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Was wird denn nun aus der Analogfotografie ?

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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Gast

Re: wer womit

Beitrag von Gast » Fr Mai 04, 2007 2:44 am

countryboy hat geschrieben: Welcher Fotofreund fotografiert ueberwiegend mit welchem Geraet?
Wenn wir hier weiter in Technik machen wollen - ok - habe nix dagegen. Wie bereits öfters geschrieben: Ich schätze meine
Nikon F-801s mit dem 28-70mm Nikkor und 80-200(oder 210) Sigma,
Nikon F-6001 mit den o.a. Gummilinsen als Zweitbody;
Canon 500N mit 1,4 50mm Festbrennweite (selten, wollte sie wirklich mal testen, aber dabei haben alle Motive nach dem 28-200mm Zoom von Sigma geschrieen, das - dem Herrn sei Dank - in der Fototasche im Auto auf Einsatz wartete);
Praktica BX20S mit allen möglichen Brennweiten (waren billig zu haben);
Praktica VLC 3 mit auswechselbaren Sucherscheiben (wozu bloss, dachte mal, die müsste ich haben) und allen möglichen M42 Schraubobjektiven, Konvertern, Vorsatzlinsen, grösstenteils von der Verwandtschaft geerbt;
Praktica B200 (Geschenk meines Ehemannes, weil er damals um seine Bessamatic mit Zoomar fürchtete) mit Gläsern --> Praktica BX20s
(Zoomar = das erste Universalobjektiv der Welt mit veränderlicher Brennweite für 35mm-KB-Kameras sorgte weltweit für Aufsehen, 1960, hat noch der Schwiegervater angeschafft);
Praktica MTL3 mit den Schraubteilen --> VLC 3;
Canon Prima Super 115 (Kompaktkam, schnell, leise, unauffällig, Zoom 28-115mm, technisch eigentlich fast allem gewachsen, was ich ablichten möchte)
@putzerfisch--> WARUM
- weil ich mal - im Laufe der Jahrzehnte - geglaubt habe, ich müsse diese Teile haben, weil sie mir viel zu schade zum Verscherbeln für eine Digiknipse sind, weil ich Feinmechanik, insbesondere in Verbindung mit Elektronik liebe...........
Last but not least: eine Canon Ixus für APS - Filme (Super Design + Technik, winzig klein, wurde mir von einem Bekannten geschenkt, der wusste, dass ich sie lieben würde)
Canon EOS IX (SLR für APS) - wurde mir von einem Bekannten geschenkt, der wusste, dass ich sie lieben würde, zusammen mit > 10 abgelaufenen Filmen. Sie macht aus meinem Sigma 28-200mm ein 300er und das völlig kostenlos. Zudem bietet APS die Möglichkeit des Wechsels teilbelichteter Filme und man(n)/frau kann den Grossfinisher per Knopfdruck veranlassen, keine Korrekturen vorzunehmen (ob das tatsächlich auch beachtet wird???).
Oops --> insgesamt nur wenige Taler geopfert für sehr viel Spass.
Wenn wir alle unsere Spielsachen gegenseitig bewundert haben (wir sind ja nur eine kleine radikale Minderheit hier) - wie wäre es, mal über die bevorzugten Motive zu reden? Kollege Ahriman hat mich mit seinem letzten post in diesem thread auf den Geschmack gebracht, wirklich mal das "Schöne" zu suchen und abzulichten (keine Ironie), denn ich habe erst hier in diesem Forum gesehen, dass Fotos auch ohne Bezug zu eigenen (oftmals halt üblen bzw. egozentrischen) Emotionen und Erlebnissen Aussagekraft haben. Nur Blümsken und Krabbeltiere in Nahaufnahme mag ich nicht - die sind immer und überall zu sehen. Aber so eine Städteserie wie die von Countryboy mit Einbezug der vom Kollegen Cano unter
http://www.fototalk.de/album_pic.php?pic_id=13966 gezeigten "Problemzonen" - das könnte mir gefallen. Andererseits sollten die Fotos nicht beliebig aussehen, Ansichten sein, die in jeder grösseren Stadt überall gleich sind - ohne konkreten Bezug. Beispiel = Saarbrücken. Da sind Häuser, Autos, Menschen - wie immer und überall. Die "Sehenswürdigkeiten" wurden bereits millionenfach besser abgelichtet. Müsste den Bezug zu Frankreich reinbringen....grübel......dafür wäre wieder mal Saarlouis wesentlich besser geeignet.....grübel.....warum nicht gleich Frankreich oder Luxembourg??? Jetzt muss ich nachdenken - vielleicht kann mir jemand dabei helfen? Vorab schonmal merci vielmals dankeschön.
Gruss Retro
Sorry: ist wieder mal ein nächtlicher Roman geworden.........

