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Was wird denn nun aus der Analogfotografie ?

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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horst
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Beitrag von horst » Sa Dez 30, 2006 11:17 pm

mit schneller hast du recht, bei standart verarbeitung ist der pc dem menschen absolut überlegen. doch bei richtiger lagerung 'blüht der enzian' nicht. eure digitale begeisterung ist ok, doch meiner supjektiven meinung nach sind dias die besseren bilder. und elektronik ist sehr empfindlich.

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Cano
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Beitrag von Cano » So Dez 31, 2006 9:02 am

horst hat geschrieben:doch meiner supjektiven meinung nach sind dias die besseren bilder.
Das sind sie wahrscheinlich nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv gesehen, vorausgesetzt, daß die Aufnahmen rundum einwandfrei gemacht wurden. Die Frage ist nur, was dieses qualitative Plus dem Fotoamateur in der Praxis bringt.

Schauen wir uns doch mal an, wie es im wirklichen Fotoleben zugeht. Man fährt in Urlaub und kommt mit 500 Dias zurück, von denen, mit wenigen Ausnahmen, eines belangloser als das andere ist. Kommt es bei diesen Fotos, die in erster Linie persönlichen Erinnerungswert haben, tatsächlich auf die bestmögliche Qualität an? Sind solche Fotos es wert, meterweise in voluminösen Diaboxen gelagert zu werden?

Wie das Leben so spielt, haben wir ausgerechnet an den wenigen wirklich beachtlichen Aufnahmen, die uns gelungen sind, das eine oder andere auszusetzen. Die Belichtung stimmt nicht, wir haben die Kamera schiefgehalten, ein Bilddetail wirkt sich ausgesprochen störend aus, der Bildausschnitt ist ungünstig usw.. Was machen wir jetzt mit diesen Dias? - Nichts! Wir müssen sie so nehmen wie sie sind. Und wenn wir sie dann bei einem Diaabend dem eher uninteressierten Publikum vorführen, müssen wir auch noch erklären, wie das Bild eigentlich hätte werden sollen.

Als Digitalfotografen hätten wir die Chance gehabt, aus unseren nicht so gelungenen Aufnahmen noch einiges zu machen. Und das ganze 08/15-Zeugs, das das Gros unserer fotografischen Betätigung ausmacht und von dem wir uns so schlecht trennen können, hätten wir platzsparend auf zwei oder drei CDs in einer Schublade verstauen können.

Nachdem ich bereits kiloweise gerahmte Dias weggeworfen habe, besitze ich jetzt noch so ca. 2500 Dias. Davon habe ich seit mindestens 15 Jahren keines mehr auf einer Leinwand gesehen. Ich will gar nicht ausrechnen, wieviel Stunden (oder Tage) ich allein mit dem Schneiden und Rahmen verplempert habe.

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » So Dez 31, 2006 9:46 am

Wirklich, Cano, so ist es. Ganz genau so ist es!
Seit ich digital fotografiere und nun auch noch die wichtigsten analogen Fotos und Dias im Computer habe, sehe ich mir erheblich öfter als früher die eine oder andere Bilderserie an. Es ist so schön einfach, ein paar Mausklicks zu machen - und schon erscheinen sie auf dem Bildschirm. Die Alternative: Leinwand aufhängen - Projektortisch aufklappen und aufstellen - Projektor drauf - Netzkabel zu kurz - wo ist wieder die verdammte Verlängerungsschnur - Jalousien runterlassen - Diakästen raussuchen - Magazin einschieben - Licht aus, Projektor an - Projektor ausrichten - scharfstellen - Aaaah - Plopp, Bild unscharf - rrrrr - Bild in der Mitte scharf - Ratatatat, nächstes Bild - unscharf rrrrr - scharf - plopp, wieder unscharf -rrrr, Mitte scharf - Dunkelheit - wo ist die Ersatzlampe für den Projektor? - Pling, Bierglas umgekippt...
Und wenn die pucklige Verwandtschaft da ist? CD in den DVD-Player, los gehts. Daß das Fernseherbild nicht so doll ist merkt doch keiner von denen, daran sind sie gewöhnt.

Klaus-W.
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Beitrag von Klaus-W. » Mo Jan 08, 2007 11:20 am

Hallo Cano, Ahriman,

ich denke, wenn man sein Hobby wirklich ernst nimmt, hat man die Zeit um Fotos/Dias zu sortieren, zu bearbeiten, etc.. Macht ihr das nicht auch mit mit den Digis?
Wenn man aber nur Masse statt Klasse produziert, also aus vielen Fotos, die eigentlich nur Schnappschüsse sind, die "guten" aussucht (hier wurde vorher mal 1% genannt), sehe ich das nicht mehr als Hobby an. Diese "guten" Fotos sind dann nur Zufallstreffer. Also nicht gestaltete Aufnahmen.

Für mich ist ein Fotohobbist gleichzusetzen mit jemand der z.B. Bilder malt, Schiffe o.ä. maßstabsgetreu nachbaut, Briefmarken sammelt etc.

