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Warum Fotobearbeitung?

Alles rund um die digitale Bearbeitung der Bilder am Computer. Bearbeitungsmethoden der Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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Zollbeamter
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Warum Fotobearbeitung?

Beitrag von Zollbeamter » So Dez 16, 2007 8:01 am

Hallo zusammen,

da ich ja jetzt meine DSLR Ausrüstung zusammen habe, bin ich bei diesem Thema angekommen.

Nun frage ich mich ernsthaft, warum müssen oder sollten Fotos überhaupt bearbeitet werden? Ich dachte, mit der entsprechenden Kamera kann man (mit viel Übung und Talent natürlich :wink:) ordentliche Fotos machen. Oder täusche ich mich da? :?:

Bei Bildern von meiner Kompakten habe ich immer nur die eventuell vorhandenen Roten Augen weggezaubert und eventuell die Bilder zugeschnitten.
Wozu brauche ich die RAW Bearbeitungsprogramme?

Ich weiß, es gibt jede Menge Spielereien, aber braucht man grundsätzlich so etwas?

Gruß Heiko

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Cano
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Re: Warum Fotobearbeitung?

Beitrag von Cano » So Dez 16, 2007 8:56 am

Zollbeamter hat geschrieben: Nun frage ich mich ernsthaft, warum müssen oder sollten Fotos überhaupt bearbeitet werden?
Wenn man mit dem, was aus der Kamera rauskommt, zufrieden ist, kann man auf eine Bearbeitung verzichten. Ob einer zufrieden damit ist, ist eine Frage des Anspruchs, den er an seine Fotos stellt. Wer hohe Ansprüche stellt, ist in der Regel nicht damit zufrieden. Deshalb nimmt er eine Bildbearbeitung vor. Das war schon in Analogzeiten nicht anders.

Gruß
Cano

Peter Dargatz

Beitrag von Peter Dargatz » So Dez 16, 2007 11:11 am

Oftmals ist es so das man Fotos schießt und danach feststellt das man mit dem Auge wesentlich mehr gesehen hat als auf dem Bild noch zu sehen ist. ZB: Wasserfall in einem Wald mit Licht und Schatten. Da wird der Wald dann viel dunkler als dein Auge ihn wahrgenommen hat. Das kann man mit einer geschickten Bildbearbeitung korrigieren und den Eindruck herstellen den man in Erinnerung hat. Bei blitzen im Raum sind die Menschen schön hell und der Hintergrund wird dunkel - per EBV oder richtiger per EBB kann man das dann wieder natürlicher gestalten.
Manipulation am Bild ist dann auch noch ein großes Feld was mich als Hobbymaler besonders begeistert. Unendliche Möglichkeiten!
Schwer ist es allerdings ein solches Programm zu erlernen aber wenn man dann so einiges kann besteht doch echte Suchtgefahr. ;-)

Es geht aber auch alles ohne Bildbearbeitung aber dazu muß man richtig fotografieren können und das ist eigentlich wesentlich schwerer als eine nachträgliche Bildbearbeitung.

Kannst ja mal Wikipedia nach Fotografie befragen und dich dann von einem Thema zum nächsten klicken. :shock:

Viel Spaß und Erfolg wünscht dir der Peter

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Cano
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Beitrag von Cano » So Dez 16, 2007 11:34 am

Peter Dargatz hat geschrieben: Es geht aber auch alles ohne Bildbearbeitung aber dazu muß man richtig fotografieren können und das ist eigentlich wesentlich schwerer als eine nachträgliche Bildbearbeitung.
Auch wenn man richtig fotografieren kann, kann man nicht immer auf Bildbearbeitung verzichten. So sind beispielsweise perspektivische Verzerrungen und Verzeichnungen kein Kunstfehler des Fotografen, sondern objektivabhängig. Wenn ein Sucher nur 95 % von dem zeigt, was nachher auf dem Foto ist, ist das ebenfalls nicht auf die Unfähigkeit des Fotografen zurückzuführen.

Ich will mir ersparen, noch weitere Beispiele aufzuführen und zusammenfassend feststellen: selbst wenn man fotografieren kann, führt der Weg oftmals an einer Bildbearbeitung nicht vorbei.

Peter Dargatz

Beitrag von Peter Dargatz » So Dez 16, 2007 11:39 am

Ja Cano, da stimme ich dir zu.