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Cano
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Re: wer womit

Beitrag von Cano » Fr Mai 04, 2007 6:41 am

Retro hat geschrieben:Müsste den Bezug zu Frankreich einbringen....grübel....
Das würde mich interessieren, da bei mir in wenigen Wochen Straßburg und das Elsaß auf dem Programm steht.

Gruß
Cano

Gast

Re: wer womit

Beitrag von Gast » Fr Mai 04, 2007 7:13 am

Cano hat geschrieben:Das würde mich interessieren, da bei mir in wenigen Wochen Straßburg und das Elsaß auf dem Programm steht.
Das Elsass mit Strasbourg und Colmar ist seit dem zarten Alter von 5 Jahren meine Wunschheimat. Wenn ich vier Wochen lang nicht dort war, werde ich krank. Werde versuchen, aus der Million Seiten, die ich darüber schreiben könnte, eine Minikurzfassung zu konstruieren, die den weniger an dieser Region interessierten LeserInnen nicht lästig fällt. Wirst Du über Saarbrücken fahren oder über Hagenau? Die Altstadt von Strasbourg ist einmalig schön, aber bitte auch die wilhelminische Neustadt nicht übersehen....und Choucroutte mit einem Pinot Gris geniessen........und......
Einen Überblick bietet - mit leider sehr durchschnittlichen Fotos - http://www.cityalbum.de/france/rundgaenge/index.htm.
Bei Anreise über das Saarland ist aber auch (Link wurde entfernt) sehr zu empfehlen. Als Nachbar des Saarlandes bist Du aber sicher schon dort gewesen?
Gruss Retro

Gast

herrlich

Beitrag von Gast » Fr Mai 04, 2007 7:33 am

Mir ist die Gegend Frankreichs bei Clermont-Ferrand am liebsten gewesen, aber auch der Bodensee-Raum oder die Lueneburger Heide als besonders sehenswerte Regionen.
Texel in Holland oder das Rheintal sind eine Reise wert.
Wie auch immer- da sind sich Digitale und Analoge gleich- der Weg zum Foto scheint das Ziel, das uns letztlich vereint.
Ich muss gestehen, dass erstmals Shift benutzt wurde und gefallen hat....
Bei mir verschmelzen also beide Welten, weil ohne EBV eigentlich kaum eine Praesentation im Internet zustande kaeme.

Gestern habe ich mal eine Route ausgedruckt um einen Tagesausflug zu machen- in die Eifel bei Daun.
(Da waren wir noch nie)

Retro:
Was nuetzt uns das das Zeugs um die Fotografie, ob alt oder neu- wenn wir's nicht benutzen?
Wichtig finde ich, dass man "seinen Stil"* gefunden hat und dann still praesentiert, versucht sich anhand der Kritiken zu verbessern und langsam aber sicher sicherer zu werden.
Ich fuer meinen Teil denke "meinen Stil" gefunden zu haben, der kuenftig noch enger gefasst wird:
Durch den Wegbruch eines Forums brauche ich ein paar Testfilme nicht mehr entwickeln lassen- und steige somit gleich mit der neuen Filmqualitaet und mit der nunmehr einzigen dauerhaft eingesetzten MTL3 ein.
(Die hat schon ein paar kleine optische Macken,da ist es nicht so schlimm, wenn man ein Spritzer oder Rempler passiert)

*
Landfotografie, aus Augenhoehe mit Festbrennweite- Stadtszenen, Menschen, Gebaeude, Landschaft im weitesten Sinn.
(Andere Motive lasse ich gerne anderen Fotofreunden)

Auf geht's!
Die Fototasche gefuellt, Getraenke nicht vergessen- Hundchen mitgenommen, Frauchen mit einem Besuch im besten Cafe der Stadt versprochen....

