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simple Frage - Lichtstärke

Diskussionen und Fragen rund um die digitale kompakt und DSLR Technik.

Moderator: ft-team

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hd_bw
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simple Frage - Lichtstärke

Beitrag von hd_bw » Sa Nov 19, 2005 10:31 am

Hallo,
ich muss gestehen ich kann mit den Lichtstärke-Werten wenig anfangen:
Was bedeutet z. B. die angabe: Lichtstärke 1:2,8 und 1:4,0
Welcher Wert steht für eine hohe Lichtstärke, ist also gut?
Welchen Wer sollte die kamera haben?
Vielen Dank für eure Hilfe
MfG Daniel

majo
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Beitrag von majo » Sa Nov 19, 2005 6:15 pm

Hallo,

kurz gesagt, gibt die Lichtstärke die größtmögliche Blendenöffnung eines Objektivs an. Je kleiner die Blendenzahl, je größer die Öffnung und um so mehr Licht fällt durch das Objektiv. Also ist ein Objektiv mit einer Lichtstärke von 1:2.8 Lichtstärker als ein Obkjektiv mit einer Lichtstärke von 1:4.

Welche Lichtstärke ein Objektiv nun haben sollte ist meist ein Kostenfrage, je Lichtstärker ein Objektiv umso teuerer ist es in der Regel.

Bei Zoomobjektiven findest Du z.B. auch Angaben wie 1:3,5-6,3 das bedeutet , das die größtmögliche Blende im unteren Brennweitenbereich 3,5 und im oberen Brennweitenbereic 6,3 ist.

Besssere Objektive haben ein durchgehend gleichbleibende Maximale Blendenöffnung.

Gruss

Mario
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hd_bw
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Beitrag von hd_bw » Sa Nov 19, 2005 8:33 pm

Vielen Dank, jetzt weiss ich das endlich ;)
Ich nehme an,dass bei Zoomobjektiven der Wert mit der geringeren Lichtstärke für den Telebereich steht, oder?
Mfg Daniel

majo
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Beitrag von majo » So Nov 20, 2005 8:42 am

Hallo Daniel,

besser gesagt für die grössere Brennweite, da es ja z.B. auch Zoomobjektive mit 100-300mm gibt, was ja eigentlich alles Tele ist, also in diesem Beispiel würde es bei einer Lichtstärke 1:3,5-6,3 bedeuten 6,3 bei 300mm.

Gruß

Mario
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Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Mi Dez 14, 2005 2:22 pm

Der Wert der Blendenöffnung sagt, wie oft diese in die Brennweite paßt. Bei einem Kleinbildobjektiv von 50 mm (Normalobjektiv) 1:2,0 paßt also bei größter Blende (eben 2,0) diese zweimal in die Brennweite, sie ist also 25 mm groß. Teleobjektive mit hoher Lichtstärke haben deshalb große Frontlinsen und sind auch entsprechend dick. Im Fernsehen kann man hin und wieder bei den Pressefotografen richtige Kanonenrohre sehen. Sowas ist sauteuer, sehr schwer und geht darum nur mit Stativ.
Die Lichtstärke allein sagt gar nichts über die Qualität des Objektives. Das erste Zeiss-Tessar hatte 6,3 als größte Öffnung, wurde aber wegen seiner optischen Qualität (Schärfe, Verzeichnungsfreiheit, Farbtreue) weltberühmt. Man hat es im Laufe der Zeit auf 2,8 gebracht. Sein Schöpfer (ich habe den Namen vergessen) hat vier Jahre daran gerechnet, es gab noch keine Computer. Ähnlichen Ruf hatte das Schneider Xenar, hervorragend war von Leitz das Summicron mit 1:2,0.
Bei einer großen Blende wird die Tiefenschärfe gering. Das ist aber bei den gebräuchlichen digitalen Kameras nicht so gravierend, weil die Brennweiten infolge des winzigen Sensors so kurz sind. Die angegebenen Brennweiten sind meist Vergleichswerte, sie beziehen sich auf das Kleinbildformat. Denn daran sind die meisten Fotografen gewöhnt. Die wissen zum Beispiel, daß 21mm ein extremes Weitwinkel darstellen.
Man sieht daraus, daß die maximale Lichtstärke eines Objektives gar nichts über seine Qualität aussagt: Schärfe (bis an die Bildränder!), Verzeichnungsfreiheit, Farbtreue! Eine gewöhnliche Lupe zum Beispiel bringt nur in der Mitte Schärfe, zum Rand hin verbiegen sich die Linien und es zeigen sich Regenbogeneffekte: Das muß beim Foto-Objektiv korrigiert werden. Deshalb haben die Dinger mehrere Linsen und sind so viel teurer als eine Lupe, und umso teurer, je besser sie das können. Billige Kameras haben zwangsläufig auch billige Objektive, man macht auf ein Moped keine Rennreifen. Zum Vergleich kann man mal durch ein Fernglas schauen, wie man es heute für 9 Euro kaufen kann: Das Bild ist an den Rändern deutlich unscharf. Dafür sind sie aber klein, leicht und eben billig.
Fazit: Zoom-Objektive mit großem Brennweitenbereich und hoher Lichtstärke sind nicht nur teuer, wenn sie gut sind, sie sind auch dicker und schwerer! Bei digitalen Kompaktkameras geht das noch, beim Kleinbild sind das fürchterliche Klötze!

