere Blendenzahl/grössere Blende mehr Schärfe bringen als das Abblenden, weil sich die Verwacklungs-/Bewegungsunschärfe grössenordnungsmässig
viel stärker auswirkt als die Beugungsunschärfe.
Ausnahme2: Es gibt eine wenige Objektive die bereits bei Offenblende scharf und kontrastreich sind und die
aus Schärfegründen alleine kein Abblenden mehr nötig machen.
Nochwas: Der bei Wikipedia gezeigte Fotoausschnitt:
(Link wurde entfernt)
http://de.wikipedia.org/wiki/Förderliche_Blende
als Beispiel ist n Witz. Ich kenne kein einziges - richtig zentriertes und fokussiertes - Objektiv, das bei f=16 so einen krasse Beugungsunschärfe bzw. einen so starken Schärfeverlust gegenüber f=11 aufweist. Und ich kenne etliche Objektive, Alte und Neue, Billige und Teure, Kurze und Lange. Wenn das gezeigte Foto hier ein Makro-Foto wäre, dann wären ca. 70% aller DSLR 1:1 Makrofotos weltweit Schrott. Wers nicht glaubt schaue sich einfach mal die Exifs an.
Wenn das Canon 50/1,4, das hier anscheinend verwendet wurde, bei f=16 so stark abbaut, dann würde ich es ehrlich gesagt verkaufen. Am besten an Einen, der das Objektiv eh nur zwischen f=4-8 benutzt

BTW: Ein 50/1,4 odr 50/1,8 benutzt man sowieso nicht bei f=16, auch nicht bei f=11, sondern typischerweise bei ca. f2,8-f5,6, und in den Extrembereichen von f2-f8 falls man auf Qualität Wert legt
fibbo