Immer dieser Druckfehlerteufel.
Nun habe ich erstmals meine Landfotografie praezisiert- jeden Tag kommt man ein winziges Stueckchen weiter!
Zuletzt geändert von Gast am Fr Mai 04, 2007 8:41 am, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: wer womit

Beitrag von Cano » Fr Mai 04, 2007 7:38 am

Retro hat geschrieben:Werde versuchen, aus der Million Seiten, die ich darüber schreiben könnte, ...
Da das Elsaß hier ziemlich OT ist, werde ich gleich einen separaten Thread in der Rubrik "Fotografie Kreativ-Talk" aufmachen. Da kannst Du dann schon mal die ersten 500000 Seiten abliefern. :wink:

Gruß
Cano

putzerfisch
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Beitrag von putzerfisch » Fr Mai 04, 2007 1:30 pm

Der Thread der kein Ende nehmen will *g*! Ist eine richtig gemütliche Runde geworden, rund ums Fotografieren. Und jeden Tag freue ich mich und bin neugierig was neues hier geschrieben steht, lach!

Zwecks dem Kamera Vorstellen überlege ich, ob es nicht besser wäre, es in einen extra Thread auszulagern, da es Andere vielleicht auch interessiert und es hier nur schwer aufzufinden ist. Andererseits gibt es eine ähnliche Rubrik bereits, jene die Countyboy ins Leben gerufen hat, diese mit den Fotos. Allerdings ist dort die Resonance nicht so hoch, weil - was ich verstehen kann - es einiges an Muse und Mühen kostet, Fotos von seinen Lieblingen anzufertigen und auch noch etwas dazu zu Schreiben. Ist vielleicht auch ein bisschen langweilig?

Ich finde es interessant zu wissen, warum man gern mit dieser oder jenen Kamera fotografiert, weil es neben der Faszination für feinmechanische Fotoapparate und der damit verbundene Sammlerleidenschaft (der auch ich verfallen bin), bestimmt noch weitere praxisnahe Gründe gibt.

Mir lief beispielsweise das Wasser im Munde zusammen *g*, als ich die vielen positiven Berichte über die Canonet gelesen habe. Lichtstarkes und sehr gutes Objektiv, klein leicht, unauffällig, leises Auslösegeräusch, durch Zentralverschluss auch längere Zeiten aus der Hand möglich usw.

Hier ein kleiner Bericht:

http://www.canonet.de/index_g3.htm

Ursprünglich kam ich hier darauf (Fotocommunity), mir gefallen seine Fotos, einige sind auch mit einer Canonet gemacht wurden:

(Link wurde entfernt)

Die musste ich haben, und konnte sie mir aus der Bucht für 50 Euros angeln. Zehn Euros kamen noch für einen Satz neuer Lichtschutzdichtungen hinzu. Feines Gerät, halte es nicht nur gern in den Händen zum Streicheln *g*, hab' sie auch oft dabei.

Meine erste "Richtige" Kamera war die Praktica MTL5B. Mit ihr und der Webseite von Andreas Hurni [ http://www.andreashurni.ch/ ] habe ich erst so richtig die technische Seite beim Fotografieren verstehen gelernt. Zuvor besaß ich eine kompakte Nikon Zoom Kamera mit der ich viel fotografierte, aber aus heutiger Sicht auch viel Misst *g*. Bin also mit der Praktica gewachsen und habe sie dadurch lieben gelernt :-)!

