... warum müssen oder sollten Fotos überhaupt bearbeitet werden?
Deine Fotos werden sowieso bearbeitet und zwar von der internen Kamera-Software. Ob diese allerdings so arbeitet, dass sie die Realität die, du gesehen hast, "richtig" wiedergibt, ist eine andere Frage. Zu diesem Zweck sind die einfachsten Bearbeitungsschritte diejenigen, die Belichtung, den Kontrast und die Farbsättigung evtl. anzupassen. Außerdem ist das Zuschneiden eines Bilders manchmal ein wichtiger und legitimer Arbeitsschritt.
Und dann gibt es noch ein besonderes Ärgernis, welches sich mit zunehmender Gebrauchsdauer ziemlich 100%-ig einstellt: Sensorflecken, d.h. kleine und kleinste Verschmutzungen auf dem Sensor, die sich im Lauf der Zeit alleine schon durch Objektivwechsel ergeben. Da man nicht jedesmal den Sensor reinigen (lassen?!) kann, muss man diese sich auf dem Foto als kleine Flecken zeigenden Verunreinigungen "wegstempeln", d.h. wegretuschieren.
Ein unbedingtes Muss ist häufig das Entrauschen der Fotos, wenn sie unter ungünstigen Bedingungen mit hoher ISO-Zahl gemacht wurden, sowie das Nachschärfen, welches sich sehr oft mit dem Entrauschen zusammen erledigen lässt. Durch letzteres erhöht sich einfach die Illusion von Schärfe hinsichtlich der Aufnahme (ebenso durch leichte Kontrasterhöhung).
Das RAW-Format dient dazu, den oben angesprochenen Eingriff der internen Software im Wesentlichen auszuschalten und alles dem Fotographen zu überlassen. Das bedeutet mehr Arbeit, aber auch einen wesentlich größeren Gestaltungsspielraum, z.B. hinsichtlich der Korrektur von Belichtungsfehlern.
Summa summarum: Wenn du über Knipsbildchen hinauskommen möchtest, wirst du dich irgendwann mit dem Thema EBV beschäftigen müssen... Ich selbst verwende aber nicht das hochkomplizierte Photoshop, sondern ein einfacheres Programm. Davon gibts viele gute auf dem Markt, in meinem Fall PhotoImpact 11.
Gruß, Michael