ANFÄNGERFRAGEN ZU OBJEKTIVEN

[anfänger2010]

hallo zusammen..

wie mein name schon verrät bin ich totaler anfänger. bin seit wenigen tagen stolzer besitzer einer DSLR, die mir auch riesen spass bereitet:)

nun zu meiner frage an euch: welche unterschiede gibt es bei objektiven bwz. welches objektiv nehm ich für welches motiv?

vielen danke für eure mühen schonmal..

[Johnars]

Es wäre noch gut zu wissen welche Kamera du hast und was so deine Lieblingsmotive sind, sonst wird das sehr anstrengend zu beantworten!

Gruss Armin

[Nasus]

Was man allgemein sagen kann steht im Beitrag direkt über deinem - für alles andere bräuchte man wie von Armin angemert noch einige Infos deinerseits.

[KaoTai]

Ich vermute mal, daß bei deiner Kamera schon (mindestens) ein Objektiv dabei war.

Außerdem ist es so, daß z.B. Canon-Objektiv nicht an Nikon-Kameras passen und umgekehrt.

Selbst Objektive von Drittanbietern, z.B. Tamron, werden mit verschiedenen Anschlüssen hergestellt. D.h ein Tamron-Objektiv für das Canon-EF-Bajonett passt nicht an eine Nikon-Kamera - dafür gibt es von Tamron eine spezielle Nikon-Version

Es wäre daher hilfreich, wenn Du uns mitteilst, welche Kamera und welche Objektive Du schon hast.


Außerdem ist es so, daß es unter den DSLRs verschiedene Sensor-Formate, bzw. Crop-Faktoren gibt.
Mein Objektiv mit Brennweite 17mm wirkt an meiner Canon EOS 10D anders als an meiner zukünftigen EOS 5D.


Ich gehe mal davon aus, daß Du eine DSLR mit dem für Einsteiger typsichen Crop-Faktor 1.5 oder 1.6 hast.

Dazu hat man i.d.R. ein 17-55mm "Normalzoom".
Mit dem wird man die meisten Aufnahmen machen, es passt auf die üblichen, gängisten Motive (*).

Wenn Du entfernte Motive nahe heranholen willst, wirst Du feststellen, daß das eine 100 Euro Kompaktknippse besser kann.
Deswegen kauft man zum 17-55er - häufig als Set angeboten - ein 55-200mm "Tele-Zoom" dazu.

Leute die lieber mit weniger Gepäck herumlaufen oder sich in staubige, nasse Gegenden begeben wo man ungerne Objektive wechselt, kaufen statt dem Set 17-55 & 55-200 lieber ein "Universal-Reise-Zoom" das den gesamten Brennweiten-Bereich von 17-200mm abdeckt.

Diese Super-Zoom-Objektive haben einen sehr großen Brennweitenbereich, was zwar praktisch ist, was aber konstruktionsbedingte Kompromissen erfordert.
Die Bildqualität eines solchen Objektivs ist tendenziell etwas schlechter als die eine Objektivs mit kleinerem Verstellbereich.

Insbesondere bei langen Brennweiten (über 70mm) hat man heute gerne einen optischen Bildstabilisator, da die lange Brennweite nicht nur das weit entfernte Motiv, sondern auch das Zittern deiner Hand vergrößert.
Stabilisierung (IS) ist fein, muß aber nicht sein; ein Stativ ist im Zweifelsfalls die bessere Lösung.


Wenn Du maximale Bildqualität willst, größte Lichtstärke brauchst, oder für Portraits geringste, selektive Tiefenschärfe willst, dann wirst Du dir ggf. ein sog. Festbrennweite kaufen, z.B. ein 50mm 1.4
Diese Objektive kann man nicht "zoomen". Wenn Du das Motiv also größer oder kleiner im Sucher sehen willst, mußt Du tatsächlich zu Fuß näher hin oder weiter weg gehen.
Da das Objektiv aber eben nur eine einzige Brennweite kann, muß man bei der Konstruktion viel weniger Kompromisse eingehen. Die Bildqualität ist entsprechend besser.
Jedoch kosten Festbrennweiten - obwohl sie gar keinen Zoom haben - i.d.R. mehr als Zoom-Objektive.
Eine Festbrennweite solltest Du dir also erst kaufen, wenn Du genau weißt, für welche Brennweite und wenn Du dir sicher bist, daß die Mängel deiner Bilder nicht an falscher Kamera-Einstellung sondern an fehlender Objektivqualität liegen.

Außerdem hat jedes Objektiv eine "Naheinstellgrenze".
D.h. Du kannst mit einem normalen Objektiv kein Gänseblümchen formatfüllend ins Bild setzen, weil Du mit der Kamera mindestens 40cm oder so weg bleiben bist, sonst stellt sie nicht scharf.
Wenn Du nun aber partout so kleine Dinge aufnehmen willst, dann kann es sinnvoll sein, ein speziellen Makro-Objektiv dazu zu kaufen.
Damit würde ich aber einstweilen auch warten, bis Du dir sicher bist was Du tust.