Besitze noch eine Zeiss Ikon Nettar 515/2, die ich hier kurz vorstelle:

http://www.fototalk.de/ftopic3611-15.html


Mir gefiel zwar das Feeling dieser Klappkameras, vermisste aber doch sehr einen Entfernungsmesser und kaufte mir deshalb eine Zeiss Ikon Messikonta für 35 Euros bei Ebay. Das macht dann schon richtig Spaß, aber ich muss mir viel Zeit nehmen. Es gibt zwar auch eine Schnappschusseinstellung, aber das habe ich noch nicht ausprobiert. Werde sie bestimmt auch mal noch kurz vorstellen.

So das war’s soweit von mir in Sachen Kameras erstmal.


Liebe Grüße

Gast

off topic

Beitrag von Gast » Fr Mai 04, 2007 1:59 pm

Langsam werden wir ein wenig off topic, was aber wohl nur die Haelfte macht und zeigt, wohin der Trend geht:
Die Fotografie schlechthin,- egal mit welcher Technik- ist wieder staerker in den Fokus gerueckt, weil die Freizeitgesellschaft nach Zerstreuung und Aufgaben sucht.
Bilder alter Kameras scheinen nicht sooo viele Leute im Forum zu begeistern- offensichtlich aber Treads, die Anregungen bringen.
(Gleich ob in techn. oder gestalterischer Hinsicht)
Wobei man wohl ganz vorsichtig auf neue Empfindlichkeiten reagieren muss, die sich gezielt mit Schwaechen neuer Technik auseinandersetzen, wobei man die Staerken lobend wie eine Lerche traellern darf.
Auf diese Weise bin ich in eine seltsames Phaenomaen eingetaucht, das sich Bokeh nennt - in dieser Sache kann ich nun umfassend Auskunft geben.
Ich bin mir weder sicher ob das hier der richtige Tread noch das richtige Forum ist fuer solche Details.

Der Tread lautet ja bekanntlich:
"was wird denn nun aus der Analogfotografie?"

Diese Frage kann ich anhand dieses munteren Disputs recht klar beantworten, der mehr verbindendes als trennendes Ding zeigt:

Nichts, diese Fotografie wird bleiben- in einem kleinen Kreis von Leuten, die in der Masse der Fotografen dennoch sichtbar praesent bleiben,- da bin ich mir sicher!

Gast

Re: herrlich

Beitrag von Gast » Sa Mai 05, 2007 1:52 am

@countryboy:
Was den eigenen "Stil" angeht - darüber haben wir bereits diskutiert - gehe ich aber immer noch nicht konform. Wenn mir die Burg Horrorgruselstein in Transsylvanien über den Weg läuft, bin ich fasziniert und halte drauf. Würde ich mich erst auf meinen einfach nicht vorhandenen Stil besinnen, wären die Vampyre längst wieder in ihren Särgen :wink:
"Fotografie, aus Augenhoehe (Andere Motive lasse ich gerne anderen Fotofreunden)"
Augenhöhe ist so eine Sache. Wenn ich - auch mit bereits getrübtem Blick - ein Motiv erfasse, dann ist meine Augenhöhe innerhalb von Sekundenbruchteilen veränderbar, ohne dass ich dies selbst registriere. Ich gucke wie wir alle blitzschnell nach oben und nach unten, nach links und nach rechts, steige auf die Zehenspitzen (oder eine Bank oder so), gehe in die Hocke - was ist dann Augenhöhe??? Meine höchstpersönliche Augenhöhe (bin 1,65m) kann nicht das Mass aller Dinge sein. Mein Dad war fast 2m gross - hatte er die richtige"Augenhöhe"? Mein Hund sieht die Welt auch wieder ganz anders - wessen Augenhöhe ist richtig? Es heisst auch immer, Kinder und Tiere seien aus deren Augenhöhe abzulichten. Wie mach ich das bei einer Giraffe (würde auf der Riesenleiter wohl kaum ein schönes Foto werden) oder einem Vogel im Flug oder einer Schlange?
"Hundchen mitgenommen, Frauchen mit einem Besuch im besten Cafe der Stadt versprochen...."
Hundchen nehme ich auch immer mit - aber Herrchen mag nicht ins beste Cafe der Stadt, will lieber auch (und viel besser als ich) fotografieren mit seiner Digi :mrgreen:
Bitte erzähle uns (auch und vor allem in Bildern) von Daun. Ich war auch noch nicht dort, obwohl es bei mir vor der Haustüre liegt. Mein nächstes Ziel wird die Burg Eltz sein (war die nicht auf irgendeinem DM-Schein drauf?) und Koblenz (dort war mein Ehemann nach dem Abi vor 100 Jahren kaserniert).
Gruss Retro