Hat man heute keine Zeit oder keine Lust mehr sich mit der Materie Fotografie auseinander zu setzen? Eigentlich ist es doch egal, wie ich meine Fotos herstelle. Natürlich zählt heute auch die Bequemlichkeit, die Unbeweglichkeit, zum Schluss zählt aber nur das Endprodukt, das Bild. Wenn ich mir, wie hier mehrfach geschrieben, die Fotos nur auf dem Monitor oder sogar nur auf dem Fernseher ansehe/zeige, reicht eine Digi-Kamera mit 3 Megapixel vollständig aus und hat noch genügend Reserven.

Wenn ich z.B. gute analoge Aufnahmen vom Original scanne oder scannen lasse (min. 3600 ppi), kann ich von ca. 18 Megapixel bei KB-Format bis über 60 Megapixel bei Mittelformat erhalten. Das sind natürlich ausgewählte Fotos, die ich vergrößern lasse und sie in Wechselrahmen an die Wand hänge.

Das verschwinden der analogen Fotografie sehe vorerst nicht und zwar so lange nicht, wie es Filmmaterial für Filmkameras gibt (35mm-Film, 70mm-Film etc.).
Ich arbeite mit mit beiden Systemen und werde die analoge Fotografie (KB- und MF-Format) nicht aufgeben.

Wenn ich "fotografieren gehe", egal ob im Urlaub oder auch zu Hause, weiß ich was ich fotografieren will, weil ich mir vorher die Dinge angesehen oder einen Plan gemacht habe. In der Regel bin ich da alleine mit meiner Ausrüstung unterwegs. Für mich besteht die Ausrüstung aus dem Stativ, die dafür ausgesuchten Objektive, min. 2 Blitzgeräte, immer den Belichtungsmesser, aufroll-/hinstellbare Licht-Reflektoren, Pol- und andere Filter und das Konzept "Was will ich fotografieren und was soll es darstellen" . Sehr oft habe ich ein bestimmtes Thema und viel Zeit.

So in etwa sehe ich den ernsthaften Hobby-Fotografen. javascript:emoticon(':lol:')
Laughing

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Cano
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Beitrag von Cano » Mo Jan 08, 2007 12:17 pm

Klaus-W. hat geschrieben: ich denke, wenn man sein Hobby wirklich ernst nimmt, hat man die Zeit um Fotos/Dias zu sortieren, zu bearbeiten, etc.
Das ist zweifellos richtig, Klaus-W.,
aber es gibt auch unerschiedliche Stufen des Ernstnehmens bzw. der Intensität der Auseinandersetzung mit einem Hobby. Ich habe die Fotografie über längere Zeit so ernstgenommen, daß ich Dias nicht nur sortiert, archiviert und vorgeführt, sondern auch noch stundenlang in der Dunkelkammer herumgematscht habe. Dann aber kam plötzlich der Tag, an dem ich die Nase davon vollhatte und ich meine Kameras an den Nagel hing.
Wenn man aber nur Masse statt Klasse produziert, ...
Man muß ja nicht zwangsläufig nur noch Masse produzieren, wenn man digital fotografiert. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß neben mehr Masse auch mehr Klasse herauskommt. Und obendrein ist der Spaßfaktor weitaus größer. Das zählt bei mir mehr als die bessere technische Bildqualität analoger Aufnahmen.

Gruß
Cano

Gast

so isses.

Beitrag von Gast » Mo Jan 08, 2007 5:14 pm

Seit mir die Fotografie wieder in den Sinn kam, kam das Gruebeln und ist bei der alten Praktica stehen geblieben und wirklich begeistert.
Lieber weniger Bilder, dafuer aber mit einem mehr oder weniger freiwilligen Spezialkurs in Fotografie, die verschiedene Objektive und die "Festlegung" auf ein bestimmtes Thema oder besser Art der Fotografie gebracht hat.
Autos koennen meinetwegen automatisch schalten- die Kamera soll das nicht- da moechte ich bestimmen wo's lang geht.


8)

Gast

Beitrag von Gast » Mo Jan 08, 2007 5:22 pm

Deswegen hat mein Auto beides: Im stop&go Stadtverkehr schaltet das Auto, ansonsten ich (wenn ich mal Lust dazu habe).

Klaus-W.
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Re: so isses.