Gast

Beitrag von Gast » So Dez 16, 2007 1:35 pm

Peter Dargatz hat geschrieben:Ja Cano, da stimme ich dir zu.
Jo, ich auch, obwohl, am Anfang habe ich das auch noch anders gesehen. :D :wink:

Gast

Beitrag von Gast » So Dez 16, 2007 5:44 pm

... warum müssen oder sollten Fotos überhaupt bearbeitet werden?
Deine Fotos werden sowieso bearbeitet und zwar von der internen Kamera-Software. Ob diese allerdings so arbeitet, dass sie die Realität die, du gesehen hast, "richtig" wiedergibt, ist eine andere Frage. Zu diesem Zweck sind die einfachsten Bearbeitungsschritte diejenigen, die Belichtung, den Kontrast und die Farbsättigung evtl. anzupassen. Außerdem ist das Zuschneiden eines Bilders manchmal ein wichtiger und legitimer Arbeitsschritt.
Und dann gibt es noch ein besonderes Ärgernis, welches sich mit zunehmender Gebrauchsdauer ziemlich 100%-ig einstellt: Sensorflecken, d.h. kleine und kleinste Verschmutzungen auf dem Sensor, die sich im Lauf der Zeit alleine schon durch Objektivwechsel ergeben. Da man nicht jedesmal den Sensor reinigen (lassen?!) kann, muss man diese sich auf dem Foto als kleine Flecken zeigenden Verunreinigungen "wegstempeln", d.h. wegretuschieren.
Ein unbedingtes Muss ist häufig das Entrauschen der Fotos, wenn sie unter ungünstigen Bedingungen mit hoher ISO-Zahl gemacht wurden, sowie das Nachschärfen, welches sich sehr oft mit dem Entrauschen zusammen erledigen lässt. Durch letzteres erhöht sich einfach die Illusion von Schärfe hinsichtlich der Aufnahme (ebenso durch leichte Kontrasterhöhung).
Das RAW-Format dient dazu, den oben angesprochenen Eingriff der internen Software im Wesentlichen auszuschalten und alles dem Fotographen zu überlassen. Das bedeutet mehr Arbeit, aber auch einen wesentlich größeren Gestaltungsspielraum, z.B. hinsichtlich der Korrektur von Belichtungsfehlern.
Summa summarum: Wenn du über Knipsbildchen hinauskommen möchtest, wirst du dich irgendwann mit dem Thema EBV beschäftigen müssen... Ich selbst verwende aber nicht das hochkomplizierte Photoshop, sondern ein einfacheres Programm. Davon gibts viele gute auf dem Markt, in meinem Fall PhotoImpact 11.

Gruß, Michael

Zollbeamter
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Beitrag von Zollbeamter » So Dez 16, 2007 7:51 pm

Ich danke euch für die ausführliche Hilfe.

Für mich heißt das wohl, knipsen was das Zeug hält und damit auch meine eigenen Ansprüche hochschrauben, was zur Folge hat, dass ich die gemachten Bilder ein wenig (oder ein wenig mehr :wink:) bearbeiten (verfälschen?) werde.

Und habe ich das richtig verstanden: Da ich Anfänger bin, ist es besser im JPEG Format zu fotografieren und wenn ich dann ein wenig Erfahrung habe, kann ich dann im RAW Format knipsen? Was meinen die Experten?

Gruß Heiko

Peter Dargatz

Beitrag von Peter Dargatz » So Dez 16, 2007 7:58 pm

Ich bin kein Experte aber du kannst aus einem RAW in jedes andere Format konvertieren und jpeg ist so fast die unterste Stufe an Qualität.

Was man hat hat man - was du in jpeg hast bleibt halt jpeg.
Wenn Speicher nicht dein Problem ist dann mach doch RAW+Jpeg.
Ich glaube das man das einstellen kann.
Ich würde mir wünschen RAW speichern zu können - kommt aber bald.

mfg - peter

(falls du wirklich nicht bearbeiten wirst dann reicht jpeg aus)

PS: hier steht was zu den Dateiformaten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Digitalfotografie

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Beitrag von Cano » So Dez 16, 2007 8:20 pm

Peter Dargatz hat geschrieben:... und jpeg ist so fast die unterste Stufe an Qualität.
Ich fotografiere fast ausschließlich auf der fast untersten Qualitätsstufe.

Gast

Beitrag von Gast » So Dez 16, 2007 8:27 pm

Wobei ich mich immer frage wieso eine Bearbeitung mit Verfälschen gleichgesetzt wird.

Was wird den Verfälscht? - Der Farbfehler des Sensors durch einen Weissabgleich?, Die falsche Darstellung gerader Linien eines schlecht korrigierten Objektivs? oder die unzureichende Kontrastfähigkeit des Sensors durch anpassen der Gradationskurve oder noch extremer per Tonemapping einer oder mehrerer Aufnahmen bei HDR Bildern?.


Natürlich kann man neben Lenin einen in Ungnade gefallenen Parteigenossen wegretouchieren (hat man aber auch schon nach der Oktoberrevolution gemacht und zwar ganz ohne EBV) oder beim Farbabzug im Labor per Farbanalyser einen Farbfilter (automatisch) verwenden damit der Abzug nicht farbstichig wird.