Gast

Stil

Beitrag von Gast » Sa Mai 05, 2007 6:57 am

Art oder Stil ist immer eine Frage der persoenlichen Liebhaberei- meine soll in ausschnitthafter Weise (bedingt durch Festbrennweiten von zumeist 50mm) die volle Motivinformation bringen, was in sich eine dauernde Herausforderung ist und mir den langweiligen Zwang zur Totalen nimmt.
Ganz sicher hoert sich das nicht "flexibel" oder nach Zoom an- den ich nicht mag, weil die Perspektiven nicht mehr stimmig sind und man den Aufnahmestandort nicht einwandfrei nachvollziehen kann.
Pillepalle- hauptsache man geht mal wieder raus an die frische Luft- ob Hund oder Auto oder Kamera jeder Art- ist dabei doch eigentlich egal oder?!


:D

Gast

Re: Stil

Beitrag von Gast » So Mai 06, 2007 1:30 am

countryboy hat geschrieben:Pillepalle- hauptsache man geht mal wieder raus an die frische Luft- ob Hund oder Auto oder Kamera jeder Art- ist dabei doch eigentlich egal oder?! :D
Einspruch: es muss heissen: Hund und Auto und Kamera......
Deinen Wolf durften wir in der Galerie ja bereits begrüssen. Mag er auch so gerne Plätzchen wie mein Zwerg?
Bin nur kurz online, habe aber, insbesondere was die Fragestellung dieses Threads betrifft, einen schönen Artikel geortet:
(Link wurde entfernt) - ist vom 23.04.07, d.h. wohl ziemlich aktuell.
Show must go on
Gruss Retro

Gast

klar

Beitrag von Gast » So Mai 06, 2007 6:38 am

Klar, warum wuerde meine Webvisitenkarte sonst "plaetzchenwolf" genannt werden? ;)

Der Artikel ist gut und zeigt exakt das, was man in guten Fotolaeden laengst schon gesichtet hat- auch wenn die Inhaber das mit gemischten Gefuehlen sehen, weil sie um den Verkauf neuer Geraete fuerchten.
Wenn ich mir vorstelle, wieviele Generationen Kameras verkauft worden sein muessen- als meine Kamera, die ich dem Fotomenschen auf den Tresen legte- modern war....
Er hielt sie bedaechtig in den Haenden, bediente den Schnellspannhebel, schaute durch den Sucher, drehte etwas an der Optik und freute sich wie ein Kind:
"Damals habe ich diese Dinger verkauft, habe bei Quelle gelernt!"
(Es war eine TL25 ,die mit der MTL5 baugleich ist)
"Mann, da hat man noch richtig was in der Hand!"
Ich bezahlte den frischen Film- und gab dem Hund den Befehl zum Aufmarsch, die die ganz Zeit (wie immer) unangeleint bei der Sitzgruppe lag, waehrend der Verkaeufer sinnierend nachschaute...

Lege ich ab und an die Kamera mit geoeffneter Rueckwand auf den Tisch oder Tresen, schauen die zahlreichen Kunden recht interessiert - die vielen anderen und viel moderneren Kamera in der Vitrine sind dann ganz egal.

