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Schärfe, Tiefenscherfe & Beugungsunschärfe

Tipps, Kniffe und Bastelleien unserer Forum-User rund um die digitale Fotografie.

Moderator: ft-team

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Tryon
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Schärfe, Tiefenscherfe & Beugungsunschärfe

Beitrag von Tryon » So Jan 03, 2010 2:10 pm

Hallo Zusammen,

Ausgangssituation:
Fotografiert habe ich schon immer & immer mit analoger SLR.
Dann DSLR erworben (Canon EOS 400D) mit gutem Objektiv.
Dann auch "Platzgründen" auf Bridge-Kamera umgestiegen.

Früher habe ich immer gedacht (& so wurde mir das auch begebracht) bei
gutem Wetter (hier spreche ich von Landschaftsaufnahmen) mit ISO 100, Blende 16-22 und dem entsprechender Sekundenzahl (z.B. 60-125).

Das war auch bei meiner DSLR und dem Tamron-Objektiv so.
Die Fotos waren gestochen scharf.

Nun habe ich eine Bridge mit der ich manuell bis Blende 11 gehen kann.
Nun habe ich aber was von BEUGUNGSUNSCHÄRFE gehört.

Weis leider nicht was das ist.

Mit meiner alten Sony DSC-H5 habe ich bei Landschaften (fast) immer mit Blende 8 Bilder gemacht & diese waren super scharf.

Wie verhält sich bei einer Bridge (hier Fuji s100fs) die Blende zum KB Format? Ist, glaub ich, ein 2/3 CCD Sensor.

Ich fotografiere schon lange, aber nun bin ich volkommen verunsichert & unwissend.

Bitte um Hilfe.
Danke
Stefan

KRaNKeD
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Beitrag von KRaNKeD » So Jan 03, 2010 6:31 pm

Wer googlet, der findet:
Kabor.de hat geschrieben: Beugungsunschärfe
Die Beugungsunschärfe ist kein Linsenfehler, sondern resultiert daher, dass die einfallenden Lichtstrahlen am Rand der Blende abgelenkt (gebeugt) werden. Sie ist von der Größe des Blendendurchmessers und der Größe des Aufnahmematerials (und dem daraus resultierendem Abbildungsmaßstab) abhängig.
Bei großem Blendendurchmesser ist das Verhältnis zwischen den gebeugten Randstrahlen und den nicht betroffenen Strahlen im mittleren Bereich so, dass die Beugungsunschärfe nicht auffällt. Je kleiner der Blendendurchmesser wird desto stärker verändert sich dieses Verhältnis zu Gunsten der Randstrahlen und somit zu einer sichtbaren Unschärfe.
Es ist zu beachten das beim Abblenden die Tiefenschärfe zwar weiterhin zunimmt, die Beugungsunschärfe jedoch das Bild unscharf werden lässt. Hier gilt es einen Mittelweg zu finden.
Als Richtwert gibt es die so genannte „optimale Blende“ (förderliche Blende). Diese bewegt sich beim Kleinbild mit einem 50 mm – Objektiv bei ca. Blende 16. Je nach Objektiv sollte man aber eigene Tests anfertigen
Und hier noch speziell für eine Bridge/Kompakt-Kamera:
Bei SLR´s ist sogar der Spiegelschlag oft Schuld daran, daher haben moderne Kameras die Menüeinstellung für die Spiegelvorauslösung.
Ein weiterer Aspekt ist bei Kompakt/Bridge-kameras, daß eine klerinere Blende schneller zu Beugungsunschärfe führt.
Denn die Pixel sind dort auf den sehr kleinen Sensoren sehr dicht, sodass die Beugungsunschärfe mehrere Pixel auf einmal beeinflußt, als es bei einer DSLR der Fall ist.
Helfe ich konnte dir damit weiterhelfen.

mfg,
Tom

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Johnars
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Beitrag von Johnars » So Jan 03, 2010 6:46 pm

Je kleiner der Sensor und umso mehr Pixel er auflöst um so früher beginnt es mit der beugungsbedingten Diffraktion. Bei den ganz kleinen ist das schon bei f 4 wobei ich jetzt nicht gerade im Kopf habe wie gross der 2/3 ist. Aber das kannst ja selbst austesten ab wann du Schärfe verlierst.
Bei APS-C merkt man es klar ab f 16.
Bei Vollformat dürfte es bei ungefähr bei f 22 liegen. Respektive bei den über 20 MP vermutlich auch schon bei f 16.

Gruss Armin

MaximilianWe
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Beitrag von MaximilianWe » Sa Jan 09, 2010 1:22 pm

Johnars hat geschrieben:Je kleiner der Sensor und umso mehr Pixel er auflöst um so früher beginnt es mit der beugungsbedingten .....
Irgendwie hängt die Feststellung schon mit der Realität zusammen; aber die Größe des Aufnahmeformates ist kein Faktor der Beugungsunschärfe.
Diese ist allein eine Folge der realen Lichteintrittsöffnung (Blendendurchmesser). Je größer(kleiner) die Brennweite, desto großer (kleiner)ist auch die Blendenöffnung(in mm) bei gleicher Blendenzahl.
Nachdem bei digitalen Kameras (unter Vollformat 24x36) auch die eingesetzten "normalen" - etwa 50mm KB-äquivalenten - Brennweiten kleiner sind, ist folgerichtig auch die Beugungsunschärfe bei gleicher Blendenzahl größer.
Wichtig ist also, dass die Beugungsunschärfe bei gleicher realer Brennweite bei jedem Aufnahmeformat (Sensor/Film-größe ) und bei gleicher Blendenzahl praktisch gleich ist.

Max

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Sa Jan 09, 2010 2:50 pm

Die Blende beeinflußt die Schärfe des Bildes - abgesehen vom bekannten Effekt der Schärfentiefe - auf zwei grundlegend verschiedene Arten:

Es gibt "klassische" Abbildungsfehler in jedem Objektiv:
- Verzeichnung (kissenförmig, tonnenförmig)
- Reflexionen an den einzelnen Linsenoberflächen (mindern den Kontrast)
- Unterschiedliche Brechungsindizes für verschiedene Wellenlängen (führt zu Unschärfe)
- usw.
Diese klassischen Abbildungsfehler lassen sich physikalisch mit Strahlenoptik erklären.
--> Je weiter Du die Blende schließt, desto weniger wirken sie sich aus.

Es gibt aber auch "quantenmechanische" Beugung:
- Ein eintreffendes Lichtquant wird an der Blendenkante gebeugt, läuft dann nicht mehr geradeaus, wo es hin soll, sonder "fächert auf", was zu Unschärfe führt.
- Je kleiner die Blendenöffnung, desto größer Anteil des an ihrem Rand gebeugten Lichts.
--> Je weiter Du die Blende öffnest, desto weniger Beugungsunschärfe holst Du dir.

Die beiden Abhängigkeiten (Abbildungsfehler vs. Beugung) sind also gegenläufig - irgendwo in der Mitte gibt es eine "optimale Blendenzahl".
Unter dieser holst Du dir mehr zusätzliche Abbildungsfehler als Du an Beugung vermeidest.
Über dieser hast Du zwar noch weniger Abbildungsfehler, dafür aber umso mehr Beugung.

Der Fachmann spricht hier von einem sog. "Kompromiss".

Je kleiner das Aufnahmeformat, desto niedriger ist erfahrungsgemäß diese Optimale Blendenzahl.

D.h. wenn eine Vollformat ihr Optimum bei Blende 11 hätte, dann wäre das bei einer Kompakten wohl eher bei Blende 5.6.

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