Beitrag von Klaus-W. » Mo Jan 08, 2007 7:19 pm

countryboy hat geschrieben: Lieber weniger Bilder, dafuer aber mit einem mehr oder weniger freiwilligen Spezialkurs in Fotografie, die verschiedene Objektive und die "Festlegung" auf ein bestimmtes Thema oder besser Art der Fotografie gebracht hat.
8)
Dem stimme ich voll zu. Zusätzlich gibt es wunderbare Bücher von Andreas Feininger, über John Hedgecoe, bis Jost J. Marchesi und natürlich noch viele andere schreibende Fotografen.
Sehen lernen ist wohl mit das Schwierigste und es dann in Fotos um zusetzten, so dass man hinterher auch zufrieden ist, ist nicht sooo einfach.
Mein Sohn ist in der Werbebranche tätig und sieht Abbildungen/Darstellungen wieder ganz anders, mit einem anderen Fachhintergrund und teilweise gar nicht direkt auf das Verkaufsobjekt bezogen. Er versucht mich zu anderen Sehweisen zu erziehen, was nicht klappt; ich weigere mich. Damit wollte ich nur die verschiedenen Sehweisen darstellen, die nicht nur fachlich begründet sein müssen.

Cano:
Du hast ja recht. Natürlich gibt es verschiedene Stufen des ernstnehmens eines Hobbys. Aber wenn ich sehe, dass sehr viele mit ausgestreckten Armen fotografieren, verwacklungsfreie Telefotos haben wollen und hinterher sagen, dass die Kamera schlecht sei, weil sie fast nur unscharfe Fotos macht, tut es schon ein bisschen weh. Auch in meinem Bekannten-/Familienkreis ist das so.

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Beitrag von horst » Di Jan 09, 2007 3:37 am

Hallo,
ich habe eigentlich nichts gegen die digitale fotografie.
Nur sehe ich immer wieder das es da nicht um die fotos selber geht, sonder wie kann ich meine mittelmäßigen bilder digital aufarbeiten. deshalb meine ich es gibt die fotografie auf der einen seite und auf der anderen die bildbearbeitung. welche beide eine existensberechtigung haben. sicher kann man digital geniale bilder machen ebenso wie analog nur scheiße knipsen.
aber ich persönlich strenge mich analog mehr an, weil ich nicht die möglichkeit habe meine speicherkarte bis zum platzen mit dem gleichem motiv voll zuknallen, und dann die mehr oder weniger brauchbaren auszusortieren um sie mit photoshop zubeareiten. rest löschen und weiter geht die fröhliche knipserei.
mfg
horst

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Beitrag von Cano » Di Jan 09, 2007 8:08 am

horst hat geschrieben:deshalb meine ich es gibt die fotografie auf der einen seite und auf der anderen die bildbearbeitung.
Das war allerdings schon immer so. Die Bildbearbeitung ist ja keine Errungenschaft des Digitalzeitalters. Auch zu Analogzeiten wurden Fotos mehr oder weniger stark bearbeitet. Im Unterschied zu heute war dies jedoch der kleinen Minderheit derer vorbehalten, die entsprechend ausgerüstet waren.

Durch die Digitalisierung ist die Bildbearbeitung für jedermann möglich und erschwinglich geworden. Insofern wäre es geradezu unverständlich, wenn sich das Verhältnis der Fotoamateure zur Fotografie nicht geändert hätte.

Gruß
Cano

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Beitrag von Ahriman » Di Jan 09, 2007 3:27 pm

Was nützt die tolle Ausrüstung, wenn nix Gescheites dabei rauskommt? Das ist doch grade die Kunst, mit einfachen Kameras tolle Bilder zu machen!
Im Modellbahnbau nennen wir die Fanatiker "Nietenzähler". Weil sie an einem Modell einer Dampflokomotive die Kesselnieten zählen, ob es auch genau so viele sind wie beim Original.

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Beitrag von Cano » Do Jan 11, 2007 10:48 am

Ahriman hat geschrieben:Das ist doch grade die Kunst, mit einfachen Kameras tolle Bilder zu machen!
Wie man hier täglich feststellen kann, ist das nicht nur mit einfachen Kameras die Kunst.

wmt
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Beitrag von wmt » Do Jan 18, 2007 10:38 pm

Hier schrieben einige, dass es keine Probleme mit dem Material gibt.

Das kann man doch schon anders erleben. Einige Hersteller gibt es nicht mehr (Agfa). selbst Kodak will seine analogen Filme nicht weiter entwickeln und stellt für einzelne Produkte die Herstellung ein.
Ilford hält ja noch die Fahne hoch.

Ich denke, dass die Preise saftig steigen werden, weil es sich eben doch um Spezialitäten handelt.
Zuletzt geändert von wmt am Fr Jan 19, 2007 12:03 am, insgesamt 1-mal geändert.

horst
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Beitrag von horst » Do Jan 18, 2007 10:54 pm

wmt hat geschrieben: Ich denke, dass die Preise saftig steigen werden, eile es sich eben doch um Spezialitäten handelt.
teurer wirds auf jedem fall, 'angebot und nach frage'. die entwicklung wird auch teurer. aber ich brauche nicht andauernd neue speichermedien, weil die industrie sich nicht auf gemeinsame standarts einigen will.
mfg
horst

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Beitrag von Gast » Fr Jan 19, 2007 11:50 am

Hat Kodak nicht gerade "neue" Filme rausgebracht (Portra 160 / 400 / 800) jeweils als NC und VC?

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