Als Blickfang hat dieser Fotohaendler eine schmale Vitrine mit aelteren Optiken und sehr guten Gebrauchtkameras stehen- eine echte Gemeinheit, an der ich nie vorbei gehen kann ohne wie ein Hund daran herumzuschnuffeln...

Ab und zu trifft man im Laedchen Menschen unterschiedlichsten Alters,die nach Filmen nachfragen- sogar nach Diamaterial!

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » So Mai 06, 2007 9:09 am

Tja, Retor, nach dem Artikel zu urteilen ist die analoge Fotografie auf dem Amateur-Sektor unbedeutend geworden. Es scheinen die Berufsfotografen zu sein, die sie am Leben erhalten. Klar, so einer kauft auch hundert Filme auf einmal nicht nur einen.
Geseufzt habe ich, als ich die Leica M5 sah. Countryboy, ist dir aufgefallen, daß das eine Sucherkamera ist? Schnittbild-Entfernungsmesser mit Parallax-Ausgleich, und der funktioniert auch, wenn man andere Objektive reinmacht!
Tatsächlich ist dieses System bei "normalen" Aufnahmen der Spiegelreflex in einigen Punkten überlegen. Mit diesem Entfernungsmesser konnte ich auch bei schlechtestem Licht mühelos und exakt messen, was ja grade dann wichtig ist, wenn man die Blende bis auf 2,0 aufmacht. Leitz war damals der Meinung, daß man das Spiegelreflex-System nur bei Makros und großen Teles braucht. Und dafür boten die dann einen Spiegelkasten an. Und für Makros auch noch einen Balgen. War eine teure Lösung, aber für Profis durchaus gut.

Gast

ja

Beitrag von Gast » So Mai 06, 2007 9:46 am

Ja, das ist mir aufgefallen!
In der Vitrine des kl. Fotoladens stehen oefter Leicas, die ich mir sehr genau angesehen habe um dann doch mit Prakticas weiter zu machen:
Die Leicas koennen auch nichts anderes als ein Film plan weiterziehen und die Zeiten, der autom. Rest ist mir sowieso egal, weil bei den paar automatischen Objektiven der Schalter immer auf Manuell steht.
Wichtig ist nur Belichtungsmesser-Taste, mit Hilfe derer man entweder mit vorgewaehlter Blende oder mit vorgewaehlter Belichtungszeit sich an die Gegebenheiten herantastet.
Ein gutes Objektiv erscheint mir also wesentlich wichtiger als ein "namhafter" Body.
(Was nicht heißt,dass ich Leica nicht schaetzen wuerde, zumal wir nicht weit vom Hauptwerk in Wetzlar wohnen und diesen Schriftzug somit oefter vor Augen haben..)

Ich denke auch nicht, dass nur ein paar abgedrehte Berufsfotografen mit Analog hantieren, sondern vielmehr Retro-Hobbyisten, von denen es selbst bei jungen Leuten wieder einige gibt.

