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von wox » Mi Dez 23, 2009 10:50 am
Ihr schreibt hier recht viel über die Notwendigkeit einer DPI-Angabe in den Bildern, behauptet aber, dass sei nur für den Druck wichtig.
Das ist aber nicht richtig. DPI ist ein Maß für die technische Wiedergabe in allen Medien, die rasterbasiert arbeiten. Das fängt beim Chip in der Kamera an, geht im Monitor weiter und hört beim Druck erst auf.
Viele Menschen sind nun der Meinung, weil Monitore in aller Regel nur 72 DPI darstellen können, bräuchten ihre Bilder auch nicht mehr DPI haben und rechnen diese in der Bildbearbeitung auf diese Bilddichte herunter. Das ist ungeschickt, denn wenn ich ein solches Bild einem Ausbelichter gebe, dann ist die DPI-Zahl und die damit verbundene Bilddichte das Maß aller Dinge. Die maximal druckbare Größe geht mit kleinerer Bilddichte, also niedrigeren DPI-Zahlen, immer weiter herunter.
Kommt ein Bild aus einer Canon-Kamera mit 240 DPI bei einer Kantenlänge von 3.888 Pixeln aus der Kamera, kann man bis zu einer Bildgröße von etwas mehr als 30 * 45 cm von einer verlustfreien, detailreichen Abbildung ausgehen. Das Foto wird also gut aussehen. Wird ein solches Bild bei gleicher Kantenlänge auf eine Bilddichte von 72 DPI heruntergerechnet, ist eine verlustfreie Abbildung auf Papier nur noch bis ca. 10 * 15 cm möglich. Größere Bilder wird ein Ausbelichter zwar machen, aber es wird ein entsprechender Hinweis erfolgen, dass das Bild eine schlechtere Qualität haben wird und genau die erhält man dann auch auf Papier.
Wer das nicht glauben mag, kann ja mal ein 72 DPI-Foto auf 400% vergrößern. Da sieht man sehr deutlich, was da passiert ist. Spätestens beim Vergleich mit einem gleichen Bild mit 240 DPI erkennt man, dass die Bilddichte zumindest bei Vergrößerungen auch am Monitor eine wesentliche Rolle spielt.
Das wird für alle Zweifler spätestens dann logisch werden, wenn sie sich mal ein Foto mit 240 DPI und das gleiche mit 72 DPI in Form der Dateigröße ansehen. Da ist deutlich zu erkennen, dass die Datei erheblich kleiner geworden ist. Und das, was da fehlt, sind Bildinformationen. Die sind schlicht weg und können auch nicht wieder beschafft werden. Es gibt zwar Programme, die Bilder hochrechnen können, aber auch die Besten ihrer Zunft werden im Ergebnis niemals so gut wie das Original.
Wer also seine Fotos auf 72 DPI runterrechnen lässt, muß auf große Ausbelichtungen und Drucke verzichten, kann die Bilder praktisch nur noch auf PC-Monitoren verlustfrei sehen. Sollten Monitore in Zukunft mal auf 240 oder 300 DPI anzeigen können, ist aber auch das vorbei und Bilder mit 72 DPI sind spätestens dann für die Tonne.
Also, das ist nicht einfach so irgendeine Angabe ohne Wert, sondern ein wesentliches Element des Bildes, sogar eines der wesentlichsten überhaupt.
Ich kann also nur jedem empfehlen, der ab und an mal ein Foto auf Papier haben möchte oder muß, die DPI-Zahl seiner Bilder so zu belassen, wie sie aus der Kamera kommt. Alles andere ist, genau genommen, ziemlich ungeschickt.
Gruß
Willi