(*)
Objektive bleiben länger aktuell als DSLRs.
Insofern ist es sinnvoller Geld in bessere Objektive zu stecken als in das neueste Kameragehäuse.

Tendenziell wirst Du - wie fast alle Fotografen - die meisten deiner Fotos im Brennweitenbereich 17-55mm machen.
Diesen Bereich mit einem hochwertigen Objektiv abzudecken halte ich daher für sinnvoller, als das Geld in teures, selten genutztes Spezial-Objektiv zu stecken.

[Johnars]

17-200mm abdeckt.

Ich denke er meinte 18-200mm aber ansonsten hat er recht.

Gruss Armin

[heribert stahl]

http://www.fototalk.de/ftopic11758.html

[anfänger2010]

erstmal danke für die guten antworten, haben mir aufjedenfall geholfen

ich hab eine olympus E-510 mit einem 14-42mm obejektiv..

kann mir noch jemand was zur qualität der cam sagen?

mfg

[KaoTai]

Was das Objektiv angeht, könnte ich mir vorstellen, daß Du da demnächst ein Telezoom dazukaufen möchtest, um den Brennweitenbereich nach oben hin zu erweitern und Entferntes nahe heranzuholen.

Die Kamera kann recht gute Bilder machen, wenn sie richtig bedient wird, und man die richtigen Motive erkennt.

[anfänger2010]

wie weit kann ich mit einen zoomobjektiv zoomen? gibt es einen wert zum umrechnen in meter?

[Johnars]

Mit jedem bis unentlich, aber deiner Fragenstellung nach, müsstest du dich mal mit den grundlegensten Grundlagen der Fotografie auseinandersetzen.

Gruss Armin

[Cano]

Mit jedem bis unentlich, ...

Bis unendlich bin ich mit meinen Zooms noch nicht gekommen - aber immerhin bis zum Anschlag.

[KaoTai]

wie weit kann ich mit einen zoomobjektiv zoomen? gibt es einen wert zum umrechnen in meter?

Ein Wert in Metern hilft dir gar nichts.

Wenn Du mit dem Objektiv einen Sonnenuntergang fotografieren kannst, dann kannst Du damit nachweislich Dinge aufnehmen die Millionen von Kilometern entfernt sind.

Was Du wissen möchtest ist die "maximale Vergrößerung" des Objektivs

Die ergibt sich etwa aus maximaler Brennweite durch Sensor-Diagonale.

Bei einer Vollformat- oder Kleinbild-Kamera ist die Sensor-Diagonale etwa 43mm.
Bei anderen DSLRs mußt Du diesen Wert um den Crop-Faktor verringern.

Bei einer EOS 400D mit Crop 1.6 also nur 27mm.

Mit einem Objektiv 55-200mm hast Du als längste Brennweite 200mm.

Das ist 7.4-mal soviel wie die Sensor-Diagonale (200mm/27mm = 7.4)

D.h. du kannst mit dem Objektiv ein Motiv das 74 Meter entfernt so nah heranholen, wie wenn es nur 10 Meter entfernt wäre.

[anfänger2010]

ein riesen dank an euch!!! wirklich super gut erklärt!!

[anfänger2010]

jetzt hab ich hier ja schon sehr viel gelernt hier:)

hab aber noch eine frage..
meine liebsten motive sind sport(fussball und motorsport), portraits und die natür. welche objektive sind für was am besten geeignet?
mfg

[fibbo]

...welche objektive sind für was am besten geeignet?

Das ist eine gefährliche Frage... denn "am Besten" könnte auch teuer werden.

Bei Fussball nimmt der Profi zum Beispiel ein 400/2,8 an einer Canon 1D MKIII oder Nikon D3 auf Einbein... und als zweite Kamera mit 70-200/2,8...
Und eventuell noch ein Gehäuse für Weitwinkel.
Bei Motorsport darfs auch mal ein 600/4 sein... oder ein 200-400/4.
Bei Portraits nimmt der Profi ein Canon 85/1,2... an der 1Ds MkII oder 5D MkII oder D3x.
Bei Natur kommts drauf an... das gibts Makro-Objektive und Weitwinkel und Shiftobjektive usw.


Realistisch für Amateure und Sport/Motorsport wäre z.B. eine 450D mit 18-55 II Kit und ein 70-200/4 L USM. Aber es gibt auch andere Kombiationen je nach Priorität. Z.B. eine 40D mit 100-400 L USM IS.
Oder ne D200 mit AF-D 80-200/2,8 ED... oder ne Fuji S5 pro oder oder.

Oder man probiert es vorher mal mit einem 70-300 für 130 Euro. Manchmal kann man damit auch ganz gute Erfolge erzielen.

fibbo