_éspaña
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Beitrag von _éspaña » Mi Dez 14, 2005 3:19 pm

Profis benutzen oft auch Objektive mit Festbrennweite, weil die oft lichtstärker sind.
Je größer die Blende offen ist (kleine Zahl), desto unschärfer wird auch der HG.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mi Dez 14, 2005 3:28 pm

Vorteile eines lichtstarken Objektivs:

- Du kannst bei schlechtem Licht noch etwas laenger ohne Stativ fotografieren, da Du auf kuerzere Verschlusszeiten kommst.

- Du kannst (insb. bei Tele) eine geringe Schaerfentiefe erreichen und dadurch (z.B. bei Modefotos) das scharfe Motiv vom unscharfen Vorder- und Hintergrund loesen.

- Ein Objektiv mit Lichtstaerke 1:2.8 wird bei Blenden-Einstellung 1:4 in der Regel bessere Bilder liefern, als ein Objektiv mit Lichtstaerke 1:4.

Haeufig sind die Hersteller mit der Angabe der Lichtstaerke etwas optimistisch. Ihre Linsen sind zwar nicht dunkler als angegeben, aber bei groesster Blendenoeffnung sind die Linsenfehler deutlich sichtbar. Durch Abblenden um ein bis zwei Stufen vergehen die meisten dieser Fehler und die Abbildungsleistung verbessert sich merklich.
Deswegen arbeitet ein 1:2.8-Objektiv eine Stufe abgeblendet bei Blende 1:4 besser als eines, bei dem 1:4 seine groesste Oeffnung ist.

Gast

Simple Frage - schwierige Frage

Beitrag von Gast » Sa Dez 17, 2005 5:47 pm

Hallo,

was ich nicht verstehe: Warum haben bereits kleine Kompaktkameras mit winzigen Objektiven schon hervorragende Werte, während die Objektive von teilweise deutlich größeren Kameras (und Objektiven) hier teilweise keine besseren oder noch schlechteren Werte haben ?

Beispiel:
Olympus E500: 1: 3,5 - 5,6
Canon Ixus 40: 1: 2,8 - 4,9 (Einige Powershots noch besser)

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Sa Dez 17, 2005 9:55 pm

Die Lichtstaerke ist das Verhaeltnis(!) von groesster Blendenoeffnung zur Brennweite.
Richtig ist, dass eine groessere Oeffnung erstmal in den Objektivtubus passen muss. Deswegen sind lichtstarke Objektive i.d.R. dicker als lichtschwache.
Aber wenn die Brennweite nur klein genug ist - ist bei Kompaktkameras der Fall - dann braucht der Oeffnungsdurchmesser auch wieder nicht so gross zu sein.
D.h. ein sehr kurzbrennweitiges Objektiv kann lichtstark sein, ohne besonders klobig zu erscheinen.

Je größer der Bild-Sensor (oder bei der Analogfotografie die Negativfläche), desto komplizierter und teurer sind die Objektivkonstruktionen weil das Bild bis in die Ecken des Bildkreises scharf bleiben muß ohne zuviel Helligkeit zu verlieren.
(Vergleiche Mittelformat vs. Kleinbild)

Umgekehrt braucht eine einfachere Kamera keine so gute Abbildungsqualität.
D.h. der Hersteller kann das Objektiv noch um eine halbe Blende weiter aufmachen. Die dabei schlechter werdende Abbildungsleistung merkt keiner.

Eine 2-Megapixel-Ixus mit einem 1:2.8 zu versehen ist einfacher, als eine 5-Megapixel-Ixus.
Weil letztere durch ihre größere Auflösung auch kleinere Abbildungsfehler aufzeichnet.

Gast

Beitrag von Gast » Fr Jan 20, 2006 9:17 pm

@Uli72

Oder um die vollkommen korrekten Ausführungen von KaoTai mit einem Auto-Beispiel (Igitt) zu veranschaulichen:

(Deine Frage mal auf Motorfahrzeuge gemünzt)

was ich nicht verstehe: Warum haben bereits leistungsschwache Motorräder mit winzigen Motoren schon hervorragende Beschleunigungswerte, während die Beschleunigungen von teilweise deutlich größeren Motoren hier teilweise keine besseren oder noch schlechteren Werte haben ?



Beispiel:
Suzuki Hayabussa : 1300ccm 17xPS, 0 auf 100 in 2,x Sekunden
Dicker LKW: 12 Liter (12.000ccm) 800PS, schafft die Hundert garnicht.

(Daten oben sind nur Exemplarisch)

Dirk,
dem man anmerkt, daß er gerade nichts zu tun hat.

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Sa Jan 21, 2006 12:20 pm

An DSP:
Ist doch ganz einfach: Da muß Masse beschleunigt werden! Maßgebend ist das PS-Gewicht oder Leistungsgewicht. Rechne einfach aus, wieviel Kilo Fahrzeuggewicht (natürlich fahrfertig mit Fahrer) auf je ein PS kommen. Je weniger Kilogramm das sind, umso besser sprintet das Fahrzeug los. Die ganze Sache wird erst anders, wenn auch noch Roll- und Luftwiderstand ins Spiel kommen, also bei Geschwindigkeiten über 50 km/h. Daher kommt es, daß ein leichtes Moped im Stadtverkehr die Pkw-Fahrer ordentlich ärgern kann, denn dort können sie ihre höhere Leistung nur ausspielen, wenn sie die erlaubte Höchstgeschwindigkeit überschreiten.

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