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Ausrichtung, Perspektive

Allgemeine Fragen rund um die Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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klarobello
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Ausrichtung, Perspektive

Beitrag von klarobello » Fr Jun 29, 2012 6:53 am

Bei dem Bild „Hausfriedensbruch, Do Jun 28, 2012 8:17 am“, kam die Frage auf: Wann ist ein Bild richtig ausgerichtet?

Wenn man als Bezugslinien den unteren Bildrand und die untere Latte des Holzgitters nimmt und die Blickrichtung als von rechts, oben bezeichnet, ergibt sich eine Schräge zwischen Gitter und Bildrand. Ist das falsche Ausrichtung?

Im Idealfall fotografiert man das Gitter, indem sich die Kamera genau auf der Linie ist, die sich im rechten Winkel zum Gitter befindet, dann sind alle Linien des Gitters parallel zum Bildrand. Wenn alle Bilder so sein müssten, wären sie ziemlich statisch und lebensfern.

Ich glaube, wichtig ist, dass man die Kamera immer waagerecht in der Querachse hält. Neigungen nach oben oder unten sind jedoch OK. Schräg von der Seite oder oben oder unten zu fotografieren finde ich auch OK.

Ist die waagerechte Position der Kameraquerlinie das einzige, worauf man beim richtigen Ausrichten achten muss?

Gruss klarobello

Marius
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Re: Ausrichtung, Perspektive

Beitrag von Marius » Fr Jun 29, 2012 3:24 pm

klarobello hat geschrieben:
Ist die waagerechte Position der Kameraquerlinie das einzige, worauf man beim richtigen Ausrichten achten muss?
Jedenfalls ist dann mal sicher, falls dein Bild dennoch "kippen" sollte, dass dieses Kippen nicht von dir verursacht wurde. Fußleisten können ja auch etwas schief gebaut sein, oder der Horizont (mal abgesehen vom Meer) nicht ganz gerade. Dann würde ich persönlich das Bild auch ausrichten, obwohl die Kamera bei der Aufnahme komplett waagrecht postioniert war (außer du möchtest natürlich zeigen wie schief die Fußleisten in Familie Müllers Haus tatsächlich waren)
gruß
Marius

klarobello
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Beitrag von klarobello » Fr Jun 29, 2012 10:43 pm

Für mich ist die Perspektive noch voller Rätsel. In der Natur fällt es gar nicht auf aber in der Menschenwelt mit ihren vielen Rechtecken sehr. Stehe ich rechts oder links vom Rechteck, werden die waagerechten Linien schief. Stehe ich oberhalb oder unterhalb des Rechtecks, werden die senkrechten Linien schief. Stehe ich rechts oder links und oberhalb oder unterhalb des Rechtecks, werden waagerechte und senkrechte Linien schief. Aber es ist doch legitim von unten, links zu fotografieren und dabei werden alle Linien schief.

Gruss klarobello

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Johnars
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Beitrag von Johnars » Sa Jun 30, 2012 12:34 am

Aber es ist doch legitim von unten, links zu fotografieren und dabei werden alle Linien schief.
Ja kann man machen und bewusst als Stilmittel benutzen, richtig stark schräg stört meist weniger wie nur leicht daneben!

Gruss Armin

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Beitrag von heribert stahl » Sa Jun 30, 2012 12:56 am

klarobello hat geschrieben:... Stehe ich rechts oder links und oberhalb oder unterhalb des Rechtecks, werden waagerechte und senkrechte Linien schief.
Nicht unbedingt :idea: Wenn du den Sensor/Kamera planparallel zum Rechteck ausrichtestest, bleiben die Linien (weitgehend) gerade. Du musst dann nur u.U. eine kuerzere Brennweite nehmen und ueberfluessiges Bildmaterial wegschneiden :wink:
Oder wie Armin schon schrieb: richtig schraeg/schief oder was auch immer.
Oder weiter weg gehen und eine laengere Brennweite benutzen.

Gruß
Heribert

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Beitrag von Franzi-ska » Sa Jun 30, 2012 9:33 am

klarobello hat geschrieben:Für mich ist die Perspektive noch voller Rätsel.
Wenn Du magst, beschäftige Dich mal ein bißchen mit der Malerei ab dem 14. Jahrhundert. Viele namhafte Künstler haben sich mit dem Problem der Perspektive auseinandergesetzt. Allen voran hat sich Albrecht Dürer damit beschäftigt und ein Lehrbuch geschrieben, was bis in unsere Tage Gültigkeit hat.
In der Fotografie dürfte vor allem der Aufnahmestandpunkt für die perspektivische Wirkung von Bedeutung sein.

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Fr Jul 06, 2012 11:28 am

Gute Idee sich mit räumlichen Sehen zu beschäftigen und wie die Maler die es erstmals versuchten auf einer zweidimensionalen Fläche darzustellen heute mit Fotografie festzuhalten.
An den Gesetzmäßigkeiten der Perspektive hat sich seit Dürer nichts geändert, es sind die Grundlagen einer realistischen Bildgestaltung.
So kann die Ausrichtung an Bildrändern als Symbol für Ordnung und Struktur gute Dienste leisten aber um Temperament und Spontanität darzustellen sicherlich weniger geeignet.
Die entscheidende Frage heute ist, wie stellt man räumlich Gefühle und Bewusstseinszustände dar, aus welcher Perspektive und wie beachtet man die Verkürzung im Raum und das alles auf einem zweidimensionalen Foto?
Da zeigt sich mal der Sinn Bildhauerei studiert zu haben ansatzweise auch für die Fotografie.

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