Bei analog war das allerdings so kompliziert und teuer (vom Equipment) das man dies dem Empfinden des Labors überlassen hat. Bei Digital kann man es selber machen (wenn man will) und hat selber die Kontrolle über das Bild.

Peter Dargatz

Beitrag von Peter Dargatz » So Dez 16, 2007 8:39 pm

Cano hat geschrieben:
Peter Dargatz hat geschrieben:... und jpeg ist so fast die unterste Stufe an Qualität.
Ich fotografiere fast ausschließlich auf der fast untersten Qualitätsstufe.
Ich leider nur :shock: aber :lol: ich bin trotzden glücklich. ;-)

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Da möcht ich doch auch meine Meinung zu loswerden!

Beitrag von mezzo » So Dez 16, 2007 9:05 pm

Halli hallo!
also meiner Meinung nach gehört die EBV und EBB einfach dazu. Vielleicht kannst Du die an die Bilder erinnern (Frau und Pferd übereinandergelegt) die Früher doch so interessant und toll waren! Ist doch nix anderes! Früher hat man halt das ganze zuhause in seinem Labor gemacht! Heut geht es eben über PC! Und das ist auch gut so!
Wie meine Vorredner auch schon bemerkt haben ist es oft kein Verfremden der Bilder sondern eher eine Realistische Darstellung der Situation, die ein Photo eben manchmal nicht perfekt hinbekommt (oder der Photograf).
Ich denke, wenn der Photograf ein Profi ist, und auch seine Bilder nachbearbeitet, dann ist das doch Standard. Ich denke da an unsere Hochzeitsbilder! Der Photograf war ein Profi, aber auch er knipst nur digital und bearbeitet nach! Da kann man eben das Bild oftmals noch mit mehr Ausdruck versehen!
Zum Thema RAW, wenn Deine Cam "RAW" draufhat, warum dann mit weniger zufrieden geben. Da sind wir doch schon wieder an dem Punkt "gut Photografieren" angelangt! Wenn Du es wirklich super drauf hast, dann aber wegen ein paar MB weniger auf "JPEG" knipst, dann akzeptierst Du ja dass Deine Cam die Bilder schlechter macht als Sie eigentlich sind. Ich habe da auch schon mit einigen Profis geredet, die komischerweise alles im RAW photografieren. Auch bei denen ist es so, dass Sie der Meinung sind dass der Speicherbedarf ruhig groß sein darf, wenn dann die Bilder im Nachhinein besser aussehen!

Meine Meinung: In "RAW" super Bilder knipsen und dann im PC noch die letzten feinkorrekturen machen, dann passt auch das Ergebnis und man freut sich immer wieder die Bilder anzusehen!

Gast

Beitrag von Gast » Mo Dez 17, 2007 4:49 pm

Meine Meinung: In "RAW" super Bilder knipsen und dann im PC noch die letzten feinkorrekturen machen, dann passt auch das Ergebnis
Das, was mezzo geschrieben hat, sehe ich etwas differenzierter:
Für Profis trifft das mit Sicherheit zu, aber das RAW-Format setzt natürlich ein gewisses Grundverständnis in EBV voraus! Zudem ist die interne Kamera-Software ja nicht sooo schlecht, so dass für den Anfänger das JPG-Format als Einstieg sicher geeigneter ist, weil die Kamera eben viel Vorarbeit automatisch erledigt. Und für den Anfang ist es leichter, ein gutes Bild noch etwas zu verbessern als ein sehr gutes von Grund auf zu erzeugen.
Zudem ist es so, dass nach dem Verkleinern der Bilder auf Fototalk-Größe von der Bildqualität her kein nennenswerter Unterschied mehr besteht. (Wichtig hierfür ist, dass man in maximaler JPG-Auflösung fotographiert.) RAW ist von der reinen Bildqualität (ohne Aspekte wie Belichtung, etc.) nur dann vorteilhaft, wenn ich einen Fotoabzug in maximaler Größe erstellen lassen will; hier würden sich beim JPG-Bild evtl. kleinere Artefakte zeigen.
Ich persönlich fotographiere auch immer in beiden Formaten gleichzeitig.

Gruß, Michael

lacrimosum
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Beitrag von lacrimosum » Di Dez 18, 2007 2:28 pm

Ich fotografiere immer in RAW. Ich habe ja schließlich auch dafür bezahlt.

Wieso den Golf nehmen, wenn ich einen Mercedes fahren kann.

(Ich bin Golf-Fahrer :D) ... Naja, ihr wisst schon, was ich meine.
http://www.Lacrimosum.de

Canon EOS 400D
EF 3.5,5.6 18-55mm
verschiedene Helferlein (Stative/Licht etc)

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