Gast

Re: ja

Beitrag von Gast » So Mai 06, 2007 11:59 pm

countryboy hat geschrieben: ...von denen es selbst bei jungen Leuten wieder einige gibt...
Eben diese jungen Leute sind es (viele auch hier bei fototalk zu finden), wie auch die "unverbesserlichen Nostalgiker", die mich darauf hoffen lassen, dass die analoge Fotografie nicht so schnell verschwinden wird. Nie zuvor war es günstiger, die Grundlagen der Fotografie mit hochwertigen analogen Gerätschaften (vom Gebrauchtmarkt) so anschaulich und nachvollziehbar zu erlernen und auch zu begreifen. Dies als lächerlich und nostalgische Illusion abzutun, ist wohl nicht richtig, denn optische (und auch gestalterische?) Zwänge gelten sowohl für die analoge als auch die digitale Fotografie. Leider ist es den jungen Leuten oft zuviel Aufwand, sich entweder durch die Fotolehrgänge im Netz oder - was ganz und gar abartig erscheint - durch das Lesen entsprechender Literatur schlau zu machen. Aber das trifft wohl ganz allgemein den Trend, nicht nur in Sachen Fotografie. Mir war es ein ganz besonderes Vergnügen, am Wochenende die 15. Auflage von "Fotografieren mit der Praktica" (1986) zu erhalten (aus der Bucht für schlappe 3 Taler). Sieht man(n)/frau von der Lobpreisung der Praktica-Modelle ab (nur ein kleiner Teil des Buches), ist es auf jeden Fall, insbesondere für den Anfänger, sehr viel mehr wert. Inhaltsreiche Kapitel in Sachen Spiegelreflextechnik, Belichtung, Blende, Schärfentiefe, Brennweite, Bildgestaltung, Entwicklung des Films und Vergrösserung des Negativs u.v.m. lassen in Sachen Grundkenntnisse kaum einen Wunsch offen. Ich liebe solche antiquarischen Bücher, nicht nur was die Fotografie angeht. Nicht weil ich denke, früher sei alles besser gewesen (nein, das war es keineswegs), sondern um freudig festzustellen, was alles heute noch Bestand hat :D
@putzerfisch: ja, dieser thread will einfach kein Ende nehmen - und das ist auch gut so. Im Gegensatz zu anderen Portalen (fc, kreativ fotografieren u.a.) begleiten uns hier auch die Digitalos mit Erinnerungen an ihre "Frühzeit" überwiegend sehr wohlwollend, wenn auch mit ein wenig Kopfschütteln. Die (vermeintliche?) Überlegenheit, Fortschrittsfreundlichkeit (oder -gläubigkeit?) sei ihnen unbenommen :D , jedenfalls so lange der Umgangston hier so kultiviert und zivilisiert bleibt wie er derzeit ist (ein riesiges PLUS für fototalk).
Gruss Retro

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Beitrag von putzerfisch » Mo Mai 07, 2007 12:28 am

Ab und zu trifft man im Lädchen Menschen unterschiedlichsten Alters, die nach Filmen nachfragen- sogar nach Diamaterial!
Ja da kommt man sich mittlerweile vor wie ein Exot, feix! Komisch, mir kommt es noch gar nicht soo lange vor, das Filme zur Entwicklung abgeben, etwas ganz banales und Gedankenloses war, etwas Beispielsweise so, wie man sich Schuhe anzieht - man tut es eben - ganz normal... Letzten Samstag habe ich drei Diafilme bei Mediamarkt abgegeben und die Tüte mit Anschrift usw beschriftet, als neben mir eine ältere Dame das gleiche tat. Wie schauten uns an und mussten irgendwie schmunzeln... die "Unverbesserlichen"?! Als ich dann die eingetüteten Filme in den Schlitz einwarf, viel mir auf, das der Behälter schon ordentlich gefüllt war und da musste ich wieder lächeln *g* - ich gehörte dazu! Ist schon lustisch wie sich die Wahrnehmung ändert und auf was für Dinge man achtet...

@Retro danke für den Link! Ein schöner Bericht und ein Traum von Kamera, würde sie gern mal in meinen Händen halten! :-)

@Countryboy - Dein Bericht von Deinem Fotohändler, wie er sich beim Anblick und in den Händen halten der TL25 wie ein Kind freute, kann ich gut nachvollziehen, mir geht es genau so! Digitale sind manchmal recht praktisch und unkompliziert, aber ich merke immer aufs neue, mit welcher Freude ich meine analogen Kameras ungleich lieber in die Hand nehme, an dem Objektiv drehe, den Abblendknopf drücke, mich ein Stückchen vor oder zurück lehne um den Ausschnitt zu gestallten (weil kein Zoom) - das ist für mich Fotografie pur! Und ich bin fest davon überzeugt, das wenn man mit dieser Freude und Leidenschaft eben mit seiner Kamera (bei mir halt analog) sich an das Motiv "rantastet", wirkt sich das gewiss auch positiv auf seine Bilder aus. Ich denke man muss seine Kamera gern in die Hand nehmen, sie überhall mit hinnehmen, dann wird das schon!

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