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von Topfenfranz » Di Apr 24, 2012 3:11 pm
Nein, mit Schmuck hatte ich bisher nichts zu tun, aber das spielt letztendlich auch keine Rolle. Es kam mir einfach darauf an, Nahaufnahmemöglichkeiten aufzuzeigen mit dem jeweilen Für und Wider.
Meine eigenen Erfahrungen im Makrobereich habe ich mit analogen Gerätschaften gemacht, aber die Physik dahinter ist die gleiche. Der Unterschied war, daß ich einen Haufen Zubehör hatte, den ich auch zu diesem Zweck testen konnte. Das einzige, was ich nicht hatte, war ein Makroobjektiv, dafür aber mehrere Festbrennweiten.
Für sehr kleine Objekte bevorzugte ich den Balgen mit einem 50mm-Objektiv. Er hatte den eindeutigen Vorteil, den Auszug sehr präsize den jeweiligen Erfordernissen anpassen zu können, vor allem im Bereich sehr kleiner Objekte. Ein Ringblitz war dabei ofmals unverzichtbar.
Zwischenringe sind in vielen Situation ein probater Ersatz für einen Balgen. Zwar fehlt dessen Flexibilität und sie müssen auf ein mögliches Shiften grundsätzlich verzichten, aber sie sind preiswert, qualitativ gleichwertig und nicht so sperrig wie ein Balgen, allerdings auf Kosten der Flexibilität.
Umkehrringe für ein Standardobjektiv oder ein leichtes Tele sind ebenfalls eine gute Lösung, zumindest von der Qualität her, wenn auch nicht so flexibel wie ein Balgen.
Makroobjektive sind zwar für den (halbwegs gemässigten) Makrobereich gedacht, aber wenn du sehr nah herangehen willst, dann reichen sie alleine nicht aus und z.B. Zwischenringe sind zusätzlich angesagt. Der Vorteil eines Makroobjektivs ist unter anderem dessen Geschwindigkeit (die für deine Objekte ja nicht wichtig ist, da diese stillhalten).
Nahlinsen scheiden für dich aus, sie sind zwar preiswert, verschlechtern aber die Bildqualität erheblich.
Das einzige, was Edelsteine in meinen Augen von anderen (unbewegten) Objekten gleicher Grösse unterscheidet, ist die Tatsache, daß sie besonders stark auf Beleuchtung reagieren und eine möglichst gleichmässige Beleuchtung nicht das Nonplusultra darstellt, denn gerade bei Schmuck und Edelsteinen haben Lichtreflexe durchaus ihren Reiz. Schmuckfotografie ist eine absolut anspruchsvolle Materie.
Ein gescheites Objektiv brauchst du für alle diese Lösungsansätze und ich würde dir zu einer Standbrennweite (oder eventuell einem leichten! Tele) raten. Wenn du etwas flexibler sein willst, dann nimm ein Makroobjektiv, willst du in erster Linie etwas sparen, dann ein Standardobjektiv. Und passen dazu einen Umkehrring und einen Satz Zwischenringe.
Gruss Topfenfranz
Lumix LX3 (18mm) + Lumix LX3 (24-60mm) + PL2+PM1 (überwiegend 15mm und 90mm), aber auch 140-400mm (OM)
Gruss Topfenfranz, der den Schuß nicht hört und den Blitz nicht sieht, aber das Donnerwetter spürt