fluuu hat geschrieben:...
So habe ich mir im Konsum selbst Tabus auferlegt und erlebe einen riesigen Gewinn in der empfundenen Lebensqualität.
Ich gebe Dir gerne im Grunde recht, aber man wird mit der Zeit oft müde gegen Windmühlen zu kämpfen. Es gibt auch keine Garantie dass man sich positiver verhält, indem man x anstatt y unterstützt, weil es vielleicht noch z gibt, den man vergessen hat oder y gerade x aufgekauft hat. Dazu kommt der anerzogene oder mit der Zeit angelernte Egoismus der einem untersagt, sich um Schwächere und Bedürftige zu kümmern, zumal auch diese Bedürftigen manchmal ziemlich arrogant und unsozial sein können.
Wäre ich König von Deutschland, würde ich nur die kritischten und erfahrensten Fotografen in kontrolliert guten Läden vernünftige Volkskameras verkaufen lassen. Und das Volk würde mich nach der Revolution steinigen, weil es nicht will dass man ihm seine Wünsche verweigert
Nee im Ernst, das Problem ist, dass die Wirtschaft inzwischen nach dem durch jahrelange subtile Manipulation erzeugten bequemen Gier- und Lustprinzip arbeitet, und nicht nur vernünftige Nachfrage und Bedürfnisse befriedigen soll. Sich da auszuklinken erfordert ein ganz anderes Wertesystem, das aber aus der Mode gekommen ist. Offensichtlich üben Grossmärke mit ihren "Schnäppchenpreisen" und der riesigen Auswahl an Lekkerlies einen grossen Reiz aus dem man sich nur sehr schwer entziehen kann. Ich selber möchte mich da nicht ausnehmen. Über 60 Jahre Werbepsychologie machens möglich.
Der Typ auf meinem Avatar fotografiert schon seit über 15 Jahren mit seiner analogen Zenit ttl professionell in Mahajanga, Madagaskar. Und er wird das wahrscheinlich auch noch weitere 5-10 Jahre tun. Er weiss nichts oder wenig von dem was hier abgeht, und als ich ihm meine Nikon D80 mit 18-200 VR zeigte, machte er ein Bild damit, aber gab sie mir gleich wieder zurück, um sich ganz stolz mit seiner eigenen Cam zu präsentieren und fotografieren zu lassen. Diese kindliche Freude so lange behalten zu können ohne etwas Geileres und Hipperes zu wollen, das wäre für den verwöhnten Westeuropäer ein unbezahlbares Geschenk. Ich frage mich selber öfter mal wie lange ich noch brauchen werde, um wieder dort hin zu kommen.
(Link wurde entfernt)
sorry für OT.
fibbo